Der Strompreis für private Haushalte könnte sich in
den kommenden vier Jahren um bis zu 13 Prozent verteuern. Das 
prognostiziert das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) für 
den Fall, dass das Erneuerbare Energien Gesetz nicht grundlegend 
reformiert wird. Für Industrieunternehmen, die nicht von 
Ausnahmeregelungen profitieren (99% aller Unternehmen), würde der 
Strompreis sogar um 19 Prozent steigen. Das IW Köln hat im Auftrag 
der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) die einzelnen 
Bestandteile des Strompreises untersucht und deren weitere 
Kostenentwicklung anhand von Szenarien geschätzt.
   „Die neue Bundesregierung hat eine große Aufgabe. Kleinteilige 
Änderungen an der Förderung reichen nicht aus, um die Energiewende 
effizient zu gestalten“, so Studienleiter und Energieexperte des IW 
Köln, Dr. Hubertus Bardt. „Ein großer Wurf für mehr Wettbewerb ist 
nötig, um wettbewerbsfähige Strompreise zu sichern.“
   Die Studie des IW verdeutlicht: Die Umlage zur Finanzierung der 
Erneuerbaren Energien ist und bleibt der größte Stromkostentreiber. 
Die über die EEG-Umlage zu finanzierenden Subventionen für die 
Erneuerbaren Energien könnten im ungünstigsten Fall bis 2018 von 
heute rund 16,5 auf 31 Milliarden Euro steigen. Dies entspräche einem
Anstieg der EEG-Kernumlage auf 8,1 Cent. Selbst im günstigsten Fall, 
bei dem angenommen wird, dass sich die Ausbaugeschwindigkeit der 
Erneuerbaren Energien verlangsamt und gleichzeitig die Kosten der 
Ökostromproduktion schnell sinken, stiege der Subventionsbedarf durch
das EEG immer noch um rund 3 Milliarden Euro.
   Ab dem kommenden Jahr zahlen die Stromverbraucher über 30 
Milliarden Euro für Steuern, Abgaben und Umlagen. Dies entspricht 
einem staatlichen Anteil von 51,7 Prozent am privaten Strombezug. Die
vom Staat verursachten Kosten erreichen damit einen neuen 
Höchststand. Ohne eine grundlegende Strukturreform des gesamten 
Strommarkts könnte der Staatsanteil bis 2018 sogar auf bis zu 56 
Prozent ansteigen.
   „Ein leistungsfähiges Deutschland braucht bezahlbare Strompreise. 
Der Staat treibt den Strompreis immer mehr nach oben und verzerrt den
Markt für Strom. Die große Koalition hat die Dramatik der steigenden 
Strompreise zwar erkannt, echte Reformen aber auf die nächste 
Legislaturperiode verschoben“, kommentiert INSM-Geschäftsführer 
Hubertus Pellengahr.
   Die Studie „Strompreis-Check, wie viel Markt steckt heute und in 
Zukunft im Strompreis?“ finden Sie unter www.insm.de.
   Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein 
überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. 
Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in 
Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche 
Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und 
Elektro-Industrie finanziert.
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Pressesprecher INSM: Florian von Hennet, Tel. 030 27877-174; 
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