18. Internationale Sommerakademie der DBU vom 24. 
bis 29. Juni in Ostritz – Experten-Diskussionen
   „Der Schlüssel zur Energiewende liegt nicht nur im technischen 
Fortschritt, Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe. Sie muss 
finanziert, politisch begleitet und in den Köpfen der Menschen 
verankert werden“, sagte Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, 
Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), heute in 
Osnabrück. In ihrer Sommerakademie widmet sich die Stiftung deshalb 
zentralen Fragen rund um die Folgen des Atomausstiegs. Im 
Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal in Ostritz (Sachsen)
werden vom 24. bis 29. Juni Hürden ausgelotet und Lösungsansätze 
diskutiert. Brickwedde: „Technische, organisatorische und 
kommunikative Maßnahmen sollen dabei gleichermaßen eine Rolle 
spielen.“ In Arbeitskreisen etwa zu Solarenergie oder Verkehr und 
Mobilität geben namhafte Redner – darunter Dr. Günter Bachmann, 
Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung, – inhaltliche 
Impulse. Das Programm wird mit Unterstützung des Vereins Deutscher 
Ingenieure vorbereitet.
   „Wir müssen Energie umweltfreundlicher produzieren, wirkungsvoller
einsetzen und zwingend weniger Energie verbrauchen, wenn der Spagat 
zwischen Energiewende und Klimaschutz gelingen soll“, betonte 
Brickwedde. Ein zentrales Anliegen der Stiftung sei es deshalb, das 
Entwickeln und Nutzen neuer umweltentlastender Technologien und 
Produkte im Sinne eines vorsorgenden integrierten Umweltschutzes 
voranzutreiben. Moderne Umwelttechnik diene aber nicht nur dem Schutz
der Umwelt, sondern auch dem Aufbau einer innovativen und 
beschäftigungsstarken Zukunftsindustrie, die über eine hohe 
internationale Wettbewerbsfähigkeit verfüge und zunehmend auf 
Auslandsmärkten aktiv werde, ergänzte Brickwedde. In Deutschland 
seien rund eine Million Menschen in der Umwelttechnikbranche – zum 
Beispiel als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und 
Klimatechnik oder als Maschinenbauingenieure für erneuerbare Energien
– tätig.
   Als ein weiteres echtes Sprungbrett für die Energiewende sieht 
Brickwedde die stiftungseigene Klimaschutz- und Informationskampagne 
„Haus sanieren – profitieren“, deren Ziel es ist, die Sanierungsrate 
des Gebäudebestands in Deutschland zu erhöhen. Immerhin seien von den
rund 15 Millionen Ein- und Zweifamilienhäusern etwa zwölf Millionen 
vor 1984 gebaut worden und zu großen Teilen sanierungsbedürftig. 
Schon heute verbrauche eine Durchschnittsfamilie 80 Prozent ihrer 
Energie im Haushalt fürs Heizen. Privathäuser würden hierzulande 
sogar noch mehr Energie verbrauchen als die Industrie. Brickwedde: 
„Hausbesitzer dürfen Ausgaben im Zusammenhang mit der Energiewende 
deshalb nicht nur als Kosten be¬trach¬¬ten, sondern als Investition 
in die Zukunft.“ Angestoßen von der DBU-Kampagne, die gemeinsam mit 
dem Deutschen Handwerk durchgeführt wird, sind in den letzten fünf 
Jahren rund drei Milliarden Euro in die Gebäudesanierung geflossen. 
Rund 400.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid konnten dadurch 
jährlich eingespart werden – und es gebe noch immer großes Potenzial.
   Neben technischen Innovationen muss laut Brickwedde aber auch ein 
„neuer Schwung“ durch die Gesellschaft gehen: „Die Energiewende muss 
als ein Gemeinschaftswerk verstanden werden, von dem wir alle 
profitieren können. Jeder Einzelne sollte seinen Lebensstil 
überdenken und schauen, welchen konkreten Beitrag er im Alltag zum 
Klimaschutz leisten kann.“ Leider sei ein solcher Wandel noch immer 
mit der Angst vieler verbunden, den eigenen Lebensstandard erheblich 
herunterschrauben zu müssen. Neue Bewegungen – wie der Trend zum 
Bilden von Fahrgemeinschaften („Carsharing“) – zeigten aber, dass es 
nicht um Verzicht gehe, sondern darum, gemeinsam etwas für die Umwelt
zu tun und gleichzeitig Geld zu sparen.
   Insgesamt gibt es bei der Sommerakademie sechs Arbeitskreise: 
Umbau der deutschen Stromversorgung, Bildung/Konsum/Kultur, 
Energieeffizienz in Gewerbe und Industrie, Bauen und Handwerk, 
Verkehr/Mobilität und Solarenergie. Im Ergebnis der Arbeitskreise 
sollen die Hemmnisse der Energiewende und mögliche Lösungsansätze 
herausgearbeitet und festgehalten werden. Am Ende der Woche findet 
eine zusammenfassende Diskussionsrunde statt. Prof. Dr. Klaus Töpfer 
– Vorsitzender der Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung
der Bundesregierung, ehemaliger Direktor des Umweltprogramms der 
Vereinten Nationen und Träger des Deutschen Umweltpreises der DBU – 
erörtert abschließend die deutsche Energiewende im internationalen 
Kontext.
   Die Teilnahme an der Veranstaltung ist – abgesehen von 
Übernachtung und Verpflegung – kostenfrei. Anmeldungen werden bis 15.
Mai unter www.dbu.de/marienthal entgegengenommen. Dort steht auch das
ausführliche Programm zum Download
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– Pressesprecher –
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