Angesichts der laufenden Koalitionsgespräche betont
der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) als Spitzenverband der 
kommunalen Wirtschaft: „Es ist wichtig, dass die Koalitionspartner in
ihren Verhandlungen sehr konkrete Schritte für die Energiepolitik 
vereinbaren und dabei den Mut haben, die notwendigen Reformen 
anzugehen“, so VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck, „denn die 
Energiefrage ist eine ganz entscheidende für die Menschen und die 
Volkswirtschaft.“
   Reck: „Für den Erzeugungsmarkt zum Beispiel ist Weitblick 
gefragt.“ Hocheffiziente Kraftwerke, die in der Lage sind, die 
fluktuierende Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien zu 
kompensieren, sind zunehmend unwirtschaftlich. Schon allein das ist 
nicht im Sinne der Energiewende- oder der Klimaschutzziele. Zu einem 
ernsthaften Problem mit Blick auf die Versorgungssicherheit wird das 
allerdings ab 2022, wenn die Kernkraftwerke aus dem Markt sind und 
alte fossile Kraftwerke stillgelegt werden. „Genau dann werden neue 
Gaskraftwerke benötigt, bei denen bereits heute die ersten 
Planungsschritte eingeleitet werden müssen. Angesichts der desolaten 
Marktsituation gibt es aber aktuell keinerlei Anreize für Investoren,
neue Kraftwerke zu bauen.“ Diese Versorgungslücke könne auch keine 
Reserve-Kraftwerksverordnung schließen. „Die Koalitionspartner müssen
jetzt die richtigen Weichen stellen.“
   Bei der Förderung der erneuerbaren Energien scheinen sich die 
Verhandlungspartner an eine EEG-Reform heranzutrauen, was aus 
VKU-Sicht absolut notwendig ist. „Mit einem EEG-Reförmchen ist es 
aber alleine nicht getan, dafür steht zu viel auf dem Spiel. Richtig 
ist, die erneuerbaren Energien zu fördern, aber zukünftig auch 
verstärkt zu fordern. Die Stadtwerke stehen zum weiteren Ausbau der 
erneuerbaren Energien“, sagt Reck. Allerdings müsse das Ziel sein, 
diese Anlagen zur Marktreife zu führen, damit Betreiber von 
Erneuerbaren-Energien-Anlagen möglichst bald die Vollkosten allein 
über Erlöse an den vollständig wettbewerblich organisierten Märkten 
decken können. Der VKU-Hauptgeschäftsführer: „Kosteneffizienz muss in
Zukunft ein zentrales Kriterium für die Auswahl der 
Erneuerbaren-Energien-Projekte sein. Und das kann nur über 
wettbewerbliche Anreize gehen.“
   Anreize müssen auch für die Verteilnetze gesetzt werden, fordert 
Reck: „Ohne einen innovations- und investitionsfördernden 
Regulierungsrahmen für die Verteilnetze wird die Energiewende schwer 
zu schaffen sein. Die Verteilnetze müssen mit Blick auf die 
Integration von erneuerbaren Energien und für die Weiterentwicklung 
hin zu einem Smart Grid ausgebaut werden.“ Dafür brauche es eine 
investitionsunterstützende Reform der Anreizregulierung.
   Mit Blick auf die Klimaschutzziele für Deutschland sowie für die 
Europäische Union sagt Reck: „Konsequente und ambitionierte Ziele 
auch für den Zeitraum nach 2020 sind wichtig. Hier sollten die 
Koalitionspartner entsprechende Ziele vereinbaren und sich dafür in 
Brüssel einsetzen.“ Unter dem Stichwort Klimaschutz und Vermeidung 
von Treibhausgasen ist auch das Engagement der Stadtwerke im Bereich 
der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu sehen. „Durch KWK 
konnten die Stadtwerke alleine 2011 rund zehn Millionen Tonnen CO2 
vermeiden. Insofern sollte die neue Bundesregierung das Monitoring 
des KWK-Gesetzes vorziehen, um die richtigen Rahmenbedingungen für 
die Zukunft schaffen.“
   Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, 
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten 
wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet 
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen 
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 49,1 Prozent in der 
Strom-, 58,4 Prozent in der Erdgas-, 77,2 Prozent in der 
Trinkwasser-, 60,0 Prozent in der Wärmeversorgung und 16,5 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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