Ein Betroffener, die Umweltverbände BUND, 
Greenpeace und das Bündnis „Strukturwandel jetzt  – Kein Nochten II“ 
klagen gegen den geplanten Tagebau Nochten II. Der vom schwedischen 
Kohlekonzern Vattenfall geplante Braunkohle-Tagebau ist 
klimapolitisch fatal und energiepolitisch überflüssig, wie 
Berechnungen vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung zeigen. 
Dennoch befürwortet die schwarz-gelbe Landesregierung die 
Braunkohlegrube, für die 1700 Menschen umgesiedelt werden müssten. 
„Es ist unverantwortlich von Ministerpräsident Stanislaw Tillich, in 
Zeiten der Energiewende der Lausitz  Nochten II und damit weitere 
gesellschaftliche Kosten aufzubürden. Jedes Jahr ohne die klare 
Perspektive eines geordneten und sozialverträglichen Ausstiegs aus 
der Braunkohle ist ein verlorenes Jahr für den dringend nötigen 
Strukturwandel“, sagt Ursula Eichendorff, Sprecherin des Bündnisses 
„Strukturwandel jetzt – Kein Nochten II“.
   Prof. Dr. Felix Ekardt, Umweltrechtler und Vorsitzender des BUND 
Sachsen, erklärt: „Braunkohle ist entgegen der Ansicht der 
sächsischen Landesregierung keine Brückentechnologie der 
Energiewende. Braunkohle ist der klimaschädlichste aller 
Energieträger und kein guter Ersatz für russisches Gas. 
Energiespeicher, mehr erneuerbare Energien und mehr Energieeffizienz 
sind um Längen klimaverträglicher. Dazu hat der BUND ein Energie- und
Klimakonzept für Sachsen entwickelt. Mit einem Rechtsgutachten, mit 
dessen Finanzierung der Solarenergie-Förderverein Deutschland unsere 
Klage unterstützt, zeigen wir ferner: Neue Braunkohletagebaue sind 
verfassungswidrig.“1
   Werden Vattenfalls Tagebaupläne genehmigt, wird in der Region bis 
weit über die Mitte des Jahrhunderts hinaus Braunkohle verstromt. 
„Mit weiteren Tagebauen wie Nochten II wird Deutschland sein Ziel, 
bis zum Jahr 2020 den CO2-Ausstoß um 40 Prozent zu senken, nicht 
erreichen . Mehrere Studien haben gezeigt, dass 100 Prozent 
erneuerbare Energien bei Strom, Wärme und Treibstoff bis spätestens 
2050 möglich sind.2 Zudem ist Braunkohle nicht einmal wirtschaftlich,
wenn man die teilweise gesellschaftlich getragenen Landschafts- und 
Gewässerfolgeschäden sowie die Klimafolgeschäden einbezieht“, sagt 
Anike Peters, Energieexpertin von Greenpeace.
   Die Klage zeigt, dass der Tagebau Nochten II noch längst nicht 
rechtssicher ist. Der Braunkohleplan, gegen den sich die Klage 
richtet, ist nur ein Schritt auf dem Weg zur Genehmigung des 
Tagebaus. Auch jeder weitere Schritt kann rechtlich angegriffen 
werden. „Für Vattenfall wird Nochten II ein sehr langwieriger 
Prozess. Es ist längst nicht ausgemacht, dass der Tagebau tatsächlich
genehmigt wird“, sagt Rechtsanwältin Dr. Roda Verheyen, die die 
Kläger vertritt.
   Gegen die Braunkohlepläne organisieren lokale Initiativen, 
unterstützt von Umweltorganisationen wie BUND und Greenpeace, am 23. 
August eine deutsch-polnische Menschenkette. Sie findet von 13.45 bis
14.15 Uhr zwischen Grabice und Kerkwitz   statt. Alle Infos dazu: 
http://www.humanchain.org/de.
   Weitere Informationen: http://gpurl.de/klage-nochten Kurzversion: 
http://gpurl.de/klage-nochten-kurz Ansprechpartner: Ursula 
Eichendorff (Bündnis „Strukturwandel jetzt“): 035727 – 57 93 41, 
Prof. Dr. Felix Ekardt (BUND Sachsen): Tel. 0341 – 492 778 66, Anike 
Peters (Greenpeace): 0171 – 87 80 839, Rechtsanwältin Dr. Roda 
Verheyen: 040 – 278 49 40.
   1 BUND-Energiekonzept: www.bund-sachsen.de/energiekonzept, 
Leitantrag: www.bund-sachsen.de/leitantrag2014; BUND-Rechtsgutachten:
http://sfv.de/artikel/eigentum_klimaschutz_und_verfassungsrecht.htm 2
Greenpeace-Studie: http://gpurl.de/RbfAJ
