Kerkwitz, 23. 8. 2014 – Gut 7500 Menschen aus 
über 20 Ländern haben heute Hand in Hand gegen weitere 
Braunkohletagebaue und für eine echte Energiewende demonstriert. Sie 
bildeten eine grenzüberschreitende, acht Kilometer lange 
Menschenkette zwischen den Ortschaften Kerkwitz in Deutschland und 
Grabice in Polen. Diesen beiden und weiteren Orten droht die 
Abbaggerung für weitere Tagebaue. Die Grenzquerung erfolgte in Groß 
Gastrose, wo die Demonstranten in den Grenzfluss Neiße wateten und 
somit für eine geschlossene Kette sorgten. „Es ist überwältigend, 
dass gut 7500 Menschen aus ganz Europa heute mit uns für eine 
lebenswerte Zukunft ohne weitere Tagebaue demonstriert haben. Das 
gibt uns Mut und Kraft für die kommenden Jahre. Wir geben nicht auf, 
bis die Politik einsieht, dass es eine gesellschaftliche Mehrheit 
gegen Braunkohle gibt“, so Thomas Burchardt, Mitinitiator der 
Menschenkette und Sprecher des Bündnisses Klinger Runde.
   Der Braunkohleboom der vergangenen Jahre hat Deutschlands 
CO2-Ausstoß zuletzt steigen lassen. Entsprechend gewinnt die 
Diskussion über die künftige Rolle des schmutzigsten aller 
Energieträger an Schärfe. Die Braunkohle in den bereits genehmigten 
Tagebauen reicht aus, um die Kohlekraftwerke der Lausitz noch bis in 
die 2030er Jahre zu betreiben. Werden weitere Tagebaue genehmigt, 
würden die klimaschädlichen Kraftwerke bis über die Mitte des 
Jahrhunderts laufen und so das Erreichen der deutschen Klimaziele 
unmöglich machen. „Wenn die Bundesregierung nicht jede 
Glaubwürdigkeit im Klimaschutz verspielen will, muss sie weitere 
Braunkohlegruben stoppen“, so Anike Peters, Kohleexpertin von 
Greenpeace Deutschland.
   Gemeinsamer deutsch-polnischer Protest am Jahrestag des 
Hitler-Stalin-Pakts
   Auch in Polen wächst der Widerstand gegen die katastrophalen 
Folgen der Braunkohle. Noch immer deckt das Land gut 90 Prozent 
seines Energiebedarfs mit Kohlekraftwerken. Dabei hat eine 
Greenpeace-Studie gezeigt, dass das Land bis zum Jahr 2030 die Hälfte
seines heutigen Kohlebedarfs durch Erneuerbare Energien ersetzen 
kann. Ein solcher Ausbau der Erneuerbaren würden zudem mehr als 
100.000 neue Arbeitsplätze schaffen. „Viele Polen akzeptieren nicht 
länger, dass die Regierung das Land an die Kohle fesselt, statt die 
Erneuerbaren Energien auszubauen. Die Anti-Kohle-Kette hat diesen 
Menschen heute eine Stimme gegeben“, so Anna Dziadek, Sprecherin der 
polnischen Bürgerinitiative Stowarzyszenie Nie Kopalniodkrywkowej.
   Die Anti-Kohle-Kette findet am 75. Jahrestag der Unterzeichnung 
des Hitler-Stalin-Pakts statt. Am 23. 8. 1939 unterzeichneten der 
deutsche und der sowjetische Außenminister den Pakt und damit die 
Aufteilung Polens. Neun Tage später folgte der deutsche Überfall auf 
Polen, der Beginn des Zweiten Weltkriegs. Heute haben Tausende Polen 
und Deutsche gemeinsam und friedlich für den Erhalt ihrer Heimat und 
für eine lebenswerte Zukunft demonstriert – ein starkes Symbol für 
friedliche Nachbarschaft zwischen Polen und Deutschland.
   Initiiert wurde die Menschenkette vom lokalen Bündnis Klinger 
Runde, Greenpeace, BUND, Campact, den Naturfreunden Deutschlands, der
Klima-Allianz, Berliner Energietisch, Anti-Atom Berlin, dem 
Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit der Agenda 21 Gemeinde 
Schenkendöbern  und der polnischen Bürgerinitiative Stowarzyszenie 
Nie Kopalniodkrywkowej.
   Achtung Redaktionen: Ansprechpartner vor Ort: Anike Peters 
(Greenpeace) Tel. 0171-87 80 839, Thomas Burchardt (Klinger Runde) 
Tel. 0162-92 56 462, Pressesprecher Gregor Kessler Tel. 0151-727 02 
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