Die NaturFreunde und die Naturfreundejugend 
Deutschlands haben gemeinsam die Fachstelle 
Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) 
gegründet. FARN untersucht die historischen und aktuellen 
Verknüpfungen des deutschen Natur- und Umweltschutzes mit extrem 
rechten und völkischen Strömungen und bietet ab sofort bundesweit 
Bildungs- und Informationsveranstaltungen zu diesem Themenkomplex an.
   Rechtsextreme Gruppierungen und Einzelpersonen engagieren sich im 
Natur- und Umweltschutz. Sie wehren sich gegen Gentechnik und 
Atomenergie. Sie plädieren für eine ökologische Landwirtschaft und 
für eine artgerechte Tierhaltung. Sie sind für die heimische Biene 
und gegen eingeschleppte Neophyten.
   Die Grenzen zwischen den politischen Lagern scheinen zu 
verschwimmen, wenn es um sogenannte grüne Themen geht. Viele 
Forderungen der grünen Braunen decken sich mit denen von (Jugend-) 
Umweltverbänden und Naturschutzorganisationen. Erst bei genauerem 
Hinsehen wird deutlich, dass der rechte Natur- und Umweltschutz stets
verknüpft ist mit rassistischen, biologistischen und völkischen Ideen
– etwa mit den Neu-Rechten-Konzepten vom „Ethnopluralismus“ oder der 
„Umvolkung“.
   „Gerade für junge Menschen ist auf den ersten Blick oft gar nicht 
klar, mit wem sie es zu tun haben. Naturschutz und Rechtsextremismus 
geht für viele nicht zusammen. Die meisten denken eher an liberale 
oder sogar links-politische Strömungen“, so Yannick Passeick, 
Bildungsreferent bei FARN.
   Dabei ist dieses Phänomen ist nicht neu. Der deutsche Natur- und 
Umweltschutz hat eine lange Geschichte. Diese ist nicht so eng mit 
der sozialdemokratischen oder liberalen Strömungen verknüpft wie 
gemeinhin angenommen wird. Vielmehr waren es zumeist konservative bis
faschistische Ideen, die sowohl der ökologischen Wissenschaft als 
auch der ökologischen Bewegung ihren Stempel aufgedrückt haben.
   „In vielen gesellschaftlichen Bereichen wird relativ unkritisch 
damit umgegangen, dass der deutsche Naturschutz stark geprägt wurde 
durch biologistische und rassistische Konzepte des NS-Regimes. Eine 
systematische Aufarbeitung hat nach 1945 in diesem Bereich nicht 
stattgefunden. Vielmehr wurden durch personelle Kontinuitäten diese 
Konzepte, wenn auch in modifizierter Form, in Naturschutzverbänden 
und Naturschutzbehörden weitergetragen“ so Lukas Nicolaisen, der die 
Fachstelle leitet.
   FARN will diese Kontinuitäten sichtbar machen. Zudem sollen 
Schnittmengen und Anknüpfungspunkte von rechten Positionen im Natur- 
und Umweltschutz identifiziert und Vermeidungsstrategien erarbeitet 
werden. Präventionskonzepte für Jugendliche und junge Erwachsene 
werden konzipiert.
   FARN wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, 
Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an
Marion Andert
Fachstelle Radikalisierungsprävention
und Engagement im Naturschutz (FARN)
c/o NaturFreunde Deutschlands
(030) 29 77 32 -67
andert@naturfreunde.de
www.naturfreunde.de/farn
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