Im Vorfeld der Abstimmung des Bundesrats über das
Standortauswahlgesetz am Freitag, 5. Juli 2013, warnt der Beauftragte
für Umweltfragen des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland 
(EKD), Professor Dr. Hans Diefenbacher, vor einer erneuten 
Verschiebung des Beschlusses. „Die jahrzehntelange und quälende Suche
nach einem Verfahren zur Standortsuche muss einen deutlichen Schritt 
vorankommen. Die Chance, die sich durch das Standortauswahlgesetz 
eröffnet, sollte auf keinen Fall durch weitere Verschiebungen 
gefährdet werden.“ Ein Verfahren, das zur Endlagerung der 
hochradioaktiven Abfälle in Deutschland führen soll, sei überfällig.
   Vor mehr als zehn Jahren habe der damalige unabhängige 
Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) des 
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 
fundierte wissenschaftliche und gesellschaftliche Kriterien für die 
Suche nach einem Endlagerstandort aufgestellt. „Die Kriterien des 
AkEnd sind bis heute gültig. Die Politik hat es bislang nicht 
vermocht, ein solches Verfahren in Gang zu setzen.“ Bei dem Verfahren
hätten mehrere Standorte auf ihre Eignung hin untersucht und 
miteinander verglichen werden sollen, eine umfassende 
Bürgerbeteiligung hätte gewährleistet werden müssen.
   Ein Endlagersuchgesetz biete nun erneut diese Möglichkeit. Darum 
appelliere er als Umweltbeauftragter des Rates der EKD an alle 
Bundesländer, „sich an diesem Prozess solidarisch zu beteiligen und 
den Konsens zu bewahren. Das Problem der Endlagerung ist als 
nationale Aufgabe zu begreifen. Ein Export des Atommülls sollte 
weiterhin ausgeschlossen werden,“ so Hans Diefenbacher. „Die 
Solidarität der Bundesländer ist auch bei der dringend notwendigen 
Erarbeitung einer Lösung des Zwischenlagerproblems vonnöten.“
   Um die Suche nach einem Endlagerstandort erfolgreich zu 
bewältigen, sei ein grundlegender Mentalitätswandel erforderlich, ist
der Umweltbeauftragte des Rates der EKD überzeugt. „Nur so können wir
in Deutschland die Suche nach einem Endlagerstandort erfolgreich 
bewältigen. Wir bitten die Landeskirchen, das Thema der Auswahl eines
Endlagerstandortes nicht zu verdrängen.“
Hannover, 5. Juli 2013
Pressestelle der EKD
Sven Waske
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