Der internationale Prüf- und 
Zertifizierungsdienstleister TÜV SÜD berät die Stadtwerke Japan, eine
neu gegründete Tochter des japanischen Unternehmens West Holdings. 
Ein entsprechender Vertrag wurde im März 2015 in Tokio abgeschlossen.
Die Beratung ist zunächst auf ein Jahr angelegt und umfasst Themen 
wie neue Geschäftsmodelle, die dezentrale Energieversorgung und die 
Bewertung von Technologie-Optionen.
   Das Kerngeschäft der neu gegründeten Stadtwerke Japan ist die 
Entwicklung einer dezentralen Verwaltung von städtischen 
Infrastrukturen, zunächst vor allem im Bereich der Energieversorgung.
Weitere typische Infrastrukturen für die Grundversorgung der 
Bevölkerung wie die Wasserversorgung und -entsorgung, die 
Abfallbeseitigung oder die Nahwärmeversorgung sollen folgen. Der 
Anlass für die Gründung von Stadtwerke Japan durch West Holdings ist 
die anstehende Liberalisierung des japanischen Energiemarktes, die 
Zielsetzung des neuen Unternehmens ist allerdings weiter gefasst.
Stärkung von lokalen und regionalen Strukturen
   Viele japanische Städte kämpfen mit einem drastischen 
Bevölkerungsrückgang und einer starken Überalterung der Bevölkerung. 
Zugleich hat die Zentralisierung beispielsweise bei der 
Energieversorgung dazu geführt, dass Gewinne aus den Regionen 
abfließen und den Städten und Kommunen zunehmend die nötigen Mittel 
für die Grundversorgung der Bevölkerung fehlen. „Aus diesem Grund 
unterstützt die japanische Regierung die Revitalisierung des 
ländlichen Raumes und die Stärkung von lokalen und regionalen 
Strukturen außerhalb der großen Ballungszentren wie Tokio oder 
Osaka“, sagt Dr. Andreas Stange, Geschäftsführer von TÜV SÜD Japan. 
„Die Liberalisierung des japanischen Energiemarktes ist ein wichtiger
Bestandteil in diesem Konzept.“
   In Deutschland setzt man schon länger auf kommunale Strukturen zur
Grundversorgung der Bevölkerung. Ein Beispiel dafür ist der 
Energiesektor, der vier große Unternehmen und rund 900 Stadtwerke 
umfasst. Die Stadtwerke stellen ihre Leistungen auf regionaler bzw. 
kommunaler Ebene bereit. Dazu zählen beispielsweise die Versorgung 
mit Strom, Gas, Wärme und Wasser sowie der Auf- und Ausbau von 
erneuerbaren Energien oder der kommunale Nahverkehr. „Die 
Schwerpunkte können in den einzelnen Stadtwerken sehr unterschiedlich
und auf die individuellen Anforderungen der Region bzw. der Kommune 
ausgerichtet sein“, erklärt Volker Blandow, Head of E-Mobility der 
TÜV SÜD AG. Weitere Vorteile des Stadtwerke-Modells bestehen nach 
Aussage von Blandow darin, dass Stadtwerke nicht in erster Linie auf 
Profit, sondern auf eine zuverlässige und bezahlbare Grundversorgung 
der Bevölkerung ausgerichtet sind, dass die Zusammenfassung von 
Versorgungsleistungen auf regionaler Ebene wichtige Effizienzvorteile
bietet und dass auch die gesamte Wertschöpfung in der Region bleibt.
Infrastrukturelle Leistungen auf regionaler Ebene
   Ausgerichtet am deutschen Stadtwerke-Modell gründete West Holdings
die Stadwerke Japan, um mehr infrastrukturelle Leistungen auf 
regionaler Ebene erbringen zu können. TÜV SÜD soll das junge 
Unternehmen zunächst bei der Realisierung von modernen, dezentralen 
Infrastrukturen zur Energieversorgung beraten. Wichtige Schwerpunkte 
sind die Beratung entlang des gesamten Lebenszyklusses von 
Energieerzeugungsanlagen und Energienetzen sowie die Planung und 
Errichtung von Smart Grids.
   Die Projekte von West Holdings im Bereich der dezentralen 
Energieversorgung und der erneuerbaren Energien können ein starkes 
Wirtschaftswachstum in den betroffenen Gemeinden auslösen. Allein die
Errichtung von intelligenten Stromnetzen durch die 1.700 
Gemeindeverwaltungen in Japan wird einen wichtigen Beitrag zur 
Stärkung der lokalen Strukturen leisten. Bisher hat West Holdings 
schon Verträge mit 32 Städten, Dörfern und Gemeinden zur Errichtung 
von Kraftwerken auf Grundstücken und Einrichtungen der 
Gemeindeverwaltung geschlossen. Aufgrund des großen Interesses 
rechnet das Unternehmen damit, dass die Zahl rasch weiter ansteigen 
wird.
   Hinweis für Redaktionen: Ein Foto von der Vertragsunterzeichnung 
kann in reprofähiger Auflösung heruntergeladen werden unter 
http://www.tuev-sued.de/pressefotos, Rubrik „Aktuelles & 
Veranstaltungen“.
Pressekontakt:
Dr. Thomas Oberst
TÜV SÜD AG
Unternehmenskommunikation
Westendstr. 199
80686 München
Tel.: +49 (0) 89 / 57 91 – 23 72
Fax: +49 (0) 89 / 57 91 – 22 69
E-Mail: thomas.oberst@tuev-sued.de 
Internet: www.tuev-sued.de
