Zwei Grad. Eine Tonne. Wie wir das Klimaziel erreichen und damit die Welt verändern

Der 49-jährige Wolfurter Christof Drexel übernahm im Alter von 19 Jahren den Betrieb seines Vaters in Bregenz. Aus dem kleinen, regionalen Unternehmen für Lüftungsbau formte er einen High-Tech-Betrieb mit bis zu 60 Mitarbeitern: Mit ihren hocheffizienten Kombigeräten für Heizen, Lüften und Warmwasserbereitung wurde die drexel und weiss energieeffiziente Haustechniksysteme GmbH zum Technologie- und Marktführer bei der Haustechnik für Niedrigenergie- und Passivhäuser.

Seine langjährige Erfahrung als Unternehmer, sein Wissen als Techniker und Spezialist für Energieeffizienz und seine Leidenschaft für ein nachhaltiges Leben hat Christof Drexel nun in sein erstes Buch einfließen lassen: Zwei Grad. Eine Tonne. Wie wir das Klimaziel erreichen und damit die Welt verändern.

Drei Strategien kombinieren

Das sechs Kapitel umfassende Sachbuch zeigt praxisorientiert auf, wie die CO2-Reduktion von aktuell zwölf auf eine Tonne CO2 pro Person und Jahr gelingen kann. Drexel untersucht penibel die Auswirkungen von drei Strategien: die Anpassung des Lebensstils, den effizienteren Einsatz von Ressourcen und den Umstieg auf erneuerbare Energien.

Welchen Effekt können wir mit veränderten Lebensgewohnheiten, zum Beispiel bei Ernährung und Mobilität, erzielen? Um wieviel effizienter können Gebäude, Autos oder Produktionsprozesse werden? Wie kann die Energieversorgung komplett mit erneuerbaren Energien erfolgen? Für die Antworten hat Drexel eine Vielzahl von Studien zusammengetragen und detaillierte eigene Berechnungen angestellt.

„Jede dieser drei Strategien für sich hat annähernd das Potenzial, das Klimaziel zu erreichen“, schildert der Buchautor. „Doch nur auf eine Strategie allein zu setzen, wäre viel zu aufwendig, stößt auf zu wenig Akzeptanz. Erst die Kombination aller drei Wege bietet die Chance, die globale Erderwärmung unter zwei Grad zu halten.“

Den westlichen Lebensstil diskutieren

Doch nur das technisch Machbare zusammenzufassen, ist Christof Drexel zu wenig: Der 49-Jährige skizziert im letzten Teil des Buches den notwendigen wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Wandel. „Das Wissen und die Technologie stehen uns zur Verfügung, wir müssen aber auch die Mechanismen ändern, nach denen Wirtschaft und Gesellschaft agieren“, betont der Autor. „Wir brauchen ein Wirtschafts-, Steuer- und Bildungssystem, das den Kampf gegen die globale Erwärmung unterstützt und nicht behindert. Das Resultat ist ein besseres Leben, eine höhere Lebensqualität für alle.“

Diesen gesellschaftlichen Wandel hat der Bregenzer Schriftsteller und Co-Autor Wolfgang Mörth in eine Utopie gegossen: Er wagt mit seinem literarischen Zwischenspiel den Blick ins Jahr 2044, wenn das Klimaziel erreicht und das politische und wirtschaftliche Leben ein anderes ist. Was heute noch als unvorstellbar gilt, ist in seiner Erzählung „DD-Day“ bereits Wirklichkeit.

„Zwei Grad. Eine Tonne“ ist eine praxisorientierte Handlungsanleitung zur Rettung der Welt und ein kühner Entwurf unserer künftigen Gesellschaft gleichermaßen. Es skizziert Handlungsoptionen für interessierte Private und liefert wertvolle Diskussionsgrundlagen für Politiker und Experten.