– Projektplattform zur Erkundung der Strom zu Gas 
     (SzG)-Technologie in der Thüga-Gruppe erfolgreich abgeschlossen
   – Wichtige Erkenntnisse wurden in den zurückliegenden fünf Jahren 
     Projektarbeit gesammelt und wissenschaftlich abgesichert
   – SzG und Gasverteilnetze sind integraler Bestandteil der 
     Energiewende
   – Politik muss entsprechende Rahmenbedingungen schaffen
   Die Projektphase der Thüga-Gruppe zur Erkundung der Strom zu 
Gas-Speichertechnologie ist erfolgreich abgeschlossen. „Reversible 
Speicher sind ein wichtiger Baustein der Energiewende. Die 
Technologie ermöglicht, überschüssigen Wind- oder Solarstrom 
bestmöglich zu nutzen. Wir konnten eindeutig belegen, dass die 
Gemeinschaftsanlage in den zurückliegenden drei Jahren Praxisbetrieb 
alle Belastungstests bestanden hat. Die Technologie hat viele 
Erkenntnisse für die weitere Nutzung geliefert“, zeigt sich Dr. 
Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, 
erfreut. Bei der Inbetriebnahme der Anlage auf dem 
Unternehmensgelände der Mainova in Frankfurt im Jahr 2014 war dies 
die weltweit erste Demonstrationsanlage, die Strom in Wasserstoff 
umgewandelt und in das kommunale Gasverteilnetz eingespeist hat. 
Strom zu Gas oder auch Power to Gas genannte Technologien verfolgen 
das Ziel, überschüssige Strommengen aus erneuerbaren Quellen in Gas 
umzuwandeln und damit der Nutzung im Wärme-, Mobilitäts- oder 
Stromerzeugungsmarkt zuzuführen.
   In dem Projekt haben 13 Unternehmen der Thüga-Gruppe ihr Know-how 
gebündelt und gemeinsam in die Entwicklung der Strom zu 
Gas-Speichertechnologie investiert. Dabei stand die Prüfung der 
Praxistauglichkeit im Fokus. Aus Sicht der Projektpartner hat die 
Strom zu Gas-Technologie damit bewiesen, dass sie die notwendigen 
Voraussetzungen für den Praxiseinsatz erfüllt. So wurde die Anlage 
während des Livebetriebes mit Wind- und Solaranlagen, einem 
Blockheizkraftwerk (BHKW) und dem Stromverbrauch mittels 
Computersimulation in einem virtuellen Smart Grid zusammen 
geschaltet. Nach Ansicht der Projektpartner hat sich die Technologie 
damit auch als Komponente bei intelligenten Netzstrukturen bewährt.
   „Übertroffen hat die Anlage unsere Erwartungen besonders beim 
Wirkungsgrad. In ihrem relevanten Lastbereich zwischen 50 und circa 
325 Kilowatt erreicht die Gesamtanlage – von der Stromentnahme bis 
zur Gaseinspeisung – einen Wirkungsgrad von bis zu 77 Prozent, 
bezogen auf den Brennwert“, hebt Michael Riechel, Vorsitzender des 
Vorstandes, Thüga Aktiengesellschaft, besonders hervor. „Ferner 
konnten wir belegen, dass die Strom zu Gas-Technologie prinzipiell 
auch für den Einsatz im Primärregelenergiemarkt geeignet ist. Der 
große Einsatz der Kolleginnen und Kollegen der Mainova hat ganz 
entscheidend dazu beigetragen, dass wir diese Ergebnisse erarbeiten 
konnten.“ Von den Vorteilen der Strom zu Gas-Technologie überzeugten 
sich in den zurückliegenden Monaten mehr als 1.300 Besucher.
   SzG und Gasverteilnetze sind integraler Bestandteil der 
Energiewende 
   Aus Sicht der Projektpartner sprechen die folgenden volks- und 
energiewirtschaftlichen Gründe für eine kluge Kombination von 
SzG-Technologie und Gasverteilnetzen:
   – Die notwendige Gasnetzinfrastruktur als Speichermedium ist 
     vorhanden
   – Nur das Gasnetz verfügt über die Kapazität, um den enormen 
     Gesamtspeicherbedarf der Energiewende zu decken
   – Ein großer Anteil des 2020 bestehenden Speicherbedarfs kann 
     bereits durch die Umwandlung von Strom zu Wasserstoff und dessen
     Einspeisung in das Gasverteilnetz gedeckt werden
   – Nahezu unbegrenzte Speicherkapazität entsteht durch eine 
     zusätzliche Methanisierung des erzeugten Wasserstoffes
   – Die Kopplung des Stromsektors mit dem Gassektor über die 
     SzG-Technologie führt zu einer deutlichen Entlastung der 
     Stromnetze und verringert deren Ausbaubedarf
Dekarbonisierung verschiedenster Sektoren via SzG möglich
   In ihrer Auffassung fühlen sich die Projektpartner durch die 
aktuelle Studie der Unternehmensberatung enervis bestätigt. Diese hat
verschiedene Pfade zur Sektorenkopplung, also der Vernetzung von 
Strom und Wärme bis 2050, analysiert. Im Fokus standen die Themen 
Kosten und Versorgungssicherheit. Zwei zentrale Ergebnisse sind, dass
erstens Erdgas bis mindestens 2040 die kosteneffizienteste 
CO2-Vermeidungsoption für Wärme und bis 2050 und darüber hinaus ein 
kosteneffizienter CO2-armer Energieträger für Backup-Kraftwerke 
bleibt. Und zweitens, dass eine dekarbonisierte Welt mit einer 
Umwandlung von Strom zu Gas volkswirtschaftlich günstiger sein kann 
als eine Welt ohne Gas.
Politik muss entsprechende Rahmenbedingungen schaffen
   „Wer im Rahmen der Dekarbonisierung der Stromerzeugung, des 
Wärmemarktes und des Mobilitätsmarktes die SzG-Technologie nicht 
berücksichtigt, der verbaut der derzeit aussichtsreichsten 
Langzeitspeicherlösung die Zukunft und behindert die Energiewende“, 
unterstreicht Mainova-Vorstandsvorsitzender Dr. Constantin H. 
Alsheimer. Nach Auffassung der 13 Projektpartner ist die neue 
Bundesregierung gefordert, ein schlüssiges Konzept zur Entwicklung 
der SzG-Technologie vorzulegen. Konkret stehen drei Punkte im 
Mittelpunkt: Zur Marktimplementierung sollte die Politik gezielte 
Förderprogramme mit dem Ziel auflegen, die Kosten zu reduzieren und 
die Wirkungsgrade weiter zu erhöhen. Ferner sollte ein gemeinsamer 
Netzentwicklungsplan für die Netzinfrastrukturen (Strom/Gas) 
geschaffen und eine integrierte Kostenbetrachtung des Gesamtsystems 
vorgenommen werden. „Wasserstoff und Methan aus erneuerbaren Energien
müssen als Biokraftstoff anerkannt werden, das ermöglicht den 
Betreibern zusätzliche Absatzwege“, formuliert Michael Riechel die 
dritte Forderung.
Über die Strom zu Gas-Projektplattform:
   In der Projektplattform haben 13 Unternehmen der Thüga-Gruppe ihr 
Know-how und Kapital gebündelt, um gemeinsam in die Entwicklung der 
Strom zu Gas-Speichertechnologie zu investieren. Im Fokus steht die 
Prüfung der Praxistauglichkeit der Strom zu Gas-Technologie. Die 
Unternehmen sind überzeugt, dass diese langfristig das größte 
Potential hat, die überschüssigen Mengen an regenerativen Energien zu
speichern. Zu diesem Zweck haben die Unternehmen über mehrere Jahre 
(2013 – 2017) gemeinsam eine eigene Demonstrationsanlage in Frankfurt
am Main betrieben. Die Anlage wandelt Strom in Wasserstoff um und 
speichert diesen dann in das Gasverteilnetz ein. Insgesamt wurden 
über 1,5 Millionen Euro investiert. Gefördert wurde das Projekt vom 
hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und 
Landesentwicklung sowie der Europäischen Union. Die Anlage ist im 
Sommer 2017 außer Betrieb genommen und abgebaut worden. Mehr unter 
www.szg-energiespeicher.de
Über Thüga:
   Die Thüga Aktiengesellschaft (Thüga) ist eine Beteiligungs- und 
Fachberatungsgesellschaft mit kommunaler Verankerung. Sie ist als 
Minderheitsgesellschafterin bundesweit an rund 100 Unternehmen der 
kommunalen Energie- und Wasserwirtschaft beteiligt. Die jeweiligen 
Mehrheitsgesellschafter sind Städte und Gemeinden. Aus Überzeugung, 
dass Zusammenarbeit Mehrwert schafft, bildet Thüga gemeinsam mit 
ihren Partnern den größten kommunalen Verbund lokaler und regionaler 
Energie- und Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland – die 
Thüga-Gruppe. Gemeinsames Ziel ist es, die Zukunft der kommunalen 
Energie- und Wasserversorgung zu gestalten. Im Verbund sind die 
Rollen klar verteilt. Thüga ist mit der unternehmerischen Entwicklung
beauftragt: Ausbau und Weiterentwicklung des Beteiligungsportfolios, 
Steigerung der Ertragskraft des Beteiligungsportfolios durch das 
Angebot von Beratungsleistungen sowie durch die Weiterentwicklung von
Kooperationsplattformen mit dem Angebot wettbewerbsfähiger 
Dienstleistungen. Die rund 100 Partner verantworten die aktive 
Marktbearbeitung mit ihren lokalen und regionalen Marken: Insgesamt 
versorgen 17.200 Mitarbeiter bundesweit 4,0 Millionen Kunden mit 
Strom, 2,0 Millionen Kunden mit Erdgas und 0,9 Millionen Kunden mit 
Trinkwasser. 2016 haben sie dabei einen Umsatz von 19,0 Milliarden 
Euro erwirtschaftet.
Über die Mainova AG
   Die Mainova AG mit Sitz in Frankfurt ist Hessens größter 
Energieversorger und beliefert mehr als eine Million Menschen mit 
Strom, Gas, Wärme und Wasser. Hinzu kommen zahlreiche Firmenkunden im
gesamten Bundesgebiet. Das Unternehmen erzielte mit seinen 2.700 
Mitarbeitern im Jahr 2016 einen Umsatz von knapp 2 Milliarden Euro. 
Größte Anteilseigner der Mainova AG sind die Stadtwerke Frankfurt am 
Main Holding (75,2 %) und die Münchener Thüga (24,5 %). Die übrigen 
Aktien (0,3 %) befinden sich im Streubesitz.
Pressekontakt über Thüga:
Pressesprecher
Christoph Kahlen
Nymphenburger Straße 39
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christoph.kahlen@thuega.de
Tel. +49 (0) 89-38197-1215
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