„Kohle befeuert Hitzewellen“ haben 
Greenpeace-Aktivisten in den frühen Morgenstunden auf den 175 Meter 
hohen Kühlturm des Braunkohlekraftwerks Lippendorf bei Leipzig 
projiziert. Die Aktivisten protestierten an dem umstrittenen 
Braunkohlekraftwerk gegen die bisherige Kohlepolitik der 
Bundesregierung und für einen sozialverträglichen Ausstieg aus der 
Kohle bis zum Jahr 2030. „Die aktuelle Hitzewelle ist ein 
Vorgeschmack dessen, was auf uns zukommt, wenn die CO2-Emissionen 
nicht rasch gesenkt werden“, sagt Jannes Stoppel, Klimaexperte von 
Greenpeace. Die extreme Trockenheit führt zu massiven Dürren und 
Ernteausfällen in Deutschland. Heftige Waldbrände in Europa forderten
bereits mehrfache Katastropheneinsätze der Feuerwehr.
   Die deutschen CO2-Emissionen sind seit 2009 nicht gesunken, obwohl
Solar- und Windanlagen jährlich immer mehr emissionsfreien Strom 
produzieren. Grund sind vor allem hohe Stromüberschüsse, die 
klimaschädliche Kohlekraftwerke produzieren, ins Ausland verkaufen 
und die die deutsche Klimabilanz belasten. „Kohlekraftwerke machen 
den Klimaschutz durch erneuerbare Energien wieder zunichte. Kanzlerin
Merkel schaut dieser Fehlentwicklung seit nunmehr drei 
Koalitionsregierungen tatenlos zu. Ein rasches Abschalten der 
ältesten und klimaschädlichsten Braunkohlekraftwerke ist 
versorgungssicher möglich und angesichts der Klimakrise zwingend 
notwendig“, sagt Stoppel. Vor allem wegen der verfehlten Kohlepolitik
der vergangenen Jahre wird Deutschland sein nationales 
Klimaschutzziel für 2020 deutlich verfehlen. Eine von der 
Bundesregierung eingesetzte Kommission, der auch Greenpeace und 
weitere Umweltverbände angehören, soll bis Ende des Jahres Vorschläge
für einen klima- und sozialverträglichen Kohleausstieg erarbeiten.
Proteste gegen Zerstörung durch Braunkohle-Tagebau
   An diesem Wochenende sind rund um Leipzig zahlreiche Proteste für 
eine Zukunft ohne Kohle geplant. Im Zentrum steht auch das 
Braunkohlekraftwerk Lippendorf. Das Kraftwerk bezieht seine 
Braunkohle aus dem Tagebau „Vereinigtes Schleenhain“. Obwohl 
mittlerweile klar ist, dass der Kohleausstieg unabdingbar ist, will 
der Kohlekonzern Mibrag den Tagebau erweitern und das 20 Kilometer 
südlich von Leipzig gelegene Dorf Pödelwitz abbaggern. Am Samstag 
startet ein „Klimacamp“ in Pödelwitz für den Erhalt des Dorfes. 
Zeitgleich findet in Leipzig unter dem Motto „Klima schützen, Kohle 
stoppen“ eine Demonstration für einen raschen Kohleausstieg statt, 
organisiert von lokalen Gruppen und Umweltorganisationen wie BUND und
Greenpeace. „Greenpeace wird auch weiterhin an der Seite der Menschen
aus Pödelwitz für mehr Klimaschutz kämpfen. Pödelwitz muss bleiben“, 
unterstreicht Jannes Stoppel.
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