Wärme: heimischer Rohstoff auf dem Vormarsch

KEMPTEN/AUGSBURG. In Deutschland setzen rund 437.000 Anlagen Holzpellets für die Wärmegewinnung ein. „Tendenz steigend!“, weiß Johannes Gösling, Geschäftsführer von Präg Energie GmbH & CO. KG, und fügt an: „Im Jahr 2017 wurden in Deutschland rund 2,2 Millionen Tonnen Pellets produziert – so viel wie noch nie.“ Das belegen die Marktzahlen des deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands e.V. (DEPV). Gleichzeitig gingen im vergangenen Jahr bundesweit 32.300 neue Pelletfeuerungen in Betrieb. „Auch der Absatz unserer eigenen Pellets ist gestiegen: Im Geschäftsjahr September 2016 bis September 2017 konnten wir über 14.000 Tonnen der Holzpresslinge absetzen. Das sind 60 Prozent mehr als im Vorjahr“, informiert Johannes Gösling.
Drei Tipps für den Pelletkauf
Für Harald Günzer, Produktmanager Pellets bei Präg, ist klar: Den Rohstoff machen viele Aspekte attraktiv – nachwachsend, aus Restholz, klimaneutral. Für Verbraucher hat er drei Tipps für den Pelletkauf. „Erstens auf Herkunft achten: Hochwertige Pellets bestehen fast ausschließlich aus Holzspänen, die bei der Verarbeitung in Sägewerken und Zimmereien anfallen. Das ist gut für die Umwelt.“ Aus deutscher Produktion stammend, sind die Lieferwege kurz und die Herkunft ist gut nachvollziehbar. „Gute Qualität erkennt man daran, dass sie die Norm DIN EN Plus A1 erfüllen. Mindere Qualität bricht leichter und staubt mehr, das zieht auch die Heizungstechnik auf Dauer in Mitleidenschaft“, gibt er den zweiten Rat. Grundsätzlich sind Pellets im Vergleich zu Heizöl und Gas günstiger in Sachen produzierter Energie: Mit etwa 5 Cent pro Kilowattstunde schlagen die Presslinge zu Buche, bei Gas sind es rund 6 Cent, Heizöl liegt bei 5,5 Cent (Stand: Ende Februar 2018). Ein weiterer Vorteil ist die Kostenstabilität: Während bei extremen Kälteperioden wie im Februar die Preise für fossile Energieträger und Strom an den Börsen stark schwanken können, gibt es bei Pellets wenig Preis-Kapriolen, informiert Harald Günzer.
Sein dritter Rat: Es lohnt sich, im Frühjahr die Vorräte wieder aufzufüllen. „Dann gibt es oft günstige Angebote und kürzere Lieferzeiten“, weiß der Branchenkenner. Bei Präg etwa hat der Frühlingsrabatt fast schon Tradition: Ab April gibt es für Bestellungen, die bis zum 31. Mai eingehen, passende Frühjahrspreise.

Pellets: das steckt drin
• In einer Tonne Pellets stecken rund 4.900 Kilowattstunden Energie. Bei einer Pelletheizung mit 15 Kilowatt Heizleistung, die im Normalfall für ein Einfamilienhaus nötig ist, kann mit einem Verbrauch von 4 bis 6 Tonnen Pellets pro Jahr gerechnet werden.
• Wärme aus Pellets ist klimaneutral. Weil der Rohstoff Holz im Laufe seines Wachstums die gleiche Menge Kohlendioxid (CO2) aufnimmt, wie bei der Verbrennung wieder freigesetzt wird, ist die CO2-Bilanz der Holzpresslinge ausgeglichen.
• Je nach Händler, Liefermenge und Qualität der Pellets variieren die Preise. Auskunft über die Qualität geben die Zertifikate DINplus und ENplus. Während DINplus nur Vorgaben zur Produktion macht, umfasst die Zertifizierung nach ENplus den kompletten Prozess: Produktion und Lieferlogistik. Hier entspricht ENplus A1 der Güteklasse mit den höchsten Anforderungen an die Qualität der Holzpellets.
Präg selbst betreibt seit 2014 ein eigenes Pelletlager. Das Lager ist eines der größten seiner Art in Bayerisch-Schwaben. Die beiden Hochsilos sind jeweils 30 Meter hoch und haben einen Durchmesser von 18 Metern. Pro Stunde können 130 Tonnen Pellets angenommen werden, das sind rund 6 LKW-Ladungen. Die Pellets von Präg erfüllen die Standards der Norm ENplus A1, das für höchste Qualität von Produktion, Lagerung und Logistik steht.