Anlässlich der morgigen Großdemonstration „Wir 
haben es satt!“ für eine andere Agrarpolitik hat der 
Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) 
Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner zu einem klaren Bekenntnis 
für eine grundlegende Neuausrichtung der europäischen Agrarpolitik 
aufgefordert. „Düngemittel und Pestizide im Grundwasser, dramatischer
Verlust der Artenvielfalt, unübersehbarer Klimawandel und anhaltendes
Höfesterben machen deutlich, dass es ein –Weiter so– in der 
Agrarpolitik nicht geben kann“, sagte DNR-Generalsekretär Florian 
Schöne. Seit Jahren fordere die Gesellschaft ein Umsteuern in der 
Agrarpolitik. Seit Jahren bleibe die Agrarpolitik diesen Wandel 
schuldig. Die laufenden Verhandlungen zur künftigen EU-Agrarpolitik 
müssten daher für eine echte Reform nach dem Prinzip „Geld gegen 
Leistung“ genutzt werden. Hierfür müssen etwa die Ziele der GAP auf 
EU-Ebene konkret definiert und mit nachprüfbaren Indikatoren 
verknüpft werden. Zudem braucht es einen starken Steuerungs- und 
Rechenschaftsrahmen, um eine erfolgreiche Umsetzung dieser Ziele 
sicherzustellen.
   Nach Überzeugung des DNR haben es immer mehr Menschen satt, dass 
die Brüsseler Agrarmilliarden gießkannenartig in die Landwirtschaft 
fließen und damit immer noch Betriebe gefördert würden, die durch 
großflächigen Maisanbau, Pestizideinsatz und Massentierhaltung der 
Umwelt schaden. Verspiele das Bundeslandwirtschaftsministerium als 
Verhandlungsführer der GAP-Reform erneut die Chance, die 
gesellschaftlichen Anforderungen in Realpolitik umzusetzen, trage 
Bundesministerin Klöckner die Verantwortung für die von ihr beklagte 
wachsende Kluft zwischen Erzeugern und Verbrauchern. Der DNR 
appellierte in diesem Zusammenhang an Klöckner, ihr Haus 
gesellschaftlich breiter aufzustellen, anstatt es den Lobbyinteressen
der Agrarindustrie zu überlassen. „Wer die Landwirtschaft auf die 
Massenproduktion von Lebensmitteln für den Weltmarkt konzentrieren 
möchte, setzt die natürlichen Lebensgrundlagen für künftige 
Generationen aufs Spiel und gefährdet die gesellschaftliche Akzeptanz
der Agrarzahlungen“, sagte Schöne.
   Ein ausführliches DNR-Hintergrundpapier zum Thema „Europas 
Agrarpolitik – Warum wir uns keine weiteren verlorenen sieben Jahre 
leisten können“ ist hier 
https://www.dnr.de/fileadmin/Positionen/201901-GAP-Hintergrund.pdf 
erhältlich.
Pressekontakt:
Lavinia Roveran, Referentin Naturschutz und Agrarpolitik, 
lavinia.roveran@dnr.de, 030-6781775-901
Original-Content von: Deutscher Naturschutzring, übermittelt durch news aktuell
