Hamburg, 16. 12. 2013 –  Das Fischsortiment im 
deutschen Lebensmitteleinzelhandel stammt nach einer 
Greenpeace-Untersuchung nur zu knapp einem Viertel aus ökologisch 
nachhaltiger Fischerei und Aquakultur. Greenpeace hatte von Juli bis 
August bundesweit in 91 Filialen von 17 Unternehmen das 
Fischsortiment untersucht. Dazu gehören alle Fischprodukte aus der 
Tiefkühl-, Frischfisch- und Kühltheke sowie dem Dosenregal. Die 
Stichprobe umfasste rund 15.000 Artikel. „Das Sortiment hat sich im 
Vergleich zu 2010 bezüglich der Nachhaltigkeit zwar von 16 auf knapp 
22 Prozent verbessert. Das ist aber zu wenig, um die Fischbestände zu
schützen. Denn es heißt auch, dass über Dreiviertel der Waren noch 
immer nicht nachhaltig sind“, sagt Iris Menn, Meeresexpertin bei 
Greenpeace. „Hier ist der Lebensmittelhandel in der Pflicht“, so 
Menn.
Markenprodukte sind schlecht gekennzeichnet
   Damit die Verbraucher die ökologisch nachhaltigen Produkte 
erkennen, müssen diese vollständig gekennzeichnet sein. Greenpeace 
fordert, dass auf der Verpackung neben dem deutschen und lateinischen
Artnamen, das spezifische Fanggebiet und die Fangmethode sichtbar 
sein müssen. Gleiches gilt für die Aquakulturen: Hier müssen das 
Herkunftsland, die Region der Farm und die Zuchtmethode vermerkt 
sein. Doch auch bei Kennzeichnung gibt es noch hohen Nachholbedarf: 
Auch hier sind lediglich knapp ein Viertel der Produkte in den Theken
und Regalen vollständig gekennzeichnet. Das ist eine deutliche 
Verbesserung im Vergleich zur Erhebung im Jahr 2010 von acht auf 24 
Prozent. Auffällig allerdings ist, dass die Eigenmarkenprodukte der 
Handelsketten besser gekennzeichnet sind als Markenprodukte. 
„Unternehmen wie zum Beispiel Costa, Lysell, Laschinger, Saupiquet 
blockieren die Bemühungen des Lebensmittelhandels für ein ausreichend
gekennzeichnetes Sortiment“, stellt Menn fest.
   Greenpeace nimmt seit sieben Jahren den Lebensmittelhandel mehr in
die Verantwortung zum Schutz der Fischbestände. Wie wichtig das 
Engagement des Lebensmittelhandels ist, zeigt sich bei der Vergabe 
der Fischfanquote, über die die EU-Fischereiminister heute und morgen
entscheiden. In den vergangenen Jahren wurde der Profit über die 
wissenschaftlichen Empfehlungen gestellt – zum Schaden der 
Fischbestände. Nach der im Juni verabschiedeten Reform der 
Gemeinsamen Fischereipolitik dürfen die Fangquoten ab 2014 nicht über
den wissenschaftlichen Empfehlungen liegen. Das muss nun umgesetzt 
werden, damit mehr ökologisch nachhaltige Produkte in den Handel 
gelangen, fordert die unabhängige Umweltschutzorganisation.
   Die Stichproben wurden in folgenden Unternehmen genommen: 
Kaufland, Lidl, Aldi Nord, Aldi Süd, Netto Stavenhagen, Tegut, 
Kaiser–s Tengelmann, Norma, Selgro, Edeka und Netto Markendiscount 
(beide: Edeka AG), Real und Metro Cash & Carry (beide: Metro Group), 
Penny, Toom und Rewe (alle drei: Rewe Group), Combi (zu: Bünting).
   Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Iris Menn, Tel. 
0171-8880023 und Pressesprecher Matthias Stelte, Tel. 0151 – 649 312 
77. Testergebnis und Methode unter http://gpurl.de/fischsortiment. 
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