Wetter gegen den Lärm – MeteoGroup unterstützt Cervus Consult bei der Ermittlung des Schallwetters

Zahlreiche Faktoren nehmen Einfluss auf die Schallausbreitung. Neben topographischen Faktoren wie dem Gelände, der Bodenbeschaffenheit und der Bebauung sind dies in erster Linie meteorologische Einflussfaktoren. Hierzu gehören Wind, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Dabei sind die Einflüsse nicht so einfach zu ermitteln, wie zunächst gedacht. Dass sich Schall in Windrichtung besser ausbreitet, liegt zwar auf der Hand, ist aber zu simpel betrachtet. Vielmehr ist die Änderung der Windstärke mit der Höhe entscheidend. Ist dies der Fall, wirkt sie wie eine Linse, bricht den Schall zur Erdoberfläche und ein höherer Schallpegel kommt bei den Menschen an. Ähnliches gilt für sogenannte Inversionswetterlagen, bei denen die Temperatur in der Höhe zunimmt. Auch diese sind besonders „laut“.

Beide Phänomene beeinflussen sich auch gegenseitig. So erklärt Dr. Karl-Wilhelm Hirsch, Geschäftsführer von Cervus Consult: „Die beiden Wetterphänomene treten gemeinsam auf, können sich richtungsabhängig verstärken, abschwächen oder auch aufheben. Das macht eine Vorhersage zu einer meteorologischen Herausforderung. Nicht jeder Wetterdienst kann dies leisten. Und so sind wir froh, mit MeteoGroup einen geeigneten Partner gefunden zu haben.“

MeteoGroup liefert Cervus Consult eine sogenannte „Profilprognose“, die verschiedene Wettermodelle nutzt, um die Höhenschichtung der Temperatur, der relativen Luftfeuchtigkeit, der Windstärke und der Windgeschwindigkeit auch für sehr kleine Räume zu berechnen. Auf Basis dieser und weiterer Informationen erstellt Cervus Consult anschauliche „Lärmrosen“. Diese zeigen auf einen Blick die zu erwartende Lärmbelastung bei vorhergesagter Wetterlage im Vergleich zu Standardwetterlagen. Rot bedeutet eine verstärkte Schallausbreitung und damit Lärmbelästigung, gelb einen normalen Schallpegel und grün eine günstige Wetterlage mit geringerer Schallausbreitung und weniger Lärmentwicklung.

Anwendungsfälle für das Schallwetter sind zum Beispiel das präventive Lärmmanagement sowie retrospektive Analysen im Rahmen vom Beschwerdemanagement. Mit der Schallwetter-Prognose können lärmintensive Aktivitäten wie zum Beispiel der Schießbetrieb der Bundeswehr optimal geplant werden. Retrospektiv dienen Lärmrosen dem Beleg von außergewöhnlichen Situationen und können so die proaktive Öffentlichkeitsarbeit und Akzeptanz bei der Bevölkerung unterstützen.

In diesem Sinne ist das Schallwetter ein innovatives Verfahren, das sowohl die Reduzierung von Lärm als auch ein besseres Verständnis zur Lärmausbreitung fördert. Es entspricht somit auch den Zielen der Aktion „Tag gegen Lärm“, die das Bewusstsein für die Lärmproblematik schärfen will.

Mehr Informationen zu Cervus Consult und dem Schallwetter unter www.cervus.de
Mehr Informationen zu MeteoGroup unter www.meteogroup.com