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   Leise schnaubend trottet der zottelige Riese durch das hohe Gras 
und bewegt sich trittsicher auf seine Herde zu – es ziehen wieder 
Wisente durch die abgelegenen Gegenden des Kaukasus. Doch das ist 
keine Selbstverständlichkeit: Europas größtes Landsäugetier galt seit
über 90 Jahren in der Natur als ausgestorben. Der Tierpark Berlin 
setzt sich für die Rückkehr der Wisente ein und wildert auch in 
diesem Jahr wieder gemeinsam mit dem WWF Deutschland Wisente aus.
   Nachdem Zoo und Tierpark Berlin bereits im vergangenen Jahr 
mehrere Wisente in Rumänien auswilderten, verließen am 29. Mai 2019 
vier weitere Tiere Berlin in Richtung Aserbaidschan. Zwei der vier 
Wisente lebten bereits mehrere Jahre im Tierpark, die anderen beiden 
kamen im Rahmen des Projekts vor einigen Wochen aus den tschechischen
Zoos Prag und Pilsen vorbereitend dazu. „Bevor die Tiere ihre 
Heimreise angetreten haben, wurden sie mit modernen GPS bzw. 
VHF-Halsbändern ausgestattet. So wird es möglich sein ihren 
Aufenthaltsort nachzuvollziehen und sie auf ihrem neuen Lebensweg zu 
begleiten“, erklärt der Zoologische Leiter des Tierparks Christian 
Kern. Noch in diesem Sommer soll die kleine Herde zusammen mit 
anderen Wisenten aus europäischen Einrichtungen im 
Shahdag-Nationalpark, am Fuße des großen Kaukasus-Gebirges, 
ausgewildert werden. Bis dahin werden sich die Wildrinder in einem 
umzäunten Areal an ihre neue Heimat gewöhnen. „Die Wiederansiedlung 
von Tieren, deren Art im natürlichen Lebensraum vom Aussterben 
bedroht oder gar bereits ausgestorben ist, verdeutlicht eindrucksvoll
die Bedeutung von Zoos in der heutigen Zeit“, verkündet Zoo- und 
Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem.
   Die Organisation, Koordination und wissenschaftliche Betreuung der
Wisent-Auswilderung vor Ort übernimmt der WWF. „Die Wiederansiedlung 
bringt die Wisente zurück in ihren angestammten Lebensraum. Die 
großen Pflanzenfresser spielen eine wichtige Rolle bei ökologischen 
Prozessen und sorgen zum Beispiel dafür, dass in Wäldern Flächen 
offengehalten werden, die von anderen Tier- und Pflanzenarten 
besiedelt werden können“, erklärt Kaukasus-Referent des WWF 
Deutschland Aurel Heidelberg. „Die Kooperation zwischen dem Tierpark 
Berlin und dem WWF leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt 
der Artenvielfalt im Kaukasus.“ Das gesamte Projekt wird im Rahmen 
eines grenzüberschreitenden Naturschutzprogramms der deutschen 
Regierung über die KfW Entwicklungsbank finanziert und wurde vom WWF,
der EAZA (europäischer Verband der Zoos und Aquarien) sowie 
nationalen Partnern vor Ort ins Leben gerufen.
Hintergrund:
   Der Wisent wurde 1927 in der Natur durch den Menschen gänzlich 
ausgerottet, als die letzten Wisente im Kaukasus erschossen wurden. 
Nur Dank etwa 70 Tieren in der Obhut zoologischer Einrichtungen, 
konnte diese Tierart vor dem endgültigen Aussterben gerettet werden. 
Um das weitere Überleben der Art zu sichern, wurde im August 1923 
durch die Initiative europäischer Zoodirektoren und Wissenschaftler 
die „Internationale Gesellschaft zur Erhaltung des Wisents“ im Zoo 
Berlin gegründet. Diese gemeinsamen Bemühungen sind somit der 
Vorläufer der heutigen Erhaltungszuchtprogramme für viele bedrohte 
Tierarten. Bereits seit 1872 zählen Wisente zum Tierbestand des Zoo 
Berlin. Auch der Tierpark trägt seit seiner Eröffnung 1955 beachtlich
zur Erhaltungszucht der Wisente bei. Bis heute wurden in den 
Zoologischen Gärten Berlin über 200 Wisente geboren. Der Wisent gilt 
laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdete Tierart.
Pressekontakt:
Roland Gramling
Pressesprecher WWF Deutschland
Tel: +49 (0)30 – 311 777 425
roland.gramling@wwf.de
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