Anlässlich des Internationalen Tags des Waldes 
(21.3.) fordert der NABU mehr Schutz für Wälder, weltweit und in 
Deutschland. Vor allem die Umwandlung von Wäldern zu 
landwirtschaftlichen Flächen und Siedlungen führen weltweit zu einem 
Verlust von 13 bis15 Millionen Hektar jährlich. Dazu trägt in 
besonderem Maße der Konsum von Fleischprodukten bei, denn jedes Jahr 
werden weitere Weideflächen benötigt und Futtermittel wie Soja werden
auf dem globalisierten Markt in großen Mengen gehandelt.
   „Wälder sind weltweit bedeutende Lebensräume für eine immense 
Artenvielfalt. Wir Menschen profitieren vor allem von ihren 
kostenlosen Leistungen. Nur wenn wir Wälder schützen, können wir 
weiterhin zum Beispiel von ihrem Nutzen als Kohlenstoffspeicher 
profitieren“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
   Auch Deutschland ist seiner Verpflichtung, Wälder effektiv zu 
schützen noch längst nicht nachgekommen. Gerade mal zwei Prozent der 
Waldfläche Deutschlands sind heute über einen rechtlichen Schutz 
dauerhaft aus der Nutzung genommen. Nur in solchen Wäldern können 
sich langfristig wieder urwaldähnliche Strukturen und damit ein 
Paradies für die Artenvielfalt entwickeln.
   Die geplante Ausweisung eines dritten Nationalparks in Bayern ist 
ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Dabei muss die 
naturschutzfachliche Qualität des Waldes bei der Ausweisung im 
Vordergrund stehen. Mit dem Spessart und dem Steigerwald stehen zwei 
geeignete Laubwaldgebiete im Eigentum des Freistaates zu Verfügung.  
Ein neuer Nationalpark muss auch neue naturschutzfachliche Qualität 
in das betroffene Gebiet bringen und darf nicht nur bereits als 
Naturschutzgebiet ausgewiesene Flächen beinhalten.
   Der Waldnaturschutz in Deutschland geht jedoch deutlich über die 
nicht mehr forstwirtschaftlich genutzten Flächen hinaus, denn der 
Großteil des deutschen Waldes wird weiterhin bewirtschaftet werden. 
„Grundsätzlich sollte bei Wirtschaftswäldern das Ziel verfolgt 
werden, dass diese sich bezüglich Struktur (Baumartenzusammensetzung,
Waldentwicklungsphasen, Totholzanteil) an heimischen –Urwäldern– 
orientieren. Um dies sicherzustellen bedarf es einer entsprechenden 
Änderung der Waldgesetze“, fordert Tschimpke.
   Im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens, mit dem Ziel den 
Temperaturanstieg auf deutlich unter 2, besser auf 1,5 Grad Celsius 
zu begrenzen, spielt der Wald eine zentrale Rolle bei der Reduzierung
von Kohlenstoff in der Atmosphäre. Um weiterhin als Kohlenstoffsenke 
fungieren zu können, muss die Waldfläche erhalten und vermehrt 
werden. „Dabei ist zu beachten: Wald ist nicht gleich Wald. Ein alter
Wald, mit hohen Holzvorräten und einem intakten Boden speichert 
wesentlich mehr Kohlenstoff als aufgeforstete Plantagen“, so 
NABU-Waldexperte Stefan Adler.
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