Nach dem erfolgreichen bayerischen Volksbegehren 
für Artenvielfalt wird das Thema Insektenschutz auch in Brandenburg 
intensiv diskutiert.
   Das Land leiste mit 46 Millionen Euro bereits einen großen Beitrag
zum Kulturlandschaftsprogramm, sagte Brandenburgs 
Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) am Dienstag im 
kulturradio vom rbb. Es müsse diskutiert werden, ob das ausreiche. 
Dazu brauche es ein gesellschaftliches Klima, so Vogelsänger. „Ich 
bin optimistisch, dass das da ist.“
   Vogelsänger schloss nicht aus, zusätzliche finanzielle Anreize zu 
schaffen. Jeder Landwirt, der auf ökologischen Landbau umstelle, 
bekomme im Land Brandenburg eine Förderung. Derzeit würden fast 
150.000 Hektar Land in Brandenburg ohne jegliche Düngung intensiv 
bewirtschaftet.
   In das Aktionsprogramm Insektenschutz, das die Bundesregierung auf
Anregung der Umweltminister der Länder erarbeitet, sollen laut 
Vogelsänger die Maßnahmen, die in Brandenburg gemacht werden, 
eingearbeitet werden. Als Beispiele nannte der Minister neben 
besonderen Förderungen auch Investitionen in die Forschung.
   Vogelsänger appellierte an alle, ihren Beitrag zu leisten. Auf 
keinen Fall dürfe es einseitige Schuldzuweisungen geben. Die 
Landwirtschaft sei im Besonderen gefragt, allerdings müssten die 
Landwirte auch mitgenommen werden: „Ich will auf keinen Fall einen 
Gegensatz zwischen Umwelt- und Landwirtschaftsbereich.“ Man müsse vor
allem auch mit dem Einzelhandel diskutieren. Er finde gut, wenn 
Menschen über das Thema nachdenken. Zum Geburtstag könne man auch ein
Insektenhotel verschenken“, regte Vogelsänger an.
   Vor einigen Tagen hatte der Minister für Umwelt und Landwirtschaft
einen „Insektengipfel“ angekündigt. Dazu wollte er alle Akteure an 
einen Tisch bringen – neben den Umweltverbänden vor allem Landwirte 
und Imker, aber beispielsweise auch Straßen- und Landschaftsplaner.
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