Deutsche Umwelthilfe kritisiert Vorschlag zur 
Energieeffizienzrichtlinie als unzureichend
   Aktuell wird in Europa über die Zukunft der 
Energieeffizienzrichtlinie nach 2020 beraten, der Vorschlag der 
EU-Kommission wird Mitte Oktober erwartet. Erste Textpassagen sind 
jetzt schon bekannt geworden. Dazu Sascha Müller-Kraenner, 
Bundesgeschäftsführer der DUH:
   „Eine ambitionierte Energieeffizienzpolitik stellt nicht nur eine 
wichtige Säule der deutschen Energiewende dar. Energieeffizienz und 
Energieeinsparungen tragen zu einer Reduktion der CO2-Emissionen bei 
und sie haben vielseitige ökonomische und soziale Vorteile, wie etwa 
eine Steigerung der Versorgungssicherheit, der Wettbewerbsfähigkeit 
und die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze. Wir begrüßen, dass der 
aktuelle Vorschlag einige unserer Kernforderungen – wie eine 
verbindliche Zielvorgabe bis 2030 und die Beibehaltung des Artikels 7
– aufgreift. Allerdings wird das Ambitionsniveau der Richtlinie den 
Klimavereinbarungen von Paris bei weitem nicht gerecht. Wie bereits 
vom europäischen Parlament gefordert, muss die Zielvorgabe für 2030 
bei einer Energieeffizienzsteigerung von 40 Prozent liegen und nicht 
wie vorgeschlagen bei 30 Prozent. Hier werden gewaltige Potenziale 
und positive Synergieeffekte verschenkt, das verdeutlicht auch die 
Wirkungsanalyse („impact assessment“) der Kommission. Zudem wird die 
Wirksamkeit von Artikel 7 weiterhin durch zahlreiche Schlupflöcher 
und Flexibilitäten untergraben.“
   Der Artikel 7 bildet das Kernstück der Effizienzrichtlinie und 
schreibt allen Mitgliedsstaaten jährlich Energieeinsparziele von 1,5 
Prozent vor. Durch Ausnahmeregelungen ist es möglich diese 
Zielvorgabe deutlich zu reduzieren – wie im Fall von Deutschland auf 
0,8 Prozent. Diese –Freibriefe– setzten für die Mitgliedsstaaten 
unnötige Fehlanreize um Energieeffizienzinvestitionen hinauszuzögern 
und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu 
manifestieren. Dabei ließen sich schon gewaltige Fortschritte 
erreichen, wenn Energieverbräuche aus dem Transportsektor in die 
Ausgangsberechnungen einbezogen oder keine nationalen 
Energiestatistiken als Grundlage für Einsparziele herangezogen 
würden.
Kontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de 
DUH-Pressestelle:
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