Mit den heutigen Beschlüssen des Bundestages zur 
Besetzung der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ 
ist nunmehr der erste Schritt zur Aufnahme der Arbeit dieser 
Kommission getan. Der Arbeitsauftrag der Kommission und ihre breite 
Aufstellung mit Vertretern aus Politik, Zivilgesellschaft und 
Wissenschaft ganz unterschiedlichen Hintergrunds muss genutzt werden,
die sichere Entsorgung der Wärme entwickelnden radioaktiven Abfälle 
in Deutschland nun zügig, sachorientiert und ideologiefrei zu 
realisieren.
   Wesentliche Aufgabe der Kommission ist es, Empfehlungen zum 
Standortauswahlverfahren für ein Endlager für Wärme entwickelnde 
radioaktive Abfallstoffe sowie Auswahl- und Ausschlusskriterien für 
Endlagerstandorte zu entwickeln. Dies muss ergebnisoffen, transparent
und sachlich geschehen, um die Glaubwürdigkeit der Kommissionsarbeit 
zu gewährleisten. Der Maßstab muss die Sicherheit eines künftigen 
Endlagers sein, nicht die Interessenlage einzelner Gruppen oder 
politische Motive.
   Bei allen Bestrebungen um einen politischen Konsens darf nicht 
außer Acht gelassen werden, dass die Integrität und Glaubwürdigkeit 
eines neuen Standortauswahlverfahrens auch vom Verbleib des 
Standortes Gorleben im Verfahren unter Gewährleistung aller 
rechtlichen Erfordernisse und der notwendigen Erhaltungsarbeiten 
abhängig ist. Würde der Standort – gegen dessen Eignung nach heutigem
wissenschaftlichem Stand sicherheitstechnisch nichts spricht – aus 
politischen Gründen aufgegeben, wäre ein neues Suchverfahren schon 
von Beginn an zweifelhaft.
   Die Kommission kann auf etwa 50 Jahre Endlagerforschung, 
zahlreiche gutachterliche Sachstände und umfängliche 
Prozesserfahrungen allein in Deutschland zurückgreifen. Sicher wird 
die Arbeit der Kommission insofern auch zu einer stärkeren 
Information der Öffentlichkeit über die Faktenlage in der Frage der 
Endlagerung Wärme entwickelnder radioaktiver Reststoffe in 
Deutschland und auch international beitragen.
   Bedauerlich ist, dass die Umweltverbände trotz umfangreicher und 
zeitintensiver Bemühungen der Politik noch keine Vertreter für die 
Kommission benannt haben.
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