Immer mehr Strom aus Windkraft oder
Sonnenenergie wird in unser Netz eingespeist. Mal
mehr und mal weniger – je nach Wetterlage. Das
kann zu erheblichen Spannungsschwankungen
führen. Der Umbau der Stromnetze von zentral zu
dezentral ist in vollem Gange. Doch viele
technische Fragen sind offen.
EWR verantwortet zwei wegweisende Projekte
Daher beteiligt sich die EWR AG am bundesweiten
Projekt DESIGNETZ. In diesem Rahmen wirken
Forschungs- und Entwicklungsprojekte zusammen
mit Feldversuchen in der Praxis. DESIGNETZ wird im
Rahmen des Förderprogramms SINTEG
(Schaufenster Intelligente Energie) des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in
den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Saarland
und Rheinland-Pfalz durchgeführt. In diesen
Regionen wird das deutsche Energiesystem in
seiner Vielfalt ideal abgebildet. Insgesamt arbeiten
47 Partner in dem Projekt zusammen, dessen
Gesamtvolumen 66 Millionen Euro beträgt.
Preisträger im Land der Ideen
Für diese beiden Forschungsprojekte erhielten die
EWR Netz GmbH und die EWR AG je eine
Ehrentafel. „Wir werden die Auszeichnungen im
Eingangsbereich aufhängen“, versichert EWRVorstand
Dirk Stüdemann. „Im Kern wurden ja die
Mitarbeiter ausgezeichnet, die mit innovativen
Ideen und viel Engagement die Energiewende
vorantreiben. Wir als EWR stehen voll hinter der
Energiewende und fördern sie nach Kräften.“
EWR Netz GmbH testet Spannungslängsregler
Wie die Lösung der Spannungsprobleme durch
immer mehr erneuerbare Energien aussehen kann,
zeigt die EWR Netz GmbH am Pilotprojekt
Mittelspannungslängsregler. Die intelligente
Ortsnetzstation gleicht im Mittelspannungsnetz
(20.000 Volt) vollautomatisch alle
Spannungsschwankungen aus und garantiert die
vorgeschriebene Stromqualität und -spannung bei
allen Endkunden. Der 320.000 Euro teure Regler
sieht aus wie ein normales Trafohäuschen, ist aber
ein einmaliges Bauteil. Bisher wurden weltweit nur
12 davon hergestellt. Der größte mit 15 Megawatt
steht nun am Ortseingang von Flörsheim-Dalsheim
und ist Teil des Stromnetzes der Region. “Das
Bauteil ermöglicht es, dass noch mehr Strom
dezentral erzeugt werden kann, ohne aber die
Leitungen mit Stromspitzen zu überlasten“, so
Johannes Krämer, Geschäftsführer der EWR-Netz
GmbH. „Dadurch vermeiden wir trotz mehr
produziertem oder verbrauchtem Strom die
aufwändige Verlegung neuer Leitungen.“
EWR AG analysiert Stromflüsse im Energie-WohnPark
Biblis
Der Energie-Wohn-Park Biblis ist ein Beispiel für
energieeffizientes Wohnen von morgen. „Hier
entstehen 67 Häuser auf rund 3,7 Hektar Land. Sie
werden ihren Strom mit einer Photovoltaikanlage
auf dem Dach erzeugen, heizen mit einer
Wärmepumpe, speichern Energie in einer Batterie
und versorgen ihre E-Fahrzeuge mit einer
Schnellladebox“, erzählt Frank Dinter. Durch die
Vernetzung ist es möglich Strom intelligent zu
nutzen und zu speichern, bspw. in E-Fahrzeugen
oder hauseigenen Stromspeichern. Die EWR AG
vernetzt die Wohneinheiten und wertet mit
intelligenter Steuerung die Stromflüsse aus, um
daraus neue Erkenntnisse zu gewinnen.