Bei vier von fünf Heizkostenabrechnungen gibt es 
Auffälligkeiten oder Mängel. Das zeigt eine Stichprobe, bei der die 
gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online rund 100 aktuelle 
Heizkostenabrechnungen von Finanztip-Lesern geprüft hat. Zudem wird 
in mehr als der Hälfte der Häuser deutlich mehr Heizenergie 
verbraucht als nötig. So entstehen unnötig hohe CO2-Emissionen und 
Kosten.
   Besonders bei der Abrechnung des Warmwasserverbrauchs und beim 
Betriebsstrom gab es Unregelmäßigkeiten. „Bei 60 Prozent aller 
untersuchten Abrechnungen wird der Energieanteil für Warmwasser nicht
korrekt, also nach den Vorgaben der Heizkostenverordnung, gemessen“, 
erklärt Energie-Expertin Ines Rutschmann von Finanztip. „In solchen 
Fällen können Mieter die Kosten fürs warme Wasser pauschal um 15 
Prozent kürzen.“
   Ein weiterer Mangel, der häufig auftritt: Bei jeder fünften 
Abrechnung überschreiten die Kosten für Betriebsstrom vertretbare 
Werte. „Mieter haben dann das Recht, die entsprechenden Belege 
einzusehen“, erklärt Rutschmann. „Als Faustregel gilt: Kostet der 
Betriebsstrom mehr als fünf Prozent der Brennstoffkosten, muss der 
Vermieter die hohen Ausgaben nachweisen können.“ Macht er das nicht, 
können Mieter der Abrechnung widersprechen.
Heizenergieverbrauch ist oft deutlich zu hoch
   In vielen untersuchten Gebäuden wird zudem deutlich zu viel 
Heizenergie verbraucht. Nur bei 13 Prozent der Gebäude entspricht der
Verbrauch den Schulnoten „sehr gut“ oder „gut“. Das sind Werte, die 
im Hinblick auf die zugrunde liegende Gebäudeklasse erreicht werden 
können. Knapp zwei Drittel der Gebäude waren hingegen nur 
„ausreichend“, „mangelhaft“ oder „ungenügend“.
   Besonders auffällig ist: In einem Drittel der untersuchten 
Wohnungen liegt der Verbrauch deutlich höher, als es der eigentlichen
Wohnungslage entsprechen sollte. Haushalte sollten deshalb immer 
ihren eigenen Verbrauch online prüfen – zum Beispiel mit dem 
kostenlosen Heizkostenrechner auf www.heizspiegel.de.
   „Der hohe Verbrauch zeigt deutlich, dass viele Gebäude ein hohes 
Sparpotenzial haben – bei den Kosten und bei den CO2-Emissionen“, 
sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. „Die Bewohner 
können mit Änderungen ihres Nutzerverhaltes den Verbrauch und die 
Kosten senken. Vermieter und Verwalter sollten stets ihrer 
Instandhaltungspflicht nachkommen, zusätzlich geringinvestive 
Maßnahmen umsetzen und energetisch sanieren – im eigenen Interesse 
und im Interesse ihrer Mieter.“
Brennstoff wird zu teuer eingekauft
   Die Stichprobe zeigt weiter, dass viele Haushalte zu viel fürs 
Heizen bezahlen, weil der Einkaufspreis des Brennstoffs zu hoch ist. 
In mehr als einem Drittel der Fälle lagen die Kosten für Erdgas mehr 
als 10 Prozent über einem günstigen Tarif. Die höchste Abweichung: 
dreimal so teuer wie in einem günstigen Tarif. Bei Fernwärme gab es 
noch häufiger hohe Einkaufskosten. Mehr als die Hälfte der 
untersuchten Gebäude mit Fernwärme beziehen den Brennstoff zu Kosten,
die mehr als 10 Prozent über dem Durchschnitt der jeweiligen Region 
liegen. Die Ursache: eine zu hohe Anschlussleistung. Durch eine 
Korrektur könnten die Bewohner eines Gebäudes jedes Jahr mehrere 
Hundert Euro sparen, bezogen auf eine Wohnung etwa 50 bis 100 Euro 
jährlich.
   Betroffene Verbraucher sollten ihren Verwalter oder Vermieter 
deshalb auffordern, den Brennstoff günstiger einzukaufen oder die 
Fernwärme-Anschlussleistung anzupassen. Schließlich untersagt das 
Wirtschaftlichkeitsgebot im Bürgerlichen Gesetzbuch Vermietern und 
Hausverwaltungen, unnötig hohe Kosten an die Mieter weiterzugeben.
Die Heiznebenkosten steigen
   Die Heiznebenkosten der untersuchten Haushalte liegen im 
Durchschnitt bei 156 Euro pro Jahr. Vor fünf Jahren waren es noch gut
40 Euro weniger. Zu den Heiznebenkosten gehören zum Beispiel die 
Kosten für die Heizungswartung, die Gebühren für den 
Messdienstleister sowie die Betriebsstromkosten der Anlage. Ein Grund
für die steigenden Kosten: Immer mehr Hausverwaltungen leasen 
Messgeräte, statt diese zu kaufen. Das ist zwar zulässig, für die 
Mieter allerdings meist teurer. In der Stichprobe waren drei Viertel 
aller Geräte geleast.
Tipps von „Mein Klimaschutz“ für Bewohner von Mehrfamilienhäusern
   Mit einem kostenlosen Heizkostenrechner erfahren Verbraucher auf 
www.heizspiegel.de, wo sie mit ihren Heizkosten im Vergleich zu 
ähnlichen Haushalten stehen; außerdem können sie ihre Wohnung mit dem
Gebäude vergleichen.
   – Programmierbare Thermostate sorgen für effizientes Heizen – 
     beispielsweise weil die Temperatur in der Nacht automatisch 
     abgesenkt wird. Im Jahr lassen sich so in einer 
     durchschnittlichen Wohnung rund 65 Euro sparen.
   – Wer richtig lüftet spart im Jahr im Schnitt rund 85 Euro. Der 
     Grund: Beim Stoßlüften wird die Luft schnell ausgetauscht, aber 
     die Wände kühlen nicht aus.
Tipps von „Mein Klimaschutz“ für Vermieter und Hausverwaltungen
   Zufriedene Mieter und ein höherer Verkehrswert der Gebäude – auch 
Vermieter und Hausverwaltungen profitieren, wenn ihre Gebäude 
energetisch effizient sind. Außerdem leisten sie damit einen Beitrag 
zum Klimaschutz und werden stärker als nachhaltig agierendes 
Unternehmen wahrgenommen. Diese Tipps können Vermieter und 
Hausverwaltungen umsetzen:
   – Damit die Heizungsanlage optimal läuft, muss sie regelmäßig 
     gewartet und instandgehalten werden.
   – Viele geringinvestive Maßnahmen machen das Heizen effizienter. 
     Dazu zählen das Dämmen der Heizungsrohre, ein hydraulischer 
     Abgleich, die Erneuerung alter Thermostatventile sowie die 
     Installation einer Witterungsprognosesteuerung.
   – Die Heizanlage erneuern, das Dach, die Fassade oder die 
     Kellerdecke dämmen, Isolierglasfenster einbauen – energetische 
     Modernisierungen senken den Heizenergieverbrauch, die Kosten und
     die CO2-Emissionen deutlich.
Über die Stichprobe
   Für die Stichprobe hat die Beratungsgesellschaft co2online 87 von 
104 eingesandten Heizkostenabrechnungen untersucht, die die Leser von
Finanztip im November 2018 eingesandt hatten. Für den Vergleich wurde
das Heizspiegel-Angebot von co2online genutzt. Die Vorstellung der 
Ergebnisse ist Teil der Kampagne „Mein Klimaschutz“ im Auftrag des 
Bundesumweltministeriums. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse kann 
auf www.heizspiegel.de/presse und www.finanztip.de/presse 
heruntergeladen werden.
Weitere Information:
www.finanztip.de/heizkostenverordnung 
www.heizspiegel.de/heizkosten-verstehen/heizkostenabrechnung
Über „Mein Klimaschutz“ und co2online
   „Mein Klimaschutz“ ist eine Mitmachkampagne realisiert von 
co2online im Auftrag des Bundesumweltministeriums. Die gemeinnützige 
Beratungsgesellschaft co2online (https://www.co2online.de) setzt sich
für die Senkung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes ein. Seit 2003 
helfen die Energie- und Kommunikationsexperten privaten Haushalten, 
ihren Strom- und Heizenergieverbrauch zu reduzieren.
Über Finanztip
   Finanztip ist mit durchschnittlich mehr als 3 Millionen Besuchen 
im Monat Deutschlands größter Verbraucher-Ratgeber rund um Ihr Geld. 
Wir wollen Menschen befähigen, ihre täglichen Finanzentscheidungen 
richtig zu treffen, Fehler zu vermeiden und Geld zu sparen. Hierfür 
recherchieren und analysieren die Finanztip-Experten ausschließlich 
im Interesse des Verbrauchers und bieten praktische 
Handlungsempfehlungen. Aktuell gibt es auf der Finanztip-Website mehr
als 1.500 aktuelle Ratgeber zu den unterschiedlichsten Themen. Kern 
unseres kostenlosen Angebots ist der wöchentliche 
Finanztip-Newsletter mit mehr als 400.000 Abonnenten. Darin 
beleuchten Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen und das 
Finanztip-Team alle Themen, die für Verbraucher aktuell wichtig sind:
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