Warum gehen wir Menschen so unterschiedlich mit Wildtieren um? 
Manche Arten werden vergöttert, andere verdammt. Manche gehegt und 
gefüttert, andere gnadenlos verfolgt. Im Mittelpunkt des 7. 
Rotwildsymposiums der Deutschen Wildtier Stiftung steht daher das 
Verhältnis zwischen Mensch und Wildtier. Die Veranstaltung findet vom
25. bis 28. September 2014 in Warnemünde (Mecklenburg-Vorpommern) 
statt. Im Vorfeld beleuchtet die Deutsche Wildtier Stiftung in einer 
Reihe von Presseinformationen anhand verschiedener Beispiele den 
Umgang mit Wildtieren in Deutschland. Die erste Folge thematisiert 
die „Freiheit“.
   Rothirsch und Wolf haben vieles gemeinsam: Sie brauchen weite 
Landschaften, in denen sie sich bewegen können, um Nahrung zu finden 
und sich zurückziehen zu können. Vor allem männliche Jungtiere gehen 
darüber hinaus gerne auf Wanderschaft. Doch während die Ausbreitung 
des Wolfs in Deutschland im überwiegenden Teil der Bevölkerung 
akzeptiert ist und begrüßt wird, fristet das Rotwild in weiten Teilen
des Landes ein Leben in Gefangenschaft. „So reduzieren Bayern und 
Baden-Württemberg den Lebensraum für Rotwild auf 14 beziehungsweise 
auf vier Prozent der Landesfläche und verhindern so, dass die Tiere 
sich neue Lebensräume erobern“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen,
Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. „Von Rotwild wird 
erwartet, sich an die Grenzen der Rotwildbezirke halten, die die 
Politiker in den jeweiligen Bundesländern verordnen“, kritisiert 
Münchhausen. Außerhalb der behördlich festgeschriebenen 
Rotwildverbreitungsgebiete ist es gesetzlich vorgeschrieben, die 
Tiere abzuschießen. Sie gelten als „Schädlinge“ für den Wald und sind
der Forstwirtschaft oft ein Dorn im Auge.
   Der Wolf wird hingegen freudig begrüßt: Er ist frei und darf 
ungehindert durch ganz Deutschland wandern, obwohl auch mit seiner 
Rückkehr Konflikte – zum Beispiel mit Schafhaltern – verbunden sind. 
„Doch die Doktrin heißt: Der Mensch muss mit dem Wolf leben lernen“, 
sagt Münchhausen. Diese Doktrin – so die Deutsche Wildtier Stiftung –
müsse auch für den Rothirsch gelten!
   Denn jedes Wildtier beeinflusst in den dicht besiedelten und 
wirtschaftlich intensiv genutzten Landschaften Deutschlands 
menschliche Interessen. „Die Nahrungsansprüche, die beim Wolf 
geduldet werden, werden beim Rothirsch abgelehnt“, kritisiert der 
Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. Gleiches „Recht“ für
alle Wildtiere? Mit Nichten! „Das Gleichheitsprinzip gilt anscheinend
nicht für alle Tierarten“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen. „Der
Mensch wertet zwischen gewollten und ungewollten Wildtieren.“ Nur so 
ist es zu erklären, dass sich der Rothirsch im Gegensatz zum Wolf in 
weiten Teilen Deutschlands seinen Lebensraum nicht selbst suchen 
darf.
   Deshalb greift die Deutsche Wildtier Stiftung unter dem Titel 
„Ethischer Umgang mit unseren großen Wildtieren“ dieses Thema  bei 
ihrem 7. Rotwildsymposium auf und stellt die umstrittenen Fragen nach
der „Gleichheit“ im Umgang mit Wildtieren zur Diskussion. Neben dem 
Aspekt der „Freiheit“ werden verschiedene Facetten beleuchtet und 
neben jagdpraktischen Aspekten Fragen des Artenschutzes behandelt.
   Das 7. Rotwildsymposium findet vom 25. – 28. September 2014 in 
Warnemünde statt. Die Veranstaltung wird gefördert durch die Stiftung
„Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern“ und durch das Land 
Mecklenburg-Vorpommern. Schirmherr der Tagung ist Dr. Till Backhaus, 
Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz. Zu den 
Referenten gehören Kapazitäten wie Dr. Florian Asche, Prof. Dr. Dr. 
Sven Herzog, Prof. Dr. Konrad Ott, Prof. Dr. Friedrich Reimoser und 
Dr. Helmuth Wölfel.
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, E.Goris@dewist.de, Tel. 040/ 733391874, 
www.DeutscheWildtierStiftung.de
