Angesichts aktueller Forschungsergebnisse zur 
Jagdmunition, die am gestrigen Montag in Berlin vorgestellt wurden, 
fordert der NABU ein umgehendes und bundesweit geltendes Verbot von 
bleihaltiger Jagdmunition. „Wissenschaftlich ist nun belegt: Es gibt 
keinen Grund mehr, weiter an bleihaltiger Jagdmunition festzuhalten. 
Bundesagrarminister Schmidt muss daher so schnell wie möglich ein 
bundesweites Verbot bleihaltiger Munition auf den Weg bringen“, sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
   Die am gestrigen Montag im Bundesinstitut für Risikobewertung 
(BfR) vorgestellten Forschungsergebnisse belegen, dass alternative 
Geschossmaterialien für die menschliche Gesundheit unbedenklich sind 
und die Tötungswirkung bleifreier Geschosse den tierschutzrechtlichen
Ansprüchen entspricht. „Die Ergebnisse bestätigen Erfahrungen aus der
Praxis. Denn seit vielen Jahren wird beispielsweise auf den Flächen 
einiger Landesforstverwaltungen mit bleifreier Munition gejagt. 
Längst existiert alternative Jagdmunition, die für die Umwelt und den
Verbraucher unschädlich ist“, so Tschimpke.
   Blei ist ein giftiges Schwermetall, das für Natur und Umwelt 
gravierende Folgen hat, ebenso wie für die Gesundheit von 
Verbrauchern. So sind Bleivergiftungen beispielsweise eine der 
Haupttodesursachen von Seeadlern. Sie nehmen beim Verzehr von 
Innereien eines erlegten Tieres Bestandteile zerlegter Bleigeschosse 
auf und sterben qualvoll. In diesem Jahr hatte es bereits mehrere 
Todesfälle von Seeadlern gegeben. Blei ist auch für den Menschen 
schädlich. Es schädigt Nervensystem, Nieren sowie das 
Herz-Kreislaufsystem, wird als krebserregend eingestuft und mindert 
die Intelligenz und Aufmerksamkeit von Kindern.
   Bei der Agrarministerkonferenz im April 2013 hatten sich bereits 
elf Bundesländer für ein bundesweites Verbot bleihaltiger Munition 
ausgesprochen und die Bundesregierung mit der entsprechenden 
Umsetzung beauftragt. Die Bundesregierung verwies jedoch darauf, erst
die Abschlussberichte der Forschungsprojekte abwarten zu wollen, um 
daraus eine fundierte und verantwortungsvolle Entscheidung 
abzuleiten.
   „Von verantwortungsvollen Jägern erwarten wir, auf bleihaltige 
Jagdmunition zu verzichten. Verbrauchern empfehlen wir zudem, 
ausschließlich Wildbret zu kaufen, das bleifrei geschossen wurde. Und
die Bundesregierung muss umgehend im Bundesjagdgesetz bleihaltige 
Munition verbieten“, so NABU-Jagdexperte Stefan Adler.
Weitere Informationen unter: www.NABU.de/themen/jagd/bleimunition
Für Rückfragen:
   Stefan Adler, NABU-Jagdexperte, Tel. 030-284984-1623, E-Mail: 
Stefan.Adler@NABU.de
Pressekontakt:
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, -1952
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
Redaktion: Kathrin Klinkusch, Annika Natus, Iris Barthel, Nicole 
Flöper
