Eine Ausweitung der Reservekraftwerksverordnung 
würde den planwirtschaftlichen Kurs der Energiewende zementieren. 
Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist es, die Energiewende auf ein 
marktwirtschaftliches Fundament zu stellen und den Kostenanstieg für 
die Verbraucher zu dämpfen. Den Betrachtungszeitraum bei der 
Reservekraftwerksverordnung jetzt in einer Nacht-und-Nebel-Aktion 
verlängern zu wollen, ist nicht nur verfahrenstechnisch äußerst 
fragwürdig. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies eine bereits 
abgestimmte Position im Haus von Bundeswirtschaftsminister Sigmar 
Gabriel ist. Hier soll bayerischer Staatsdirigismus, obgleich er in 
Bayern selbst nicht funktioniert, auf Bundesebene übertragen werden. 
Und die wenigen marktwirtschaftlichen Ansätze in der EEG-Reform von 
Sigmar Gabriel werden noch unterlaufen“, kritisiert der Präsident des
Wirtschaftsrates, Kurt J. Lauk.
   „Die Reservekraftwerksverordnung wurde bewusst als 
Übergangsinstrument eingerichtet und soll 2017 auslaufen. Künstlich 
geschaffene Unsicherheiten bei einer Verlängerung des 
Betrachtungszeitraums bergen die Gefahr des Missbrauchs zur 
Verteidigung bundeslandspezifischer Pfründe und zur Rechtfertigung 
von Subventionen für neue Kraftwerke. Anstelle von Staatskraftwerken 
benötigen wir eine Aufholjagd beim Ausbau der Stromnetze. Nur so 
können Versorgungsengpässe insbesondere in Süddeutschland 
kosteneffizient verhindert werden. Kurzfristig sollte zudem geprüft 
werden, ob im Einklang mit europäischen Vorgaben, eine Einschränkung 
des Stromexports nach Österreich Entlastung bringen kann“, fordert 
Lauk.
   „Der notwendige Netzausbau wurde mit dem Netzentwicklungsplan und 
dem Bundesbedarfsplan gemeinsam mit den Bundesländern in einem 
transparenten Verfahren beschlossen. Mit Verwunderung stellen wir 
heute fest, dass die bayerische Landesregierung den Ausbau der 
Stromnetze aussetzen will, im Gegenzug aber ein vom Staat bestelltes 
und von allen Verbrauchern zu zahlendes Gaskraftwerk bauen will. Der 
Wirtschaftrat warnt hier eindringlich davor, eine Grenze zu 
überschreiten. Jeder für sich und keiner für´s Ganze führt zum 
Scheitern der Energiewende. Ein weiteres Ausufern der 
Staatswirtschaft und teurer Kirchturmpolitik in den Bundesländern 
muss ein Riegel vorgeschoben werden“, so Lauk.
Pressekontakt:
Klaus-Hubert Fugger 
Pressesprecher 
Tel.  030/24087-301 
Fax: 030/24087-305 
pressestelle@wirtschaftsrat.de 
www.wirtschaftsrat.de
