DBU fördert jugendgerechte Nachhaltigkeitsbildung mit
125.000 Euro
   Ob es nachhaltiger ist, die Milch im leichten Tetrapak aus dem 
ferneren Allgäu oder in der schwereren Glasflasche aus dem näheren 
Hessen zu kaufen, ist nicht so einfach zu beantworten. Viele Menschen
sind durch die komplexen Zusammenhänge bei Themen wie Konsum, Klima 
oder Artenvielfalt überfordert. Häufig reagieren sie deshalb 
desinteressiert oder mit Aktionismus. Um dies bei der 
Nachhaltigkeitsbildung von Jugendlichen künftig zu vermeiden, will 
die Tropenwaldstiftung OroVerde (Bonn) Unterrichtsmaterial 
entwickeln, das die Zusammenhänge innerhalb einzelner Themen speziell
für jüngere Menschen aufarbeitet. Dabei wird sie von der Deutschen 
Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und finanziell mit 125.000 Euro 
unterstützt. „Schüler sollen durch die vielen bestehenden 
Zusammenhänge nicht abgeschreckt werden, sondern die Komplexität 
begreifen lernen. So versetzen wir sie in die Lage, das eigene 
Handeln und seine Auswirkungen zu hinterfragen“, so 
DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.
Verstehen als Schlüssel zur kritischen Auseinandersetzung
   Themen wie Artenvielfalt, Klima oder Wasserkreisläufe sind von 
Haus aus komplex. Kommt die Frage hinzu, wie damit möglichst 
nachhaltig umgegangen wird, werde es aufgrund der vielen 
Zusammenhänge und Wechselwirkungen noch komplizierter, erläutert 
Projektleiterin Birthe Hesebeck von der Tropenwaldstiftung OroVerde. 
Dies sei ein Problem in der Nachhaltigkeitsbildung, da viele Menschen
dadurch schnell überfordert seien. In der Folge würden sie 
desinteressiert reagieren oder in Aktionismus auf einfache Lösungen 
zurückgreifen, ohne diese kritisch zu hinterfragen. Um dies bei 
Schülern in Zukunft zu vermeiden, will die Tropenwaldstiftung 
praxisnahes Schulmaterial entwickeln, das den Jugendlichen komplexe 
Zusammenhänge innerhalb einzelner Themen verständlich darstellt. Nur 
wenn sie das Thema in seiner Komplexität verstehen würden, könnten 
sie eigenständig Ursachen und Wirkungen erkennen, aber auch 
Handlungsalternativen formulieren, so die grundlegende Idee des 
Projektes.
   Ansprechend gestaltetes Material auch über soziale Medien 
verbreiten
   Dazu sollen beispielsweise Diagramme angefertigt werden, die die 
einzelnen Zusammenhänge innerhalb eines Themas anschaulich machen, 
ohne wissenschaftlich unkorrekt zu werden. Im Comicstil gestaltet 
seien sie ansprechender für Jugendliche als klassische Darstellungen,
so Hesebeck. Gemeinsam mit Schülern sollen zudem Methoden entwickelt 
und getestet werden, die ihnen komplexe Zusammenhänge und Systeme 
verständlich vermitteln. Auch sei ein Mitmach-Krimi geplant, der die 
unterschiedlichen Bedrohungen für den tropischen Regenwald aufzeigt. 
Am Ende solle das erarbeitete Material gezielt für soziale Medien 
aufbereitet werden, um Jugendliche auch abseits der Schule erreichen 
zu können. DBU-Experte Dr. Thomas Pyhel bekräftigt: „Es muss deutlich
werden, wie sich einzelne Aspekte innerhalb eines Themenkomplexes 
gegenseitig beeinflussen. So kann es sein, dass eine vermeintlich 
richtige Entscheidung negative Folgen in einem anderen Zusammenhang 
hat. Nur wer dies selber einschätzen kann, ist auch in der Lage, sein
eigenes Handeln entsprechend zu überdenken und zu ändern.“
Ansprechpartner:
Franz-Georg Elpers
– Pressesprecher –
Julie Milch 
Kontakt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück 
Telefon:	0541|9633-521
	0171|3812888
Telefax:	0541|9633-198
presse@dbu.de
www.dbu.de
Fachliche Ansprechpartnerin
OroVerde – Die Tropenwaldstiftung
Birthe Hesebeck
Telefon: 0228|24290-14
bhesebeck@oroverde.de
Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell
