Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert anlässlich der 
morgigen letzten Runde der Sondierungsgespräche zu Energie und Klima 
den sofortigen Einstieg in den Kohleausstieg, um das Klimaziel 2020 
zu erreichen – Versorgungssicherheit nicht gefährdet – Soziale 
Abfederung an Kraftwerksstandorten möglich
   Mit Betriebsstunden-Limits und ersten Abschaltungen von 
Kohlekraftwerken ist das Klimaziel 2020 noch zu erreichen. Die 
Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert deshalb eine Begrenzung auf 4000 
Betriebsstunden pro Jahr für alle Braunkohlekraftwerke, die älter als
20 Jahre sind. Diese haben einen schlechteren Wirkungsgrad und stoßen
mehr klimaschädliches Gas aus als neuere Anlagen und 
Steinkohlekraftwerke. Bei den Braunkohlekraftwerken können besonders 
viele Treibhausgase eingespart werden. Neben 
Betriebsstunden-Begrenzungen müssen aber auch Stilllegungen 
vorgenommen werden. Um das Klimaziel 2020 zu erreichen, müssen bis 
2020 Kapazitäten von mindestens 10.000 Megawatt stillgelegt werden. 
Stand März 2017 sind Braun- und Steinkohle-Kapazitäten von 5000 
Megawatt zur Stilllegung bei der Bundesnetzagentur angemeldet. Diese 
gehen bis 2019 vom Netz. Bis 2020 muss noch einmal die gleiche Menge 
– vorrangig durch Stilllegung der ältesten Kraftwerke zuerst – 
folgen.
   „Die Politik muss handeln, wenn Deutschland beim Klimaschutz 
glaubwürdig bleiben will“, fordert Sascha Müller-Kraenner, 
Bundesgeschäftsführer der DUH. „Noch besteht die Chance, durch eine 
intelligente Kombination von Betriebsstunden-Begrenzungen und 
zusätzlichen Abschaltungen von Kohlekraftwerken die Klimaziele zu 
erreichen.“
   Europaweit bestehen Überkapazitäten am Strommarkt. Deutschland 
exportierte in den letzten Jahren zehn Prozent seines Stroms. „Eine 
Reduktion des Kohlestroms ist ohne Abstriche bei der 
Versorgungssicherheit möglich“, unterstreicht Peter Ahmels, 
Bereichsleiter Energie und Klimaschutz bei der DUH. „Mit dem 
Betriebsstunden-Limit können zudem harte Brüche an vielen 
Kraftwerksstandorten vermieden werden. Der Transformationsprozess weg
von der Kohle kann besser geplant und soziale Anpassungsmaßnahmen in 
die Wege geleitet werden. Parallel muss der Ausbau der Erneuerbaren 
Energien bis 2020 verdoppelt werden.“
Hintergrund:
   Bereits 2009 wurde das jetzige Klimaziel von der damaligen 
schwarz-gelben Regierung nach den Meseberger Beschlüssen 2007 
formuliert und von jeder folgenden Regierung erneut bestätigt. Bis 
zum Ziel, 40 Prozent weniger Treibhausgas im Jahr 2020 gegenüber 
1990, fehlen noch mehr als zehn Prozent. Umgerechnet bedeutet das 
eine Reduktion von 150 Millionen Tonnen Treibhausgas, die bis 2020 
noch erreicht werden muss. Die Reduktion ist am billigsten und 
effektivsten bei Kohlekraftwerken zu erreichen. Kohle ist der 
schmutzigste Energieerzeuger überhaupt: Deutsche Kohlekraftwerke 
stoßen jährlich 270 Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 aus.
Links:
   Mehr Informationen zum Engagement der Deutschen Umwelthilfe gegen 
Kohlekraft: http://www.duh.de/projekte/kohle/
   Positionspapier „Die nächsten Schritte der Energiewende: 
Forderungen der Deutschen Umwelthilfe“: http://l.duh.de/p171108
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
Dr. Peter Ahmels, Leiter Energie und Klimaschutz 
030 2400867-91, 0151 16225863, ahmels@duh.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf 
030 2400867-20, presse@duh.de
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