Der Hirsch und der Mensch: Es ist keine einfache 
Beziehung! Anlässlich des 6. Rotwildsymposiums, das die Deutsche 
Wildtier Stiftung im Oktober veranstaltet, beleuchtet sie dieses 
schwierige Verhältnis. Die erste Folge dieser Serie beschreibt den 
Rothirsch als Naturerlebnis für den Menschen.
   Ein Hauch von Herbst liegt bereits in der Luft. Der Waldboden ist 
feucht, Nebelschwaden legen sich im Dämmerlicht wie zarte 
Seidentücher über die Landschaft. Wenn die bunten Blätter fallen, 
denkt der Rothirsch nur an das eine: Er will die Hirschkühe 
beschlagen! Die hohe Zeit der Hirschbrunft ist gekommen. Und wenn 
Hirsche Hochzeit feiern, wird aus dem König ein Macho – und aus dem 
Menschen ein uneingeschränkter Bewunderer. Den Kampf um die Gunst der
Hirschkühe will sich keiner entgehen lassen.
   „Der Mensch liebt das Ritual der Brunftkämpfe und wartet oft 
stundenlang, um das Geschehen zu beobachten“, sagt Hilmar Freiherr 
von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. 
„Selbst Städter, die das ganze Jahr über keine Berührungspunkte mit 
Rotwild haben, pilgern im Herbst in Scharen zu den traditionellen 
Brunftplätzen, an denen sich das Ritual Jahr für Jahr wiederholt.“ 
Der röhrende Hirsch – in der guten Stube der Großeltern in Öl 
verewigt und belächelt – gehört in freier Natur zu den 
faszinierendsten Erlebnissen!
   „Die Wenigsten wissen, dass es eine herausfordernde Aufgabe ist, 
Rotwild in unserer dicht besiedelten und intensiv genutzten 
Kulturlandschaft zu managen, damit dieses Naturschauspiel auch in 
Zukunft wie selbstverständlich zum Herbstvergnügen gehört“, gibt 
Baron Münchhausen zu denken. „Um die Konflikte zwischen Hirsch und 
Mensch, zwischen den Ansprüchen des Rotwildes und den Interessen der 
Landnutzer zu lösen, müssen alle maßgeblichen Interessenvertreter 
eingebunden werden. Statt eines jagdlichen Revieregoismus braucht es 
großräumiges Denken, Planen und Handeln“, sagt Hilmar Freiherr von 
Münchhausen.
   Übrigens: Die Hirschbrunft hängt eng mit dem Testosteronspiegel 
zusammen. Beim Rothirsch erreicht er zur Brunft seinen Höchststand. 
Die Angriffslust ist hormonell gesteuert. Auf dem Brunftplatz geht es
um Kampfgeist, Schnelligkeit und Kraft – beim Wildtier-Management 
hingegen um Zusammenarbeit, Kompromissbereitschaft und Verständnis.
   Das 6. Rotwildsymposium der Deutschen Wildtier Stiftung findet vom
18. bis 20. Oktober 2012 in Moritzburg bei Dresden statt. Im 
Mittelpunkt stehen Hegegemeinschaften. Sie sind für die Deutsche 
Wildtier Stiftung eine geeignete Organisationsform, um die 
Bedürfnisse des Rotwildes mit den Interessen von Landnutzer in 
Einklang zu bringen.
Pressekontakt:
Eva Goris
Pressesprecherin
Deutsche Wildtier Stiftung
Billbrookdeich 216
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