– dena-Potenzialatlas identifiziert vier Schwerpunktregionen
   – Strategieplattform empfiehlt Gesetzesänderungen
   – Kuhlmann: Weichen stellen für Klimaschutz und Zukunft der 
     Energiewende
   Vier Regionen in Deutschland sind besonders geeignet als Standort 
für die Umwandlung von erneuerbarem Strom zu Gas (Power to Gas): 
Unterelbe-Weser-Ems, Mitteldeutschland-Berlin-Brandenburg, Neckar und
Rhein-Main-Ruhr. Das geht aus einem Potenzialatlas hervor, den die 
Strategieplattform Power to Gas der Deutschen Energie-Agentur (dena) 
erstellt hat. Um die Marktentwicklung voranzubringen, müssten aber 
die gesetzlichen Rahmenbedingungen an mehreren Stellen verbessert 
werden.
   „Power to Gas ist eine Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz 
und die Energiewende“, sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der 
dena-Geschäftsführung. „Alle reden davon, wie wichtig es ist, 
erneuerbare Energien in allen Sektoren nutzbar zu machen – nicht nur 
im Stromsektor, sondern auch in der Mobilität, der Industrie und in 
Gebäuden. Sektorkopplung heißt das Zauberwort und Power to Gas ist 
dafür eine gute und verfügbare großtechnische Lösung. Mit unserem 
Potenzialatlas bieten wir Entscheidern in Politik und Wirtschaft eine
wichtige Informationsgrundlage. Für eine schnelle und signifikante 
Senkung der Treibhausgasemissionen muss der Marktzugang für Power to 
Gas endlich erleichtert werden. In manchen Regionen gibt es auch 
vielversprechende Initiativen. Doch in der nationalen Gesetzgebung 
sind noch einige Hindernisse aus dem Weg zu räumen.“
Politische Rahmenbedingungen: Mehrwert von Power to Gas anerkennen
   Die dena empfiehlt unter anderem, Power-to-Gas-Anlagen beim Bezug 
von Strom nicht länger mit Abgaben für Letztverbraucher zu belasten. 
Denn Strom werde durch Power to Gas nicht verbraucht, sondern 
umgewandelt, gespeichert und für andere Nutzungen zugänglich gemacht 
und fungiert somit als Energiespeicher. Diese Änderung wäre mit dem 
neuen Strommarktgesetz möglich. Ohne Letztverbraucherabgaben würde 
sich die Kostenbilanz von Power-to-Gas-Anlagen entscheidend 
verbessern.
   Wichtig sei auch die Übertragung der EU-Richtlinie über die 
Qualität von Kraftstoffen (Fuel Quality Directive) in deutsches 
Recht. Dadurch würden Kraftstoffe, die aus erneuerbarem Strom 
gewonnen werden, als Biokraftstoffe eingestuft. Außerdem sollten im 
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Anreize geschaffen werden, nicht 
integrierbaren Strom aus Windkraft- und Solaranlagen mit Hilfe von 
Power to Gas zu speichern. Die aktuelle EEG-Novelle klammere diesen 
Punkt jedoch komplett aus.
Regionen mit Potenzial und Initiative
   In den vier Schwerpunktregionen kommen mehrere günstige Faktoren 
zusammen: Verschiedene Pilotprojekte bestehen bereits und weitere 
sind geplant. Standorte für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren 
Energien und für die Nutzung von Wasserstoff und Methan aus Power to 
Gas sind vorhanden und lassen sich gut miteinander verbinden. Wichtig
sind dabei insbesondere Perspektiven für die Nutzung von Wasserstoff 
und Methan in der Mobilität, weil Power to Gas in diesem Sektor die 
besten Marktchancen hat. Auch die Anbindung an Standorte der 
Chemieindustrie wirkt sich positiv aus, wenn dort Wasserstoff 
gebraucht wird.
   Schließlich zeichnen sich die Schwerpunktregionen dadurch aus, 
dass die Landespolitik die bereits vorhandenen Spielräume nutzt und 
den Ausbau von Power to Gas anstrebt. Nordrhein-Westfalen unterstützt
zum Beispiel Brennstoffzellenbusse im öffentlichen Nahverkehr und 
Wasserstoffantriebe im Schienenverkehr. Ähnliche Initiativen haben 
Hessen, Hamburg und Niedersachsen ergriffen. Baden-Württemberg 
fördert den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur, insbesondere im 
Zusammenhang mit Brennstoffzellenfahrzeugen. Auch in Berlin ist der 
Ausbau von Wasserstofftankstellen geplant. Brandenburg bereitet eine 
Förderrichtlinie für Energiespeicher vor, in der unter anderem Power 
to Gas einen Schwerpunkt bilden soll.
   Um Power to Gas in den Schwerpunktregionen weiter voranzubringen, 
sollte die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure in Bund, Ländern,
Kommunen, Wirtschaft und Forschung verstärkt werden.
Über den Potenzialatlas
   Im Potenzialatlas Power to Gas hat die dena mit ihren Partnern 
untersucht, welche Anwendungen und welche Regionen in Deutschland die
besten Voraussetzungen für die Marktentwicklung bieten und was getan 
werden muss, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. Für die Analyse 
wurden Experten aus Politik, Unternehmen, Verbänden und Forschung 
befragt und zahlreiche Studien ausgewertet. Der Atlas soll es 
Unternehmen erleichtern, geeignete Standorte für Power-to-Gas-Anlagen
zu finden. Politische Entscheidungsträger können anhand der 
Informationen regionale Einsatzmöglichkeiten für Power to Gas besser 
einschätzen.
   Der Potenzialatlas wird am 21. Juni auf der Jahreskonferenz der 
Strategieplattform Power to Gas in Berlin öffentlich vorgestellt. 
Eine Zusammenfassung ist unter www.dena.de/presse-medien vorab 
verfügbar. Die vollständige Fassung wird am 21. Juni auf dieser 
Webseite kostenfrei zum Herunterladen bereitstehen.
Über Power to Gas
   Beim Power-to-Gas-Verfahren werden mit Hilfe von erneuerbarem 
Strom Wasserstoff oder Methan erzeugt. Als spartenübergreifende 
Systemlösung kann Power to Gas entscheidend dazu beitragen, 
erneuerbare Energien in die verschiedenen Energieverbrauchssektoren 
zu integrieren. Zum Beispiel können die über Power to Gas 
hergestellten Gase in der Industrie, im Verkehr und in der 
Wärmebereitstellung fossile Energieträger ersetzen. Darüber hinaus 
ermöglicht Power to Gas, die große Kapazität des Erdgasnetzes als 
Speicher für nicht integrierbaren Strom aus erneuerbaren Energien zu 
nutzen. Perspektivisch kann Power to Gas unter Nutzung des 
Erdgasnetzes als Langzeitspeicher dienen.
Über die Plattform
   Die Strategieplattform Power to Gas setzt sich für die 
Weiterentwicklung der Systemlösung Power to Gas ein. Sie wird von der
dena gemeinsam mit 37 Partnern aus Wirtschaft, Forschung und 
Verbänden umgesetzt. Weitere Informationen zur Strategieplattform und
ihren Partnern unter www.powertogas.info.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Dr. Philipp Prein, 
Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-641, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699, E-Mail: 
presse@dena.de, Internet: www.dena.de
