„Der aktuelle Seuchenverlauf der Afrikanischen 
Schweinepest in Europa und das daraus erfolgende Risiko für 
Deutschland machen es notwendig, dass wir auf unseren Flächen des 
Nationalen Naturerbes entsprechend reagieren“, sagte Prof. Dr. Werner
Wahmhoff, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen 
Bundesstiftung Umwelt (DBU) und Fachlicher Leiter des DBU Naturerbes.
Aktuell werden daher auf den DBU-Naturerbeflächen mit Schwerpunkt in 
Ostdeutschland mehr Wildschweine bejagt. „Es muss aber mehr getan 
werden, um die Viruserkrankung gar nicht erst einzuschleppen“, so 
Wahmhoff und verweist auf die Handlungshinweise zur Afrikanischen 
Schweinepest (ASP), die für die Liegenschaften bereits 2014 
veröffentlicht wurden. Für die DBU-Naturerbeflächen sind 
dementsprechend ASP-Verantwortliche der Bundesforstbetriebe 
zuständig, es gelten spezielle Jagdregelungen sowie 
Hygienevorschriften. So ist etwa das Wegwerfen von Speiseabfällen 
strikt verboten – eines der größten Risiken zur Einschleppung der 
Seuche nach Deutschland.
Handlungshinweise zum Umgang mit ASP auf DBU-Naturerbeflächen
   „Bereits 2013 hat das DBU Naturerbe die potenzielle Gefahr der ASP
aus Polen und Weißrussland erkannt“, betont Dr. H. Otto Denstorf, 
Betriebsmanager beim DBU Naturerbe. „Daraufhin wurden in enger 
Abstimmung mit dem Friedrich-Löffler-Institut und in Zusammenarbeit 
mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Sparte Bundesforst, die
Handlungshinweise zum Umgang mit der ASP auf DBU Naturerbe-Flächen 
2014 in Kraft gesetzt.“ Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) warnt 
inzwischen vor einem hohen Risiko für eine Einschleppung der Seuche 
nach Deutschland. „Obwohl die Krankheit für Haus- und Wildschweine 
hochansteckend ist und meist nach kurzer Zeit tödlich endet, sind 
Menschen nicht gefährdet“, so Wahmhoff. ASP kann direkt von Tier zu 
Tier übertragen werden, also auch bei direktem Kontakt beispielsweise
zwischen infizierten Wildschweinen und Hausschweinen in 
Freilandhaltung. Doch auch durch verarbeitete infizierte 
Fleischprodukte und mit Keimen verunreinigte Kleidung oder Schuhwerk 
werden die Viren weiter verbreitet. „Vermutlich sind ungewollt wir 
Menschen die größte Gefahr für eine Einschleppung“, so Wahmhoff. Es 
reiche ein achtlos weggeworfenes Wurstbrot mit virulentem Fleisch aus
Osteuropa, das ein hiesiges Wildschwein am Straßenrand verzehrt, um 
die Seuche nach Deutschland zu bringen. Daher ist es strikt verboten,
Speiseabfälle auf den DBU-Naturerbeflächen wegzuwerfen.
Spezielle Hygienemaßnahmen bei der Jagd
   Ebenso könne die Krankheit über virusbehaftete Kleidung und 
Gegenstände sowie Ausscheidungen indirekt übertragen werden. Würde 
etwa ein Jäger mit einem infizierten Wildschwein in Kontakt kommen 
und ohne seine Kleidung zu wechseln in einen Schweinezuchtbetrieb 
gehen, wäre eine Übertragung möglich. Daher werden die Jagdteilnehmer
von einem ASP-Verantwortlichen des Bundesforstbetriebes über die 
Seuche informiert und schon jetzt auf spezielle Hygienemaßnahmen 
hingewiesen. „Kein Betreten des Stalles mit Jagdkleidung, 
Jagdausrüstung oder Jagdhund, ist in diesem Zusammenhang eine ganz 
wichtige Vorbeugemaßnahme“, so Wahmhoff. Zur Vorbeugung beteiligen 
sich das DBU Naturerbe und Bundesforst aktiv am Monitoring der ASP 
mit den zuständigen Landesbehörden und arbeiten eng mit örtlichen 
Veterinär- und Jagdbehörden zusammen. Eine Prophylaxe durch Impfung 
ist nach Angaben des FLI nicht möglich, da es keinen zugelassenen 
Impfstoff gibt.
Wildtiermanagement auf DBU-Naturerbeflächen in ganz Deutschland
   „Als Folge der Erkenntnisse wurden die Jagdstrategien 
kontinuierlich angepasst, der Umfang der Jagden nimmt zu, und die 
Freigaben bei Schwarzwild wurden schon sehr früh erweitert“, so 
Denstorf. Zudem seien in notwendigem Umfang sogenannte 
„Schwarzwildverdrängungsbereiche“ auf vielen Naturerbe-Flächen 
eingerichtet worden. In diesen Bereichen sei entsprechend den 
gesetzlichen Vorgaben die ganzjährige Jagd auf Wildschweine auch als 
Einzeljagd möglich. Denstorf: „Der kontinuierliche Anstieg der 
erlegten Wildschweine des DBU Naturerbes macht deutlich, dass unser 
Wildtiermanagement wirkt und wir unseren Beitrag zur Verringerung der
Schwarzwildbestände deutschlandweit leisten, um die Gefahr der 
Ausbreitung der ASP durch Schwarzwild in der Bundesrepublik zu 
senken.“
   DBU-Tochter stellt sich der besonderen Verantwortung und fördert 
den Dialog
   „Wir stellen uns – sowohl was Vorsorge als auch mögliche 
Bekämpfung der Seuche angeht – der besonderen Verantwortung gegenüber
der Allgemeinheit“, erklärt Wahmhoff. Darüber hinaus sei das DBU 
Naturerbe in einem ständigen Dialog mit benachbarten Jägern und 
Landwirten, um sie über das Wildtiermanagement mit Schwerpunkt 
Schwarzwild zu informieren. Die Bundesforstbetriebe seien in den 
Austausch als wichtige Multiplikatoren voll eingebunden. Bundesweit 
auf 69.000 Hektar Fläche vielfältige Lebensräume bewahren Die 
DBU-Tochter versteht sich als Treuhänderin des Nationalen Naturerbes 
für nachfolgende Generationen. Auf den bundesweit insgesamt rund 
69.000 Hektar – größtenteils ehemalige Militärflächen – sollen offene
Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege 
bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer 
natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen 
Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch 
aufgewertet oder erhalten werden.
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