Für Hubert Weiger, den Vorsitzenden des 
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), ist das heute in 
New York unterzeichnete Klimaschutzabkommen eine „unsichere Wette auf
die Zukunft“ und ein „noch zu erfüllendes Versprechen an kommende 
Generationen“.
   „Gelingt es der Weltgemeinschaft nicht, die Erderwärmung unter 1,5
Grad zu halten, erweist sich der Pariser Klimaschutzvertrag schon 
bald als Schimäre. Die schwachen Absichtserklärungen zum Klimaschutz 
sind nicht mehr als eine unsichere Wette auf die Zukunft. Das Pariser
Klima-Versprechen an kommende Generationen muss noch mit Leben 
erfüllt werden. Für Deutschland bedeutet das, klimaschädliche 
Gesetzesvorhaben zu revidieren und ein Kohleausstiegsgesetz auf den 
Weg zu bringen. Die angekündigte Reform des 
Erneuerbare-Energien-Gesetzes, das Fracking-Erlaubnisgesetz und der 
Bundesverkehrswegeplan stehen in direktem Widerspruch zur deutschen 
Unterschrift unter das Klimaabkommen. Diese Gesetzesvorhaben liefern 
keinen Beitrag zur Verringerung klimaschädlicher Emissionen“, sagte 
der BUND-Vorsitzende.
   Die geplante Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes werde den 
Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland deckeln anstatt ihn zu 
beschleunigen, Fracking verlängere lediglich die Ära fossiler 
Energien und der Bundesverkehrswegeplan für 2030 zeige, dass die 
Klimaziele der Bundesregierung sich in ihrer Verkehrspolitik nicht 
wiederfänden. „Wer trotz einer bis 2050 erforderlichen 
Dekarbonisierung des Verkehrs jetzt noch mehr als 1000 neue 
Straßenbauprojekte plant, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden. 
CO2 spart man nicht mit immer mehr Straßen, sondern mit der 
Vermeidung und Verlagerung von Verkehr und der Förderung 
umweltfreundlicher Mobilität“, sagte Weiger.
   Die Diskrepanz zwischen dem in Paris vereinbarten Temperaturziel 
und der tatsächlichen Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik in 
Deutschland sei nach wie vor riesig. „Das Klimaabkommen heißt für 
Deutschland und für alle anderen Länder, dass die Emissionen 
schneller reduziert werden müssen als geplant. Vor allem der Energie-
und der Verkehrssektor müssen viel mehr dazu beitragen“, forderte 
Weiger.
   „Das Abkommen bietet keine Garantie zur Begrenzung der 
Erderwärmung, aber es motiviert zu mehr Tempo beim Klimaschutz. Heute
wird der Paris-Vertrag gefeiert, schon morgen muss der Ausstieg aus 
fossilen Energien beschleunigt werden“, sagte der BUND-Vorsitzende.
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