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Halbzeitbilanz Doha: Klimaschutz kommt nicht voran





Teilnehmerstaaten müssen Verweigerungshaltung
beenden

„Der Doha-Gipfel kann nur ein Erfolg werden, wenn die
Teilnehmerstaaten mehr Kompromissbereitschaft zeigen.
Verweigerungshaltungen werden den Herausforderungen des Klimaschutzes
nicht gerecht“, sagte Ann-Kathrin Schneider, als Beobachterin der
Verhandlungen für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) in Doha, zur Halbzeit der Klimakonferenz.

„Bisher wartet jeder darauf, dass der andere sich bewegt. Wenn das
so weitergeht, scheitert die Konferenz“, warnte Schneider.
Unbefriedigend sei vor allem der Stand der Verhandlungen über eine
zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls. „Wird das derzeit
Absehbare schlussendlich beschlossen, bleibt der Klimschutzeffekt nur
marginal. Leider liegen auch ausreichende Finanzzusagen der
Industriestaaten für arme Länder, die unter den Folgen des
Klimawandels am meisten zu leiden haben, noch immer nicht vor“, sagte
Schneider.

Besonders negativ sei, dass sich Japan, Kanada, Russland und
Neuseeland aus dem Kyoto-Protokoll verabschiedet hätten. Zudem
setzten Staaten wie Polen und Ukraine alles daran, ihre
überschüssigen Emissionszertifikate aus der ersten
Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls in die zweite übertragen
zu können. Dies höhle die ohnehin schon schwachen Zusagen zur
Reduzierung der Treibhausgase weiter aus.

Die BUND-Klimaexpertin rief Bundesumweltminister Peter Altmaier
auf, „sein ganzes politisches Gewicht in die Waagschale zu werfen“,
damit die EU in Doha vorangehe und ihr CO2-Minderungsziel bis 2020
auf mindestens minus 30 Prozent heraufsetze. Deutschland und die EU
müssten umgehend wieder eine Vorreiterrolle beim globalen Klimaschutz
einnehmen.

„Noch gibt es die Chance, dass die nächste Woche anreisenden
Minister das Ruder herumreißen. Sie müssen alle Versuche, das
Kyoto-Protokoll zu schwächen, zurückweisen. Und die reichen Länder
müssen Geld für den Klimafonds zum Ausgleich von Klimaschäden zur
Verfügung stellen. Nur dann werden die Entwicklungs- und
Schwellenländer sich einem neuen globalen Klimaschutzabkommen
öffnen“, sagte Schneider.

Pressekontakt:
Der BUND in Doha: Ann-Kathrin Schneider, BUND-Klimaschutz-Expertin
ist auf der Klimakonferenz in Doha unter Tel. 00974-33761357 bzw. per
Mail unter: annkathrin.schneider@bund.net zu erreichen. Sie twittert
über den Fortgang der Konferenz unter https://twitter.com/BUND_net.
Weitere Informationen zu Doha unter www.bund.net/doha

Pressekontakt in Berlin: Almut Gaude, BUND-Pressereferentin, Mobil:
0049-163-6079090, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net

Kurz-URL: https://www.88energie.de/?p=774994

Erstellt von an 2. Dez. 2012. geschrieben in Umwelttechnologien. Sie können allen Kommentaren zu diesem Artikel folgen unter RSS 2.0. Kommentieren und Pings sind deaktiviert.

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