Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat die aktuellen Wolfszahlen
veröffentlicht. Insgesamt leben 105 Wolfsrudel, 25 Paare und 13 Einzeltiere in 
Deutschland. Der NABU begrüßt diese Entwicklung, die aus biologischer Sicht 
völlig normal ist. Sie zeigt, dass es auch für einst ausgerottete heimische 
Tierarten in unserer Kulturlandschaft genügend Lebensraum gibt. Wölfe benötigen 
keine menschenleere Wildnis, sondern Rückzugsräume für die Aufzucht ihrer Jungen
sowie genügend Beute. Bei der hohen Wilddichte in Deutschland ist ein jährlicher
Zuwachs der Wolfspopulation um etwa ein Drittel üblich.
Die Rudel konzentrieren sich nach wie vor in den bewährten Wolfsregionen 
Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. 
Neben Thüringen und Bayern wurden nun ebenfalls in Baden-Württemberg, 
Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein territoriale 
Einzelwölfe bestätigt. Es zeigt, dass die Wölfe sich viele neue Lebensräume 
erschließen und die Ausbreitung Richtung Südwesten verdeutlicht, dass Wölfe in 
jedem Flächenbundesland einen passenden Lebensraum finden können. Der NABU 
plädiert deshalb auch an die Länder mit Einzelwölfen, rechtzeitig die Weichen 
für angemessene Fördermaßnahmen zu stellen.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Ein Zusammenleben von Wölfen, Menschen 
und Weidetieren ist möglich, wenn der Herdenschutz funktioniert. Das kann in 
alten Wolfsregionen bei vielen Betrieben beobachtet werden. Guter Herdenschutz 
muss erst wieder erlernt werden, er ist eine zusätzliche zeitliche und 
finanzielle Herausforderung für Schäferinnen und Schäfer. Für die 
gesellschaftlich anerkannten Leistungen sollte die Schäferei mit ausreichend 
finanziellen Hilfen unterstützt werden. Eine Weidetierprämie wäre eine erste 
sinnvolle Maßnahme.“
Erneut ist die Zahl der Totfunde gestiegen. Insgesamt 83 Wölfe wurden durch den 
Verkehr getötet. Der NABU plädiert deshalb an alle Autofahrerinnen und 
Autofahrer, Geschwindigkeitsgrenzen zu wahren und besonders in der Dämmerung 
vorsichtiger zu fahren. So ließen sich viele Wildunfälle verhindern. Auch die 
Zahl der illegal getöteten Wölfe ist erneut gewachsen. Acht Mal wurde im 
vergangenen Monitoringjahr eine Straftat begangen. Der NABU fordert die Länder 
auf, mehr Kapazitäten in die Ermittlungen zu Wildtierkriminalität zu stecken. 
„Das Töten eines geschützten Wildtieres ist kein Kavaliersdelikt“, so Miller.
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