Offener Brief der BVMW-Kommission für Energie und nachhaltiges 
Wirtschaften an die Bundesregierung
Der Klimawandel stellt die Wirtschaft vor grundlegende Herausforderungen. Der 
Erhalt der deutschen Wirtschaftskraft im Wandel hin zu einer nachhaltigen und 
klimafreundlichen Wirtschaftsweise ist nur mit einem starken Mittelstand 
möglich. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft fordert deshalb die 
Bundesregierung auf, die völkerrechtlich vereinbarten Klimaziele endlich ernst 
zu nehmen und diese mit glaubwürdigen Maßnahmen zu unterlegen. Das vom Kabinett 
vorgelegte Klimapaket erfüllt diese Forderung nicht.
Die Energiewende muss als wirtschafts- und industriepolitische Vision betrachtet
werden, mit der der volkswirtschaftliche Wohlstand langfristig gesichert werden 
kann. Die Frage ist nicht mehr, ob Klimaschutz notwendig ist, oder welche 
Technologien in Zukunft noch entwickelt werden müssten. Wir müssen heute 
handeln. Alle Technologien, die für einen konsequenten Klimaschutz benötigt 
werden, sind bereits vorhanden und warten nur auf die richtigen 
Rahmenbedingungen für eine Skalierung.
Ein wirksamer Klimaschutz ist Industrie- und Wirtschaftspolitik. Denn eine 
konsequente Umsetzung ermöglicht eine nachhaltige und langfristige Stärkung der 
Unternehmen und der Wirtschaftskraft. Gerade der deutsche Mittelstand hat die 
Fähigkeit, schnell innovative und nachhaltige Lösungen anzubieten und so auch im
internationalen Wettbewerb eine gute Position einzunehmen. Die Verhinderung von 
Klimaschutzmaßnahmen aus vermeintlicher Rücksicht auf die Interessen der 
Unternehmen führt langfristig zu einer Erosion der Wirtschaftskraft und 
Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.
Das aktuelle Versagen, wirksame Maßnahmen umzusetzen, wird in der Zukunft zur 
Notwendigkeit einer drastischen Verschärfung der Klimaschutzmaßnahmen führen. 
Denn ein verschobenes Problem ist nicht gelöst, sondern muss später mit noch 
mehr Zeitdruck und zu höheren Kosten gelöst werden – zu Lasten der Wirtschaft 
und zu Lasten der Unternehmen. Statt darauf zu warten, von anderen überholt zu 
werden, sollte sich Deutschland an die Spitze der Entwicklung setzen und die 
sich bietenden Chancen nutzen.
Die Bundesregierung muss deshalb umgehend Maßnahmen für einen wirksamen 
Klimaschutz vorlegen. Die dringendsten Verbesserungen des derzeit diskutierten 
„Klimapakets“ sind:
– Deutliche Verschärfung der Klimaziele: Das EU-Ziel, bis 2030 einen Anteil der 
Erneuerbaren Energien von min. 32 Prozent am Endenergieverbrauch zu erreichen, 
ist zu niedrig, um bis 2050 klimaneutral zu werden.
– Kohleausstieg mit der gleichzeitigen Löschung von EU-ETS-Zertifikaten wirksam 
machen. Ohne diese Maßnahme wird der deutsche Kohleausstieg zur Farce, da 
Kohlekraftwerke im Ausland aufgrund relativ günstiger werdender CO2-Preise 
länger laufen.
– Erneuerbare Energien deutlich stärker ausbauen anstatt zu verhindern: Kein 
Mindestabstand für Windkraftanlagen und keine gesonderten Hebesätze bei der 
Grundsteuer sowie Abschaffung der EEG Umlage auf selbsterzeugten und 
-verbrauchten Solarstrom
– Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft zusammen denken – Ressourceneffizienz ist 
noch wichtiger als Energieeffizienz. Wir brauchen eine integrierte, nachhaltige 
Sichtweise.
– Streichung der EEG-Umlage auf selbst genutzten EE-Strom
Der deutsche Mittelstand fordert die Politik auf, mit Mut voran zu gehen.
Reinhard Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung und Hauptanteilseigner von
Werner & Mertz, Vorsitzender der BVMW-Kommission für Energie und nachhaltiges 
Wirtschaften
Pressekontakt:
BVMW Chefvolkswirt
Dr. Hans-Jürgen Völz
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