Linken-Politiker Gregor Gysi und FDP-Politikerin Katja Suding 
geben in der stern-DISKUTHEK einen intimen Einblick in das Leben als 
Politiker. Außerdem diskutieren die beiden über Gerechtigkeit und 
Armut in Deutschland, Lügen in der Politik und die bundesweiten 
Klimaproteste.
   „Schulpflicht ist wichtiger als Klimaprotest“ – so lautet ein 
DISKUTHEK-Statement, zu dem sich Katja Suding (FDP) und Gregor Gysi 
(Die Linke) in der Diskussion positionieren sollen. Die 
stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Suding zeigt sich in der 
Diskussion zwar verständnisvoll für die Streiks, findet aber 
grundsätzlich, dass Schulpflicht wichtiger sei. Wer die Schule für 
Protest schwänze, der müsse auch mit den Konsequenzen leben. „Sie 
wissen, dass wenn ich am Freitag nicht zur Schule gehe, dann kann das
Nachteile haben. Sie tun es trotzdem“, argumentiert die Hamburger 
FDP-Vorsitzende Katja Suding in der DISKUTHEK. 
   Für Gysi sieht die Sache anders aus. Er findet, dass die 
Klimaproteste wichtiger seien als Schulpflicht – und er hat einen Rat
für die Köpfe der Fridays-For-Future-Bewegung in Deutschland: „Die 
sollen ein Gespräch bei der Kanzlerin fordern. Nicht drunter. Das 
wird die auch machen.“ Mit Angela Merkel sollten die protestierenden 
Schüler, so Gysi, eine Vereinbarung treffen und diese schriftlich 
fixieren. So könne nach Ansicht des Bundestagsabgeordneten der Linken
die immer noch jeden Freitag stattfindenden Schulstreiks unterbunden 
werden. Verletze die Bundesregierung nur einen Punkt ebendieser 
Vereinbarung, könnten die Schüler wieder streiken. Für ihn zeigen die
weltweiten Proteste nämlich vor allem eins: „Es wird ein 
Generationen-Konflikt deutlich.“
   Doch seit einigen Wochen macht unter den Klima-Demonstranten auch 
der radikale Ableger „Extinction Rebellion“ von sich reden. Diese 
Aktivisten-Gruppe greift unter anderem zum Mittel des zivilen 
Ungehorsams, blockiert beispielsweise Straßenkreuzungen. Braucht es 
diese neue Radikalität, damit die Politik handelt? „Ich habe ein 
Problem mit der immer häufiger geäußerten Tendenz, dass es, wenn es 
um so ein wichtiges Thema wie Klimaschutz geht – und das ist ein 
wichtiges Thema – dass man dann aufhören dürfe, demokratische 
Standards einzuhalten. Das halte ich für brandgefährlich“, sagt 
Suding. Für sie sei eine Prämisse, dass die Klimaschutzmaßnahmen von 
der Mehrheit der Bevölkerung getragen werden. Es könne nach ihrer 
Meinung nicht sein, dass Wenige ihre Interessen mit radikalen 
Methoden durchdrückten. 
   Auch Gysi zieht dort eine klare Grenze. Er sieht die Methoden von 
„Extinction Rebellion“ skeptisch. „Wenn ich Dinge lahmlege, schade 
ich ja auch vielen Leuten. Und das geht nicht“, so Gysi über die neue
Form des Klimaprotests. Gleichzeitig räumt er aber auch ein, dass 
Politiker unter Druck gesetzt werden müssten. „Wir sind zu zäh“, so 
der der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linkspartei.
   In der Diskussion geht es außerdem um Lügen in der Politik, das 
Leben als Politiker und um Gerechtigkeit und Armut in Deutschland. In
vielen Fragen gibt es überraschend viele Übereinstimmungen zwischen 
Suding und Gysi.
   Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur 
Veröffentlichung frei.
   Die komplette DISKUTHEK-Folge mit Gysi und Suding ist heute ab 17 
Uhr  auf stern.de oder auf www.youtube.com/stern zu sehen.
Pressekontakt:
Sabine Grüngreiff, Gruner + Jahr Unternehmenskommunikation, 
Telefon: 040 – 3703 2468, E-Mail: gruengreiff.sabine@guj.de
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