Bei vielen Finanzprodukten, mit denen sich der 
Umwelt- und Klimaschutz unterstützen lässt, werben Anbieter mit 
einseitig positiven Botschaften, um Anleger zu gewinnen. Zu diesem 
Ergebnis kommt das Projekt „Klimafreundliche Geldanlage“ der 
Verbraucherzentrale Bremen, das Werbeaussagen von insgesamt 36 
Finanzprodukten mit grünem Investitionsschwerpunkt untersucht hat.
   Laut Erhebung verwenden etwa zwei Drittel der Unternehmen das 
Schlagwort Sicherheit in ihrer Werbung und suggerieren Anlegern 
damit, dass die Geldanlage nur mit einem geringen Risiko verbunden 
sei. Ähnlich beliebt ist die Verwendung des Begriffs Garantie, 
beispielsweise indem auf eine „Rückzahlungsgarantie“, „garantierte 
Ausschüttung“ oder „garantierte Gewinne durch die staatlich 
geförderte Einspeisevergütung“ hingewiesen wird. Auch Wörter wie 
Stabilität, Sachwerte oder inflationsgeschützt werden gerne genutzt, 
um die Vorteile der Finanzprodukte einseitig hervorzuheben.
   „Lassen sich Verbraucher von der Schönfärberei täuschen, kann dies
weitreichende finanzielle Konsequenzen haben“, sagt Ulrike Brendel 
von der Verbraucherzentrale Bremen. „Die versprochenen Zinszahlungen 
sind lediglich Prognosen und können, wenn das Unternehmen kaum 
Gewinne erwirtschaftet, sehr mager ausfallen. Im schlimmsten Fall 
droht dem Betroffenen sogar der Totalverlust, wenn der Anbieter in 
eine wirtschaftliche Schieflage gerät und pleitegeht“, warnt Brendel.
Die geprüften Umweltinvestments sind in der Regel Angebote des 
sogenannten grauen Kapitalmarktes, bei denen im Falle einer Insolvenz
des Unternehmens Anlegern der Totalverlust ihres Geldes droht.
   Zwar legen gesetzliche Regelungen fest, dass Werbung redlich und 
eindeutig sein muss und nicht irreführend sein darf, doch für die 
auch im Umweltsektor beliebten Anlageformen in Genussrechte, 
Nachrangdarlehen und Direktinvestments gelten diese Vorgaben nur auf 
Umwegen. „Unsere Untersuchung hat gezeigt, dass Anbieter die 
Gesetzeslücke nutzen und ihre Finanzprodukte in der Werbung überzogen
positiv darstellen, die Risiken aber verschleiern“, resümiert 
Brendel. Die Verbraucherzentralen fordern eine einheitliche 
gesetzliche Regelung für alle Finanzprodukte, nach der eine 
ausgewogene Darstellung aller Produktmerkmale  in der Werbung 
erfolgen muss. „Eine einseitig positive Darstellung darf es nicht 
geben“, so Brendel.
   Hinweis: Um Anleger auf die Risiken und möglichen Fallstricke bei 
Investitionen in Wind, Sonne, Wälder und Co. hinzuweisen, hat das 
Projekt „Klimafreundliche Geldanlage“ die Broschüre „Riskante 
Umweltinvestments“ herausgegeben, die unter 
www.verbraucherzentrale-bremen.de heruntergeladen werden kann.
Pressekontakt:
Bei Rückfragen zu dieser Meldung: Ulrike Brendel, Tel. (0421) 160 77 
960 (Durchwahl bitte nicht veröffentlichen).

One thought on “Viele Umweltinvestments locken mit einseitig positiven Werbebotschaften / Verbraucherzentralen fordern für alle Finanzprodukte ausgewogene Darstellung von Vor- und Nachteilen”
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