Der globale Erdüberlastungstag ist in diesem Jahr 
bereits am 13. August und damit noch einmal sechs Tage früher als im 
Vorjahr: Ab diesem Tag sind die nachhaltig nutzbaren Ressourcen der 
Erde für das gesamte Jahr verbraucht. Mit einer Aktion vor dem 
Kanzleramt prangern Aktivist/innen von INKOTA, Germanwatch, 
BUNDjugend, Naturschutzjugend (NAJU), FairBindung, PowerShift, der 
Christlichen Initiative Romero und der Kampagne Stop Mad Mining den 
übermäßigen Ressourcenverbrauch Deutschlands an und fordern die 
Bundesregierung auf, sich für eine zukunftsfähige und gerechte 
Ressourcenpolitik einzusetzen.
   Eine drei Meter hohe Erdkugel in Form einer Trinkpackung steht vor
dem Kanzleramt. Untermalt von einem lauten Schlürfgeräusch wird sie 
mit einem überdimensionierten Strohhalm ausgesaugt. Nach und nach 
fällt sie in sich zusammen. Mit dieser Aktion unter dem Motto „Leer! 
Die nächste bitte!“ machen verschiedene Organisationen auf den 
Erdüberlastungstag und seine Folgen aufmerksam. „Wir verbrauchen die 
Ressourcen der Erde, als hätten wir noch eine zweite Erde im Keller“,
erklärt INKOTA-Referentin Christine Pohl. „So ist es aber leider 
nicht: Alles, was wir ab heute verbrauchen, wächst nicht nach oder 
kann von der Erde nicht kompensiert werden“, so Pohl weiter.
   1,5 Erden bräuchte die Weltbevölkerung derzeit, um den weltweiten 
Bedarf an Rohstoffen, Ackerland, Wasser und Wäldern nachhaltig zu 
decken. Würden alle Länder weltweit so wirtschaften wie Deutschland, 
wären sogar 2,6 Planeten notwendig. Der ökologische Fußabdruck eines 
Deutschen ist damit zwar deutlich kleiner als der eines 
US-Amerikaners. Dennoch liegt Deutschland im obersten Viertel aller 
Länder weltweit. Beim derzeitigen ökologischen Fußabdruck eines 
Inders würde hingegen nur die Hälfte der jährlich nachhaltig 
nutzbaren Ressourcen der Erde verbraucht.
   „Unsere Wirtschaftsweise ist weder ökologisch nachhaltig noch 
global gerecht“, erklärt Julia Otten, Referentin bei Germanwatch. 
„Damit beuten wir die Erde auf Kosten künftiger Generationen und der 
in Armut lebenden Menschen aus, die insbesondere im globalen Süden 
leben.“ Neben weltweiter Landübernutzung und dem Rückgang der 
Biodiversität in schrumpfenden Wäldern und überfischten Meeren, ist 
der globale Klimawandel eine der spürbarsten Auswirkungen der 
ökologischen Überlastung. Extreme Hitzewellen, Dürren, Stürme und 
Überschwemmungen treffen schon heute die Menschen im globalen Süden 
besonders hart. Dadurch und durch den Kampf um Rohstoffe verlieren 
immer mehr Menschen ihre Lebensgrundlage, müssen ihr Land verlassen 
oder vor Konflikten fliehen.
   „Die Bundesregierung unterstützt zwar bessere Energie- und 
Rohstoffeffizienz der deutschen Wirtschaft, bezieht aber die 
Einhaltung globaler Umweltgrenzen nicht konsequent in ihre 
Rohstoffpolitik ein“, erklärt Christoph Röttgers, 
Bundesjugendsprecher von der Naturschutzjugend. Es fehle bisher an 
verbindlichen Aussagen, den absoluten Ressourcenverbrauch in 
Deutschland zu senken. Die Organisationen fordern die Bundesregierung
deshalb auf, endlich auch die Frage nach Suffizienz auf die 
politische Agenda zu setzen. „Wir brauchen eine Wirtschaftspolitik, 
die nicht mehr nach Wachstum um jeden Preis strebt, sondern die dem 
übermäßigen Ressourcenverbrauch ein Ende setzt und ein Wirtschaften 
innerhalb der planetaren Grenzen ermöglicht“, so Röttgers weiter.
   Zum HintergrundDas Global Footprint Network berechnet jedes Jahr 
den Tag, an dem die Erdüberlastung (Earth Overshoot Day) erreicht 
wird. Dabei wird der gesamte Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser, 
Ackerland und Lebewesen, den die Menschen derzeit für ihre Lebens- 
und Wirtschaftsweise brauchen, der biologischen Kapazität der Erde 
Ressourcen aufzubauen sowie Müll und Emissionen aufzunehmen, 
gegenübergestellt.
   Hintergrund-Factsheet zum Erdüberlastungstag: 
http://bit.ly/1LPwuVT
Pressemitteilung als PDF: http://bit.ly/1h2oGok
   Foto-Aktion zum Erdüberlastungstag (für Bild- und Tonaufnahmen 
   geeignet) 
   Wann: Donnerstag, den 13. August 2015, 11:00 Uhr 
   Wo: Vor dem Kanzleramt, Berlin
   Fotos von der Aktion: www.inkota.de/erdueberlastungstag2015 
(Online verfügbar ab 13. August 2015, 13:00 Uhr)
Pressekontakt:
Christine Pohl, INKOTA-netzwerk, Mobil: 0152-516 555 02, 
E-Mail: pohl@inkota.de
Julia Otten, Germanwatch, Tel.: 030-288 835 686, 
E-Mail: otten@germanwatch.org
Christoph Röttgers, Naturschutzjugend, Mobil: 0163-209 784 4, 
E-Mail: christoph.roettgers@naju.de
Felix Heilmann, BUNDjugend Berlin, Mobil: 0163-603 114 6, 
Mail: felix@bundjugend-berlin.de
