Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) stand das zurückliegende Jahr ganz im Zeichen großer 
Demonstrationen für eine andere Agrar- und Energiepolitik. „Das Jahr 
2013 hat gezeigt, dass sich die Zivilgesellschaft wieder deutlich 
sichtbar einmischt, wenn es um den Schutz unserer Lebensgrundlagen 
geht“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in einer 
Jahresbilanz.
     Anfang 2013 seien in Berlin schon zum dritten Mal anlässlich der
„Grünen Woche“ 25000 Menschen gegen Massentierhaltung, den Einsatz 
der Gentechnik in der Landwirtschaft und Umweltschäden durch giftige 
Pestizide auf die Straße gegangen. Und Ende November hätten 16000 
Demonstranten das Bundeskanzleramt umzingelt und gegen den 
Weiterbetrieb von Atom- und Kohlekraftwerken demonstriert. „Die 
Menschen wissen, was sich in den Tierfabriken abspielt, sie kennen 
die irreparablen Klimaschäden aus der Nutzung fossiler Energiequellen
und sie verlangen mehr Entschlossenheit bei der Agrar- und 
Energiewende. Auf Veranstaltungen und Kundgebungen, in Blogs, über 
Twitter und Facebook wird von den Regierenden eingefordert, Lösungen 
für die Umweltprobleme zu finden anstatt mit Nebensächlichkeiten 
davon abzulenken“, sagte Weiger.
     Ein deutliches Warnsignal, dass der Klimawandel auch Deutschland
betreffe, sei die erneute Hochwasserkatastrophe an Elbe und Donau im 
Sommer 2013 gewesen, so der BUND-Vorsitzende. Anstatt ökologische 
Hochwasserschutzmaßnahmen voranzubringen, seien auch im 
zurückliegenden Jahr leider wieder Hunderte Millionen Euro für 
überflüssige Verkehrsbauten wie den unterirdischen Stuttgarter 
Bahnhof oder Maßnahmen zur Schiffbarmachung der Elbe ausgegeben 
worden, kritisierte Weiger. Die neue Bundesregierung müsse ihr 
Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umsetzen und 2014 die 
Renaturierung von Fließgewässern und Auen entscheidend voranbringen.
     „Das Schlimmste wäre, wenn die Parteien sich wie zu 
Wahlkampfzeiten weiter in sinnlosen Veggie-Day- oder Maut-Debatten 
verlieren, anstatt die nationalen und globalen Umweltfragen 
anzupacken“, sagte Weiger. „Im November hat die Welt beim Klimagipfel
in Warschau gesehen, wie nackt Deutschland beim Klimaschutz dasteht. 
Die internationale Gemeinschaft kommt auch deshalb bei der 
Reduzierung der Treibhausgase nur in Trippelschritten voran. Eine 
Pkw-Maut ist überflüssig wie ein Kropf. Was wir brauchen ist eine 
nach vorn gerichtete Klimaschutz- und Verkehrspolitik. Dazu gehören 
auch Abstriche bei der Planung neuer Bundesstraßen und Autobahnen“, 
sagte der BUND-Vorsitzende.
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