Deutschlands Verbraucher würden es begrüßen, wenn 
regionale Obst- und Gemüsesorten im Supermarkt angeboten werden – am 
besten ohne Plastikverpackung. Das ist das Ergebnis einer 
repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im 
Auftrag des NABU. Befragt wurden mehr als eintausend Kunden, wie und 
wo sie ihr Obst und Gemüse kaufen und was sie sich vom Handel 
wünschen.
   Besonders hoch im Kurs steht bei Verbrauchern Regionalität. Drei 
von vier Kunden äußerten Interesse an regionalen und speziellen Obst-
und Gemüsesorten. Auch im Hinblick auf Verpackungen an der Obsttheke 
geben die Verbraucher ein klares Votum ab: 76 Prozent der Befragten 
bevorzugen Obst und Gemüse, das nicht abgepackt ist. Lediglich vier 
Prozent kaufen es lieber mit Verpackung. Um Plastikmüll zu vermeiden,
sind sogar 85 Prozent der Kunden bereit, einen eigenen Beutel für 
Obst und Gemüse zum Einkauf mitzunehmen.
   „Wenn es nach dem Wunsch der Verbraucher geht, scheint das Ende 
der Plastikverpackungen eingeläutet“, sagte 
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Er appellierte an den Handel,
einen möglichst verpackungsfreien Einkauf zu ermöglichen. „Bislang 
haben die Lebensmitteleinzelhändler die Verantwortung zu sehr auf die
Konsumenten abgewälzt. Doch ihre Kunden machen nun unmissverständlich
klar: Sie wollen weniger Plastik und statt dessen regionale Vielfalt.
Die Händler müssen auf die gesellschaftlichen Trends reagieren und 
aktiv vorangehen“, forderte der NABU-Bundesgeschäftsführer.
   Nach Ansicht des NABU gibt es derzeit noch zu wenige mutige 
Einzelhändler mit neuen Ideen. „Die Umfrage zeigt aber, dass hier 
unterschätzte Potenziale liegen. Wenn sich ein Einzelhändler 
nachhaltig und umweltbewusst positioniert, werden die Verbraucher es 
ihm danken“, so Katharina Istel, NABU-Expertin für Nachhaltigen 
Konsum.
   Vor allem in der Entwicklung von neuen Verpackungsideen gäbe es 
noch ungenutzte Möglichkeiten, aber auch in der Präsentation von 
Produkten im Laden und in der Gestaltung von attraktiven Angeboten. 
Denn auch das machen die Verbraucher in der Umfrage klar: Mehr als 90
Prozent sind bereit, Lebensmittel zu kaufen, die bislang nicht im 
Handel landen. 49 Prozent würden Obst und Gemüse mit krummen Formen 
oder äußeren Mängeln kaufen, wenn es günstiger ist. 42 Prozent sogar 
zum gleichen Preis.
   „Auch leere Regale vor dem Feierabend sollten künftig kein Tabu 
mehr sein“, so Istel. Denn knapp 80 Prozent der Verbraucher würden 
auf bestimmtes Obst und Gemüse oder Backwaren verzichten, wenn 
dadurch insgesamt weniger Produkte weggeworfen würden. „Hier bräuchte
es in der Praxis aber kreative und kompetente 
Kommunikationsstrategien, damit die Kunden nicht einfach im nächsten 
Laden nach dem gleichen Produkt suchen“, so Istel.
   Wie groß das Interesse der Verbraucher an  den Themen Ernährung 
ist, zeigen jedes Jahr die Besucherzahlen bei der Internationalen 
Grünen Woche in Berlin. Um Politik und Produzenten an ihre 
Verantwortung für eine nachhaltige Landwirtschaft zu erinnern, geht 
der NABU am 17. Januar 2015 mit zahlreichen weiteren Verbänden auf 
die Straße.
   Die Umfrage-Ergebnisse zum Download: 
www.NABU.de/downloads/NABU_Umfrage Obst_Gemuese.pdf
   Mehr zur Demonstration unter dem Motto „Wir haben es satt“:  
www.NABU.de/aktionenundprojekte/agrarkampagne/16476.html
   Kostenfreie Pressefotos zu nachhaltigem Konsum und 
verpackungsfreiem Einkauf unter: www.NABU.de/presse/fotos/konsum
Pressekontakt:
Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, Tel. +49 (0)30.28 49 
84-1510, E-Mail: presse@NABU.de
