In Anwesenheit von russischen und ungarischen 
Regierungsoffiziellen sowie Vertretern und Energieexperten von 
Gazprom wurde im Zuge der heutigen Konferenz „South Stream: The 
Evolution of a Pipeline“ über die grosse Bedeutung gesprochen, die 
der Pipeline im Hinblick auf die wirtschaftliche Gesamtsituation, die
Versorgungssicherheit und die Diversifizierung der Energiequellen 
zukommt. Ebenfalls Thema war die Rolle der Pipeline bei der 
Entwicklung starker Partnerschaften zwischen europäischen 
Energiekonzernen.
   Im Zuge der Eröffnung der Konferenz bekräftigte der ungarische 
Minister für nationale Entwicklung Zsuzsa Nemeth, dass Ungarn seine 
Energiequellen diversifizieren muss. Zudem betonte er, dass South 
Stream zur Bildung einer strategischen Partnerschaft mit 
Nachbarländern führen werde. „South Stream ist eine einzigartige 
Initiative, der von allen Seiten umfassende politische Unterstützung 
widerfährt. Sie bietet diesen Ländern ein hervorragendes Mittel zur 
Diversifizierung und trägt zur Energiesicherheit in der gesamten 
Region bei.“
   Überdies wies Nemeth darauf hin, dass „Russland für Ungarn in 
Sicherheitsfragen ein strategischer Partner ist und wir ein 
Grossmarkt für russisches Erdgas sind. Ungarn hat bestätigt, dass es 
den Bau von South Stream unterstützt. Die Pipeline wird die 
Beziehungen von süd- und osteuropäischen Ländern zu Russland weiter 
verbessern.“
   Der Staatssekretär für Energiefragen Pal Kovacs wies auf Ungarns 
Energieabhängigkeit hin, die derzeit bei über 60 % liegt. Zudem 
sprach er über die mangelnde Infrastruktur und betonte, dass das Land
eine Überlebensstrategie benötige, um diesen Problemen Rechnung 
tragen zu können. Kovacs bekräftigte: „Wir bedürfen einer Strategie, 
bei der die Förderung der Energieeffizienz, die Verbesserung der 
Energieinfrastruktur und die Versorgungssicherheit im Vordergrund 
stehen. Wir müssen den Zugang zu Erdgas sichern – und genau das ist 
es, was South Stream uns ab 2015 bieten kann.“
   „Russland ist der drittgrösste Partner der EU“, erklärte der 
stellvertretende russische Energieminister Anatoly Yanovsky. „Wir 
dürfen die vergangenen energiepolitischen Probleme und Differenzen 
zwischen Russland und der EU nicht ausser Acht lassen. Aber in 
Russland sind Energieanlagen privatisiert worden und die Erdöl- und 
Erdgasbranche hat sich grundlegend verändert – die 
Energieinfrastruktur boomt. Russlands Strategie wird bis ins Jahr 
2050 auf einem Mechanismus beruhen, der Bestandteil eines 
kontinuierlichen Beobachtungsprozesses ist. Wir müssen vorausschauend
agieren und eine Reihe verschiedener Handlungsempfehlungen 
unterbreiten, um die Energiekooperation zwischen Russland und der EU 
in den kommenden Jahrzehnten auszubauen.“
   Er ergänzte, dass die mit dem Dritten Energiepaket verbundenen 
Probleme im Zuge der Verhandlungen zwischen Russland und der EU aus 
der Welt geschafft werden. Dieses Paket wird für den Beginn der 
Baumassnahmen als Hindernis gesehen.
   An der 2385 km langen South Stream-Pipeline, die umfangreiche 
Vereinbarungen zwischen Regierungen und grossen Energiekonzernen 
erfordert hat, werden sich insgesamt 8 verschiedene Länder 
beteiligen, darunter Bulgarien, Serbien, Ungarn, Italien, Slowenien, 
Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Russland. Russland ist der 
wichtigste gewerbsmässige Energiepartner Europas und seit jeher ein 
sicherer und stabiler Gasversorger zahlreicher europäischer Länder. 
Gazprom beliefert mehr als ein Viertel des europäischen Marktes. Laut
Prognosen von Analysten wird die Erdgasnachfrage in den kommenden 
fünfzehn Jahren von 312 Milliarden Kubikmetern auf 537 Milliarden 
Kubikmeter steigen.
   „Im Augenblick ist Erdgas die wichtigste Energiequelle der 
Europäischen Union,“ erklärte Alexander Syromyatin, stellvertretender
Leiter der Abteilung Projektmanagement bei Gazprom. „Aufgrund der 
sinkenden Förderkapazität in Europa wird die Nachfrage das Angebot in
naher Zukunft rasch übersteigen. Das South Stream-Projekt wird dieses
Defizit künftig aufwiegen.“
   Gyorgy Harmati, der strategische Leiter und Vorstandsvorsitzende 
von South Stream Hungary (MVM), sprach über die wichtigsten Vorteile 
von South Stream und erklärte, dass die Pipeline eine vorteilhafte 
Kapitalanlage sei und den regionalen Markt künftig prägen werde:
   „Alle Akteure am Markt müssen sich den veränderten Umständen 
anpassen – und dieses Infrastrukturprojekt ist Ungarns Antwort. Wir 
müssen die Gasversorgung sichern, wo immer dies möglich ist. Der 
Baubeginn von South Stream ist für das Jahr 2015 geplant und wird 
auch zu diesem Zeitpunkt erfolgen.“ MVM möchte künftig eine grössere 
Rolle auf dem Gasmarkt spielen und ungarische Lager sind für 
Speditionsunternehmen ideal geeignet.
   Zum Abschluss der Konferenz analysierte der ehemalige spanische 
Ministerpräsident Jose Maria Aznar die sozialen und ökonomischen 
Auswirkungen der South Stream-Pipeline und bekräftigte erneut, wie 
bedeutend das Projekt im Hinblick auf die EU-Integration sei, da es 
einen dringend benötigten Beitrag zum Wirtschaftswachstum in Europa 
leiste.
   Zu den weiteren Referenten zählten unter anderem Dragutin 
Matanovic, Berater des serbischen Ministerpräsidenten; Adnan 
Vatansever, Senior-Dozent am King–s College London; Ben Shimshon, 
Direktor von World Thinks; RImma Subhankulova, Gründerin der World 
Energy Expert Group; Andrak Deak, Direktor des ungarischen Instituts 
für Auswärtige Angelegenheiten; und Gyorgy Drucker, leitender Analyst
von Energiainfo.hu.
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