Ab sofort sind 85 Prozent des Great 
Bear Regenwaldes und damit eine Waldfläche in etwa so groß wie 
Belgien vor Abholzung sicher. Dieses einzigartige Schutzabkommen 
folgt jahrelangen Verhandlungen und Protesten, die in den neunziger 
Jahren unter anderem von Deutschland ausgingen. Auch deutsche 
Zeitschriftenverleger schlossen sich damals an und drohten, Verträge 
mit kanadischen Lieferanten zu kündigen. „Das ist ein riesiger Erfolg
für den Great-Bear-Regenwald und für den internationalen Waldschutz. 
Unser langer Atem in Verhandlungen und bei weltweiten Protesten gegen
die Zerstörung dieser einzigartigen Waldlandschaft hat sich gelohnt“,
freut sich Sandra Hieke, Waldexpertin von Greenpeace. Bereits 2006 
und 2009 konnte durch die weltweiten Proteste erste Schutzmaßnahmen 
erwirkt werden.
   Die Regierung von British Columbia gab gemeinsam mit Vertretern 
von mehr als 20 indigenen Gemeinschaften, Forstunternehmen und den 
Umweltorganisationen ForestEthics, Sierra Club British Columbia und 
Greenpeace gestern Abend europäischer Zeit den weitgreifenden 
Schutzplan bekannt: Auf mehr als drei Millionen Hektar bewaldeter 
Landfläche wird zukünftig kein industrieller Holzeinschlag mehr 
stattfinden. Weitere 550.000 Hektar des Great-Bear-Regenwaldes 
unterliegen strengsten rechtlichen Auflagen für kommerziellen 
Holzeinschlag. Die indigenen Gemeinschaften erhalten mehr 
Mitbestimmungsrechte in ihren Gebieten.
   Der einst stark von Abholzung bedrohte Great-Bear-Regenwald ist 
einer der größten noch verbliebenen gemäßigten Küstenregenwälder der 
Welt. Die Waldtäler an der kanadischen Westküste mit bis zu tausend 
Jahre alten Bäumen sind Heimat indigener Gemeinschaften und 
Lebensraum seltener Tierarten wie dem so genannten Geister- oder 
Kermode-Bär. Dieser ist eine Unterart des nordamerikanischen 
Schwarzbären. Er hat weißes Fell, ist weltweit einzigartig und kommt 
nur in dieser Region vor.
Massive Proteste auch in Deutschland
   „Dieses Abkommen ist weltweit beispielgebend für Waldschutz, die 
Berücksichtigung der Rechte von indigenen Gemeinschaften und den 
Kampf gegen den Klimawandel“, so die Waldexpertin von Greenpeace. 
Seit knapp zwei Jahrzehnten setzen sich die Umweltschützer für den 
Erhalt des kanadischen Regenwaldes ein.
   Infolge einer Protestwelle in Deutschland übten Ende der neunziger
Jahre auch deutsche Papierhersteller und Zeitschriftenverleger Druck 
auf ihre kanadischen Handelspartner aus. Zahlreiche deutsche Kunden 
drohten mit Kündigung ihrer Lieferverträge mit Forstfirmen, die an 
der Zerstörung des Great Bear Regenwaldes beteiligt waren. 
Greenpeace-Aktivisten in Deutschland hatten unter anderem zusammen 
mit Vertretern der Nuxalk First Nation und der Aktivistinnen-Gruppe 
„Wütende Großmütter“ protestiert, um auf die Mitverantwortung 
deutscher Unternehmen aufmerksam zu machen. Ein Totempfahl im 
deutschen Greenpeace-Büro erinnert noch heute an diese Proteste. Die 
Nuxalk hatten diesen damals bei ihrem Besuch in Deutschland 
geschnitzt und als Mahnmal und Zeichen der Verbundenheit übergeben.
   Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Waldexpertin Sandra 
Hieke, Tel. 0160-90659754 oder Pressesprecherin Melanie Aldrian, Tel.
0151-23350856. Fotos unter 040-30618-377 und Videomaterial unter 
0175-5891718. Eine Chronologie der Ereignisse finden Sie unter 
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