RWE Power muss erhebliche Belastungen 
bewältigen: Kernenergieausstieg, CO2-Vollauktionierung ab 2013
   Nach Anstieg in 2011 wird Rückgang bei den Beschäftigtenzahlen 
erwartet
BoAplus setzt Kurs der Kraftwerksmodernisierung fort
   „Wir wollen die Energiewende aktiv vorantreiben – mit innovativen 
Konzepten und flexiblen Kraftwerken.“ Das betonte Dr. Johannes 
Lambertz, Vorstandsvorsitzender der RWE Power, auf einer 
Pressekonferenz in Paffendorf bei Bergheim. Lambertz weiter: „Ein 
Blick auf den Primärenergieverbrauch Deutschland in den ersten neun 
Monaten diesen Jahres unterstreicht den hohen Stellenwert der 
Braunkohle für unsere Energieversorgung.“ Deshalb steigert das 
Unternehmen Flexibilität und Wirkungsgrad seiner 
Braunkohlenkraftwerke, um sie zu einem wichtigen Partner der 
erneuerbaren Energien zu machen.
   Über 240 Millionen Euro investiert das Unternehmen, um die 
bestehende Kraftwerksflotte zukunftsfest zu machen. Ein Beispiel ist 
der Einbau digitaler Leittechnik. Ein anderes die Reduktion der 
Mindestlast, das ist die Leistung, die technisch nicht unterschritten
werden kann, ohne die Anlage abzuschalten. Hier ist eine Reduktion 
von 5.136 MW 2010 auf 4.729 MW in diesem Jahr gelungen. Eine weitere 
Absenkung bis auf 3.900 MW ist vorgesehen – bei einer Gesamtkapazität
der Kraftwerke im Rheinischen Revier von gut 10.000 MW. Rund 60 
Prozent der Kraftwerksleistung stünden dann zur Verfügung, um die 
schwankende Einspeisung der Erneuerbaren auszugleichen.
   Hohe Flexibilität und Effizienz – dafür stehen auch die zwei neuen
Braunkohlenkraftwerke mit optimierter Anlagentechnik (BoA 2&3) in 
Grevenbroich-Neurath. In der laufenden Inbetriebnahmephase haben die 
Blöcke, die am 29. November erstmals beide unter Volllast betrieben 
werden konnten, bereits mehr als 1,5 Milliarden Kilowattstunden Strom
produziert. Mit dieser Menge können etwa 400.000 Haushalte für ein 
Jahr versorgt werden. Im 1. Quartal soll die gesamte Anlage den 
kommerziellen Betrieb aufnehmen. Im Gegenzug werden alle 16 Blöcke 
der 150 MW-Kategorie im Rheinischen Revier bis spätestens 2012 
endgültig stillgelegt. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des 
Konzepts zur innovativen Kraftwerksmodernisierung ist das Vorhaben 
BoAplus am Standort Niederaußem. Ein hocheffizientes 
Zwei-Kessel-Konzept, modernste Kühlturmtechnik und geringe 
Verschattung sowie die Stilllegung von vier 300 MW-Blöcken am 
Standort sind wesentliche Merkmale. „Wir binden die Bürger im Umfeld 
intensiv ein und informieren sie umfassend“, hob Johannes Lambertz 
hervor. „Das ist unser Anspruch bei einem Vorhaben wie BoAplus.“
   Der Vorstandsvorsitzende unterstrich, dass die Rahmenbedingungen 
für das Unternehmen durch den vorzeitigen Kernenergieausstieg und die
Belastungen aus der Vollauktionierung der CO2-Zertifikate ab 2013 
deutlich schwieriger geworden sind: „Wir müssen alle 
wirtschaftlichen, technischen und organisatorischen Potenziale 
nutzen, um unsere Position am Markt zu behaupten.“ Das trifft auch 
für den Personalbereich zu. Ab 2012 zeichnet sich bedingt durch die 
geänderten energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Stilllegung
von Altanlagen und das altersbedingte Ausscheiden von Mitarbeitern 
eine rückläufige Entwicklung der Beschäftigtenzahlen ab. 
Personalvorstand Erwin Winkel verwies auf Personalinstrumente wie 
Altersteilzeit, die das Unternehmen vor diesem Hintergrund frühzeitig
gemeinsam mit den Sozialpartnern entwickelt hat. Winkel erklärte: 
„Wer weiß, dass Ende des Jahrzehnts eine ,Rentenwelle– auf uns zu 
rollt, der muss heute perspektivisch denken und handeln.“
   Bei RWE Power waren Stand 30. Oktober 2011 insgesamt 16.699 
Mitarbeiter beschäftigt, davon 11.616 in den Betrieben im Rheinischen
Revier und am Standort der Unternehmenszentrale Köln. Besonders 
erfreulich: 114 junge Mitarbeiter, die nach der Ausbildung zunächst 
auf ein Jahr befristet übernommen worden waren, sind jetzt 
unbefristet beschäftigt. „Damit wir weiter über eine schlagkräftige 
Mannschaft verfügen, spielen unsere Auszubildenden eine wichtige 
Rolle“, so Winkel. Derzeit erlernen bei RWE Power rund 1.000 junge 
Menschen 23 Berufe; 734 von ihnen im Rheinischen Revier. Der 
Personalvorstand: „Nach wie vor bilden wir über Bedarf aus. Davon 
profitieren die jungen Leute ebenso wie viele kleinere Betriebe, die 
die gut qualifizierten Absolventen gerne im Anschluss übernehmen.“
   Beleg für eine kontinuierliche Verbesserung im Bereich der 
Arbeitssicherheit ist die Entwicklung der Unfallzahlen: In den 
vergangenen zwölf Monaten sank die Quote von Arbeitsunfällen pro eine
Million geleistete Arbeitsstunden um rund 25 Prozent auf 3,2. Erwin 
Winkel freute sich: „Seit 2006 ist es uns gelungen, die Zahl der 
Arbeitsunfälle um rund zwei Drittel zu senken. Unsere Bemühungen in 
Sachen Arbeitssicherheit fruchten.“ Ziel ist, die Quote der 
Arbeitsunfälle im nächsten Jahr auf unter drei abzusenken.
Für Rückfragen:
Stephanie Schunck			
Leiterin Unternehmenskommunikation 	
RWE Power AG			
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stephanie.schunck@rwe.com		
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Leiter Externe Kommunikation 
RWE Power AG
T: +49 201 1223984
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