Hitzewellen und Dürreperioden, Regenfluten und Gewitterstürme – 
wie sehr das Konsumverhalten den Klimawandel beeinflusst, wird hitzig
diskutiert. Die Forderungen nach einem radikalen Wandel der 
Lebensgewohnheiten werden immer lauter und der moralische Druck auf 
den Einzelnen wächst. Darf man noch mit dem Flugzeug in den Urlaub 
fliegen? Darf man guten Gewissens Fleisch essen oder mit dem Auto 
fahren? Manche Menschen wollen ihren Lebensstil nicht einschränken, 
andere verlangen ein grundsätzliches Umdenken. Sie sind davon 
überzeugt, dass die kleinen Veränderungen im Alltag eines jeden 
Einzelnen ökologisch eine große Wirkung erzielen. Großmutters Wissen,
getragene Kleidung, das Einkochen von heimischem Obst und der eigene 
Gemüsegarten liegen voll im Trend. Rohstoffe schonen, Müllberge 
vermeiden, dafür ökologisch konsumieren – ist das die richtige 
Antwort oder hilft am Ende nur der konsequente Verzicht? Darüber 
spricht Michael Steinbrecher mit seinen Gästen im „Nachtcafé: Von 
Einmachglas bis Flugverzicht – wie retten wir unsere Zukunft?“ am 
Freitag, 20. September, 22 Uhr, im SWR Fernsehen.
Die Gäste im „Nachtcafé“:
   Andreas Frisch bringt in einem Repair-Café defekte Geräte wieder 
zum Laufen Seit Jahren schon versucht Andreas Frisch, seinen Alltag 
umweltfreundlicher zu gestalten. Umso mehr ärgerte sich der 
Diplomingenieur über die grassierende Wegwerfmentalität. Kaum ist 
etwas kaputt, fliegt es in den Müll. Seitdem hämmert und schraubt er 
in einem Repair-Café gegen den Konsumwahn. Ob Fahrrad, Bügeleisen 
oder Toaster – der Hobbybastler erweckt so manches Lieblingsstück 
wieder zum Leben: „Viele Geräte werden heute so gebaut, dass sie 
einfach nicht lange halten.“
   Heidi Huttenlocher ist in Armut aufgewachsen und liebt es, Obst 
und Gemüse einzukochen Verschwenderisch hat Heidi Huttenlocher noch 
nie gelebt. Die Stuttgarterin ist in der Nachkriegszeit aufgewachsen.
Sparsamkeit war für sie schon immer eine Selbstverständlichkeit – vor
allem wenn es um Lebensmittel geht. Aus altem Brot macht die Schwäbin
Semmelbrösel. Bleibt Essen übrig, wird der Rest eingefroren. Vor 
allem aber das Einmachglas hat bei ihr Hochkonjunktur: „Es tut mir in
der Seele weh, wenn ich sehe, dass Sachen verderben.“
   Maria Henke kann sich nachhaltiges Einkaufen als junge Mutter 
nicht mehr leisten Bio, regional und unverpackt – das war lange Zeit 
die Einkaufswelt von Maria Henke. Doch damit ist Schluss, denn seit 
der Geburt ihres Kindes kann sich die junge Familie konsequente 
Nachhaltigkeit nicht mehr leisten. Statt Wochenmarkt und Bio-Laden 
geht es jetzt in den Discounter. Zwar hat das die Lebensmittelkosten 
mehr als halbiert, der Preis dafür aber ist hoch: „Ich bin gezwungen,
unnötig viel Plastik einzukaufen und habe dabei ständig ein 
schlechtes Gewissen.“
   Kathrin Hartmann deckte als Journalistin Umweltsünden bei großen 
Unternehmen auf Für Kathrin Hartmann liegt die Verantwortung nicht 
bei uns Verbrauchern, sondern bei Politikern und Unternehmern. Die 
Journalistin hat bei ihren weltweiten Recherchen festgestellt: Viele 
Firmen schwimmen nur auf der grünen Welle mit und verstecken ihr 
schmutziges Kerngeschäft hinter schönen Öko- und Sozialversprechen: 
„Die Weltrettung ist ein äußerst profitables Geschäftsmodell. Gerade 
auch eine gebildete Zielgruppe sitzt den Öko-Lügen gerne auf.“
   Borris Brandt ist Kreuzfahrt-Manager und möchte seinen Lebensstil 
nicht ändern Die hitzigen Debatten rund um den Klimawandel sieht 
Kreuzfahrt-Manager Borris Brandt eher kritisch. Der vierfache 
Familienvater ist bekennender Sportwagen- und Motorradfan, liebt 
seinen prall gefüllten Schuhschrank und steigt auch ohne schlechtes 
Gewissen mit seiner Familie für einen kurzen Städtetrip in den 
Flieger: „Ich halte nichts von den ganzen Weltuntergangsszenarien. 
Ich bin mit der Angst vor dem sauren Regen aufgewachsen, der uns 
angeblich alle vernichten wird. Wie wir sehen: Hat er nicht.“
   Uli Burchardt rief als Oberbürgermeister der Stadt Konstanz den 
Klimanotstand aus Unter Deutschlands Bürgermeistern ist Uli Burchardt
ein Klima-Pionier: Er war der Erste, der für die Bodenseestadt 
Konstanz den Klimanotstand ausgerufen hat. Ob in der Bau- oder 
Verkehrspolitik – seit Mai wird jeder Gemeinderatsbeschluss auf seine
Klimaauswirkung überprüft: „Es sind unsere Städte, die die Probleme 
der Zukunft lösen müssen. Denn dort wird auch die Masse des CO2 
ausgestoßen“, so der CDU-Politiker, dessen Entscheidung bundesweit 
Wellen geschlagen hat.
   Dr. Volker Quaschning ist Experte für regenerative Energien „Wir 
müssen handeln – und zwar jetzt.“, davon ist Dr. Volker Quaschning 
überzeugt. Der Professor für regenerative Energien gründete deshalb 
eine Forscher-Initiative, der sich mittlerweile tausende 
Wissenschaftler angeschlossen haben. Sie fordern von der Politik 
einschneidende Maßnahmen bei der Umsetzung von Energiesparmaßnahmen 
und von den Verbrauchern ein konsequentes Umdenken beim 
Konsumverhalten, der Ernährung und der Mobilität.
   „Nachtcafé“ – anspruchsvoller Talk auf Augenhöhe Das „Nachtcafé“ 
ist seit Jahrzehnten eine der erfolgreichsten Talkshows im deutschen 
Fernsehen. Jeden Freitagabend begrüßt Moderator Michael Steinbrecher 
Menschen mit besonderen Lebensgeschichten, darunter auch Prominente 
und Experten, um sich gemeinsam mit ihnen mit einem Thema 
auseinanderzusetzen.
   „Nachtcafé: Von Einmachglas bis Flugverzicht – wie retten wir 
unsere Zukunft?“ am Freitag, 20. September 2019, 22 Uhr im SWR 
Fernsehen
   Weitere Informationen unter: 
http://swr.li/swr-fernsehen-nachtcafé-umweltschutz
Fotos über www.ARD-Foto.de
   Pressekontakt: Grit Krüger, Tel. 07221 929 22285, 
grit.krueger@SWR.de
Original-Content von: SWR – Südwestrundfunk, übermittelt durch news aktuell
