– Im Jahr 2018 stieg der globale Energieverbrauch um 2,3 Prozent
     – größtenteils durch fossile Brennstoffe gedeckt
   – Deutschland konnte seinen Verbrauch durch mehr Energieeffizienz 
     um 2,2 Prozent senken
   – Erneuerbare Energien wachsen am schnellsten und werden 
     günstiger, doch die globalen Investitionen in Regenerative 
     fallen
Capgemini hat heute die 21. Ausgabe des jährlichen World Energy Markets 
Observatory (WEMO) veröffentlicht. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit De 
Pardieu Brocas Maffei und Vaasa ETT erstellt. Die Ergebnisse zeigen, dass der 
globale Energiebedarf und die Treibhausgasemissionen im Jahr 2018 gestiegen sind
und die Fortschritte zum Erreichen der Klimaschutzziele nicht ausreichen.
Trotz des anhaltenden Wachstums und sinkender Kosten im Bereich der erneuerbaren
Energieträger bleiben Kohle, Öl und Gas die Eckpfeiler des steigenden 
Energieverbrauchs. Die Energiewende wird auch durch geopolitische und 
kommerzielle Spannungen sowie durch rückläufige Investitionen in saubere 
Energien gefährdet. Ohne mutigere Maßnahmen, die über die bestehende Politik zur
Energiewende hinausgehen, wird die Welt die Ziele des Pariser Abkommens 
höchstwahrscheinlich nicht erreichen.
1. Anstieg der Treibhausgase gefährdet Klimaschutzziele
Die Bemühungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen sind mit einem Anstieg
von 2 Prozent im Jahr 2018 ins Stocken geraten. 2017 waren sie um 1,6 Prozent 
angestiegen und von 2014 bis 2016 gab es in Europa keine Zuahme. Die 
Treibhausgasemissionen sind 2018 in China um 2,3 Prozent gestiegen, in den USA 
um 3,4 Prozent und in Indien um 6,4 Prozent. Diese Steigerungen hängen mit dem 
Energieverbrauch zusammen, der 2018 weltweit um 2,3 Prozent gewachsen ist – mit 
fast der doppelten Wachstumsrate wie durchschnittlich pro Jahr seit 2010. Fast 
75 Prozent dieses Wachstums entstammen dem Öl-, Gas- und Kohleverbrauch – dem 
höchsten Anteil seit 2013. Weltweit stieg der Kohleverbrauch um 4 Prozent, mit 
einem deutlichen Wachstum bei der Kohleverstromung.
2. Erneuerbare Energien: Stärkstes Wachstum, Kostensenkung dank Technologie
Die am schnellsten wachsenden Energiequellen blieben im Jahr 2018 die 
erneuerbaren Energien mit einem Wachstum von 14,5 Prozent weltweit. In 
Deutschland haben im ersten Halbjahr 2019 erneuerbare Energiequellen erstmals 
mehr Strom produziert als Kohle- und Kernkraftwerke zusammen. Sie werden zudem 
stetig günstiger: Die Stromkosten für Solar-Photovoltaik und Onshore-Wind sanken
um 13 Prozent, die Kosten für Offshore-Windenergie um 1 Prozent.
Die Investitionen in saubere Energie jedoch sind rückläufig. In der ersten 
Jahreshälfte 2019 beliefen sie sich global auf 217,6 Milliarden US-Dollar – 14 
Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2018. In China gingen die Investitionen
stark zurück: um 39 Prozent; in den USA sanken sie moderater um 6 Prozent und in
Europa um 4 Prozent. In Indien dagegen stiegen die Investitionen in die 
Erneuerbaren um 10 Prozent auf 5,9 Mrd. US-Dollar.
3. Bis 2040 wesentliche Disruptionen durch Digitaltechnologie
Zwar sinken die Erzeugungskosten für erneuerbare Energien weiterhin, doch es 
entstehen immer Zusatzkosten aufgrund der geringeren Grundlastfähigkeit. Sie 
verhindern derzeit, dass diese Technologien deutlich wettbewerbsfähiger sind als
die meisten der planbaren Stromerzeugungsquellen.
Bis zum Jahr 2040 ist nicht zu erwarten, dass sich entscheidende technische 
Innovationen im Energiebereich branchenweit durchsetzen. Die Verbesserung 
bestehender Technologien allerdings wird weiterhin sinkende Kosten für 
erneuerbare Energien, elektrische Batterien und Fahrzeuge sowie für modulare 
Kernreaktoren ermöglichen. Darüber hinaus sollten gemäß der Studienergebnisse 
bis zum Jahr 2040 die Speicherung, Mobilität und Supraleitfähigkeit mit 
Wasserstoff reif sein für den Massenmarkt. Auch Hybrid-Farmen für erneuerbare 
Energien werden sich ausgeweitet haben.
„Eine größere Effizienz ist technologisch schon heute möglich: Durch digitale 
Sensoren und Smart Meter wird die Datenerfassung optimiert. Gleichzeitig 
ermöglicht die Nutzung von künstlicher Intelligenz und smarter Vernetzung es, 
die richtigen Schlüsse aus den Daten zu ziehen. Prognosen zur Erzeugung, 
Speicherung und zum Verbrauch werden so genauer und das Gesamtsystem deutlich 
effizienter“, sagt Guido Wendt, Leiter des Bereichs Energy & Utilities DACH bei 
Capgemini Invent und Geschäftsführer der KONEXUS Consulting Group GmbH, seit 
wenigen Monaten Teil von Capgemini Invent. „Das wird dazu beitragen, den Anteil 
der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung zu erhöhen.“
4. Europa ist Vorreiter bei kohlenstoffarmen Technologien
Europa erweist sich bislang als die erfolgreichste Region im Energiewandel und 
bei der Bekämpfung des Klimawandels. Die Energie-Nachfrage ist hier deutlich 
geringer angestiegen als im Rest der Welt: im Jahr 2018 nur um 0,2 Prozent 
gegenüber dem globalen Anstieg um 2,3 Prozent. Deutschland geht voran mit einem 
Nachfrage-Rückgang um 2,2 Prozent.
Europa ist auf dem besten Weg, zwei der drei zentralen EU-Klimaziele für 2020 zu
erreichen: sicherzustellen, dass erneuerbare Energien mindestens 20 Prozent des 
Energieverbrauchs ausmachen und die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 
über 20 Prozent zu verringern, was bereits erreicht ist.
Nationale Regierungen haben kürzlich Pläne zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes 
bestätigt: Frankreich etwa will die Kohleverstromung bis 2022 einstellen und bis
2035 die Hälfte des Stroms aus Kernenergie beziehen. Deutschland dagegen plant, 
bis zum Jahr 2022 seine Kernkraftwerke zu schließen; zudem sollen hier alle 
Kohlekraftwerke – die im vergangenen Jahr 37 Prozent der Stromerzeugung 
ausmachten – bis 2038 abgeschaltet werden. Insgesamt aber bleiben die 
Klimaschutzziele für 2030 und darüber hinaus schwer zu erreichen.
5. Geopolitische Spannungen und Energiebelange sind zunehmend verknüpft
Sowohl die USA als auch China haben ihre wachsende Dominanz auf dem Energiemarkt
zu ihrem geopolitischen Vorteil genutzt. Die USA konnten durch das Wachstum der 
Schieferöl- und  gasförderung ihre Abhängigkeit vom Nahen Osten überwinden. Es 
wird erwartet, dass sie bis zum Jahr 2025 mehr als die Hälfte des globalen 
Wachstums der Öl- und Gasproduktion ausmacht (75 Prozent bzw. 40 Prozent). Die 
sich abzeichnende Öl-Unabhängigkeit hat ein scharfes Vorgehen der Regierung 
gegen OPEC-Nationen wie Iran und Venezuela ermöglicht.
6. China und Indien weiterhin große CO2-Emittenten
China hat seine Führungsposition gefestigt: Der gereifte Markt stellt Energie 
für alle Einwohner bereit – durch den Bau von Kohlekraftwerken mit einem 
weltweiten Marktanteil von 70 Prozent sowie über 61 Prozent der weltweiten 
Batteriekapazität. China ist führend im Angebot der meisten zugehörigen 
Technologien wie für fossile Brennstoffe, Erneuerbare und Speichertechnologien: 
7 der 10 größten Anlagenbauer weltweit sind Chinesen. Während Chinas 
kostengünstige Solarmodule immer größere Verbreitung finden, könnte das Land 
gemäß der Studie bald auch in der Kerntechnik führend sein; bereits zwei EPRs 
sind erfolgreich ans Netz gegangen. China produziert zudem 95 Prozent der 
Seltenen Erden und Metalle, die in High-Tech-Geräten zum Einsatz kommen – ein 
strategischer Vorteil auch bei der Energiewende.
In Indien konzentriert sich die Frage stärker auf die Bereitstellung von Strom 
für alle („24/7 Power for all“-Programm). Beide Länder werden noch mindestens 
zwei Jahrzehnte lang stark von kohlebefeuerten Anlagen abhängig sein, um den 
wachsenden Energiebedarf im Land zu decken – und damit weiterhin große 
CO2-Emittenten bleiben.
Zum Erreichen der Klimaziele muss mehr getan werden
Die Studienautoren kommen zu dem Schluss, dass es angesichts der aktuellen 
Verbrauchstrends unrealistisch erscheint, die bestehenden Klimaschutzziele zu 
erreichen. Um deutliche Effekte zu erzielen, müssen die Regierungen über die 
bereits bestehenden Maßnahmen zur Energiewende hinausgehen. Die Autoren 
empfehlen:
   – Eine intensive Nutzung digitaler Sensorik und künstlicher 
     Intelligenz zur Steuerung effizienter Energie- und 
     Verkehrsflüsse
   – Die Anhebung der CO2-Preise auf ein Niveau, das CO2-freie 
     Investitionen ankurbelt
   – Eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien
   – Den Ausbau der Lade-Infrastruktur für Elektrofahrzeuge
   – Die zunehmende Finanzierung der Forschung und Entwicklung zu CO2
     Abscheidung,  Nutzung und  Speicherung
   – Die Förderung sauberer Kohleverbrennungstechnologien in 
     Kraftwerken
   – Die Bereitstellung von 100 Prozent der Einnahmen aus 
     Umweltsteuern für Energiewendeprojekte – aktuell liegt dieser 
     Anteil unter 50 Prozent
   – Gebäudesanierungen für mehr Energieeffizienz
   – Die Beteiligung von Versorgungsunternehmen und Finanzinstituten 
     an den Anstrengungen
   – Kampagnen um Verhaltensänderungen bei jedem Einzelnen zu 
     bewirken
„Die Studienergebnisse sind ein weiterer Weckruf für die Welt. Da der globale 
Energiebedarf steigt und größtenteils durch fossile Brennstoffe gedeckt wird, 
sind die Ziele des Pariser Abkommens weiter entfernt denn je“, so Wendt. 
„Beunruhigend ist, dass diese Entwicklung stattfindet, obwohl erneuerbare 
Energiequellen immer weiter verbreitet sind und erschwinglicher werden. Wir 
brauchen mutige kurzfristige Maßnahmen und Richtlinien, um die Emissionen zu 
reduzieren und ein weiteres Abdriften vom Pariser Abkommen zu vermeiden – 
angefangen bei der Verpflichtung, dass jeder Cent aus  Umweltsteuern in die 
Energiewende fließt.“
Der World Energy Markets Observatory
ist eine jährliche Publikation von Capgemini, die die wichtigsten Kennzahlen für
die Strom- und Gasmärkte Nordamerikas, Europas, Australiens, Südostasien sowie –
erstmals in diesem Jahr – Chinas und Indiens, beobachtet und über die 
Entwicklungen und Veränderungen in diesen Sektoren berichtet. Die 21. Ausgabe 
basiert hauptsächlich auf öffentlich verfügbaren Daten aus dem Jahr 2018 bis zur
ersten Jahreshälfte 2019 sowie der Expertise von Capgemini im Energiesektor. 
Spezielles Fachwissen zu Regulierungen und Kundenverhalten wurde von den 
Forschungsteams von De Pardieu Brocas Maffei und VaasaETT bereitgestellt. 
Weitere Informationen und ein vollständiges Exemplar der Studie finden Sie 
unter: www.capgemini.com/de-de/wemo
Über Capgemini
Capgemini ist einer der weltweit führenden Anbieter von Management- und 
IT-Beratung, Technologie-Services und Digitaler Transformation. Als ein 
Wegbereiter für Innovation unterstützt das Unternehmen seine Kunden bei deren 
komplexen Herausforderungen rund um Cloud, Digital und Plattformen. Auf dem 
Fundament von 50 Jahren Erfahrung und umfangreichem branchenspezifischen 
Know-how hilft Capgemini seinen Kunden, ihre Geschäftsziele zu erreichen. 
Hierfür steht ein komplettes Leistungsspektrum von der Strategieentwicklung bis 
zum Geschäftsbetrieb zur Verfügung. Capgemini ist überzeugt davon, dass der 
geschäftliche Wert von Technologie durch Menschen entsteht. Die Gruppe ist ein 
multikulturelles Unternehmen mit über 200.000 Mitarbeitern in mehr als 40 
Ländern, das 2018 einen Umsatz von 13,2 Milliarden Euro erwirtschaftet hat.
Mehr unter www.capgemini.com/de. People matter, results count.
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