Gewalt, Korruption, Geldwäsche – der Handel mit 
bedrohten Tier- und Pflanzenarten rangiert auf dem vierten Platz der 
lukrativsten Verbrechen – hinter Drogenhandel, dem Menschenhandel und
der Produkt- und Geldfälschung und spült jährlich mindestens 19 
Milliarden US-Dollar in die Kassen von weltweit arbeitenden 
Syndikaten und Banden. Mehr als 20.000 Elefanten und 1240 Nashörner 
starben im vergangenen Jahr in Afrika durch Wilderei. Doch nun haben 
sich die Vereinten Nationen dem Thema angenommen. In einer gestern 
verabschiedeten Resolution verpflichten sich alle 193 Staaten der 
Welt, dem derzeit beispiellosen Anstieg der Wilderei und des 
illegalen Wildtierhandels in gemeinsamer Zusammenarbeit entschieden 
entgegenzutreten.
   „Die UN-Resolution markiert eine neue Phase im Kampf gegen 
Wilderei und illegalen Wildtierhandel. Diese Art von Kriminalität ist
keinesfalls ein Kavaliersdelikt, vielmehr bedroht sie das Überleben 
unzähliger Arten sowie die nachhaltige Entwicklungschancen ganzer 
Regionen“, sagt Volker Homes, Leiter Artenschutz des WWF Deutschland.
„Mit der gestrigen Resolution haben wir einen Meilenstein erreicht, 
der deutlich macht, dass Wilderei nicht nur ein Naturschutzthema ist,
von dem einige wenige Staaten betroffen sind, sondern dass der Kampf 
gegen Wilderei und illegalen Wildtierhandel ganz oben auf der Agenda 
aller Staaten steht.“
   Der Antrag wurde von Deutschland, Gabun und von 86 weiteren 
Staaten unterstützt in die Generalversammlung der UN eingebracht und 
ist das Ergebnis von drei Jahren diplomatischer Bemühungen. Erstmalig
erkennen damit alle Staaten die Schwere und das Ausmaß dieser Art von
Kriminalität an sowie die Notwendigkeit sie gemeinsam zu bekämpfen.
   „Das verhältnismäßig geringe Risiko bei hohen Gewinnspannen hat 
Wilderei und illegalen Wildtierhandel in wenigen Jahren zu einem 
Spielfeld von kriminellen Netzwerken gemacht, die dieses 
Geschäftsfeld neu in ihr Portfolio aufgenommen haben. Dadurch hat 
eine Professionalisierung stattgefunden, die effektiveren 
Wildereimethoden, mehr Gewalt und einem neuen Maß an Korruption den 
Weg geebnet haben. Der Ausweg kann nur in engmaschiger Zusammenarbeit
der Staatengemeinschaft liegen, die sich auch stärker gegen 
klassische kriminelle Phänomene wie Korruption und Geldwäsche 
engagieren muss, die nun auch beim illegalen Artenhandel zunehmend 
eine Rolle spielen“, so Homes.
   Um die Wildereikrise erfolgreich zu überwinden, sei es 
entscheidend, dass die 193 UN Mitglieder sich zu regionaler und 
internationaler Zusammenarbeit entlang der gesamten 
Wertschöpfungskette des illegalen Wildtierhandels verpflichtet 
hätten, um Wilderei, illegalen Handel und den illegalen Verkauf an 
Endkonsumenten zu stoppen. Neben der Verbesserung der Gesetze und 
Arbeit der Gerichte und im Bereich der Strafverfolgung will die 
Resolution die Staaten ermutigen, lokale Gemeinschaften im Kampf 
gegen die Wilderei stärker einzubinden.
Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Sylvia Ratzlaff
Telefon: 0 30 / 311 777 467
E-Mail: sylvia.ratzlaff@wwf.de
