Kurz vor Abschluss der Weltklimakonferenz in 
Bonn ist absehbar, dass sich die Vertreter der 195 Vertragsstaaten am
Freitag auf einen Entwurf für ein Regelwerk zum Pariser Abkommen von 
2015 verständigen. Damit seien die Erwartungen an die Konferenz 
erfüllt worden. NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Ein Entwurf für ein 
Regelwerk liegt auf dem Tisch, damit ist das wichtigste Ziel der 
Konferenz erreicht. Jetzt muss es darum gehen, die Aufbruchsstimmung 
aus Paris zu reaktivieren und die ausformulierten Vereinbarungen im 
polnischen Kattowitz 2018 tatsächlich in die Tat umzusetzen.“ 
Allerdings sei der aktuelle Entwurf mit vielen hundert Seiten Text 
noch sehr aufgebläht. Bei der nächsten Klimakonferenz in Polen soll 
dieses Regelbuch verabschiedet werden. Bis dahin sei noch reichlich 
Verhandlungsarbeit notwendig, um den Umfang wieder etwas 
einzudampfen.
   Viel gesprochen wurde über den sogenannten Talanoa Dialog in Bonn.
In diesem Prozess geht es darum, die Klimaschutzambitionen aller 
Vertragsparteien zu überprüfen. Aus Sicht des NABU ist es am 
wichtigsten, dass damit auch die notwendigen Schritte zur Steigerung 
der Klimaschutzbemühungen aller Staaten eingeleitet werden.
   Trotz der positiven Bilanz von Bonn, ist es zwingend nötig, dass 
möglichst schnell noch mehr Klimaschutzmaßnahmen beschlossen werden, 
um überhaupt das Ziel der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad zu
erreichen. „Paris gilt erst ab 2020, das heißt, wir brauchen in den 
kommenden zweieinhalb Jahren ehrgeizigere Pläne, um bis dahin die 
CO2-Emissionen in Europa und weltweit weiter massiv zu begrenzen“, so
Tschimpke. Der NABU begrüßte die Initiative US-amerikanischer 
Bundesstaaten, Kommunen und Städte mit einem klaren Bekenntnis zum 
Paris-Abkommen. „Es ist ein deutliches Signal an Präsident Trump, 
sich klimapolitisch nicht weiter zu isolieren“, so Tschimpke weiter. 
Der NABU begrüßte ebenfalls die Verabschiedung eines Aktionsprogramms
für Gender-Aspekte. Der „Gender Action Plan“ zielt darauf ab, den 
Frauenanteil künftig in den Klimaverhandlungen zu erhöhen.
   Ein Wermutstropfen in der Klimapolitik ist der aktuell bekannte 
vorliegende Kompromiss-Vorschlag zur Klimapolitik der 
Jamaika-Sondierungen in Berlin. „Bundeskanzlerin Merkel hat es nicht 
geschafft, ihre Partei und auch die FDP rechtzeitig zur 
Klimakonferenz dazu zu bringen, Pläne für einen ehrgeizigeren 
Klimaschutz vorzulegen, um damit auch international wieder eine 
Vorreiterrolle einzunehmen. Die Kompromisslinie beim Kohleausstieg 
wird, so wie es aussieht, bei weitem nicht ausreichen, um die 
selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen, so der NABU-Präsident.
   Deutschland hat sich bereits 2010 festgelegt, die 
Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu mindern. 
„Ohne eine zusätzliche Minderung von rund 100 Millionen Tonnen CO2 
durch die Kohle werden auch Programme für mehr Gebäudesanierung und 
Energieeffizienz, die ohne Frage dringend nötig sind, nicht 
ausreichen, um doch noch das Ziel zu erreichen“, ergänzt 
NABU-Klimaexperte Sebastian Scholz.
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   Der NABU begleitete die Verhandlungen gemeinsam mit seinem 
Dachverband BirdLife International in Bonn.
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