Die Einführung einer nach Schweizer Vorbild 
gestalteten CO2-Abgabe auf Erdgas und Heizöl würde keinen 
Lenkungseffekt nach sich ziehen, dafür aber zu erheblichen 
Ungerechtigkeiten führen. Darauf weisen mehrere Verbände der 
deutschen Mineralölwirtschaft hin. Die CO2-Einsparung bei Heizstoffen
in der Schweiz betrug seit Einführung der Abgabe 2008 rund 16 
Prozent. In demselben Zeitraum wurde in Deutschland durch freiwillige
Maßnahmen der CO2-Ausstoß von Ölheizungen um 34 Prozent gesenkt. Das 
zeige, dass die Schweiz in dieser Hinsicht nicht als Vorbild tauge. 
Wichtig sei vielmehr die Fortsetzung eines technologieoffenen und 
energieträgerneutralen Wettbewerbs um die besten technischen 
Lösungen. Der Aussenhandelsverband für Mineralöl und Energie (AFM+E),
das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO), die Mittelständische 
Energiewirtschaft Deutschland (MEW), der Mineralölwirtschaftsverband 
(MWV) sowie der UNITI Bundesverband mittelständischer 
Mineralölunternehmen reagieren damit auf eine aktuelle Studie, die 
der Bundesverband erneuerbare Energien (BEE) mit Unterstützung von 
Vattenfall, nach eigenen Angaben einer der größten Fernwärmeanbieter 
in Deutschland, beauftragt hatte.
   „Eine Lenkungswirkung durch CO2-Bepreisung zu erreichen, ist im 
Wärmemarkt generell ein schwieriges Unterfangen. Der BEE-Vorschlag 
wird den Herausforderungen aber gleich in mehreren Punkten nicht 
gerecht“, betonen die Mineralölverbände. So würde die geplante Abgabe
insbesondere Mieter benachteiligen. Diese müssten mit erheblichen 
Mehrkosten beim Heizen rechnen, ohne dass sie daran selbst etwas 
ändern könnten. Auch Bewohner ländlicher Räume würden einseitig 
belastet. Für die 20 Millionen Menschen mit einer Ölheizung in 
Deutschland gibt es hier oftmals keine technisch sinnvolle und 
bezahlbare Alternative. Die negativen Verteilungswirkungen von 
Abgaben auf Heizstoffe wurden im Grundsatz bereits 2013 durch ein 
Gutachten des IW Köln belegt. Das von den Studienautoren 
vorgeschlagene Rückerstattungsmodell würde an solchen 
Umverteilungseffekten für die genannten Bevölkerungsgruppen wenig 
ändern. Überdies sei mit einem beträchtlichen bürokratischen Aufwand 
für diese Maßnahme zu rechnen.
Fernwärme bei CO2-Abgabe ausgenommen
   Ein weiterer Schwachpunkt der Studie besteht nach Analyse der 
Mineralölverbände darin, dass die zu einem großen Teil aus 
Kohleverbrennung erzeugte Fernwärme unberücksichtigt bleibt. „Alles 
in allem halten wir die Vorschläge für nicht zielführend“, erklären 
die Verbände. Besser als die Einführung einer weiteren zusätzlichen 
Abgabenbelastung sei es, die Förderung der Heizungsmodernisierung 
auszubauen, um für mehr Effizienz und weniger Treibhausgasemissionen 
zu sorgen. Hier würden Brennwertgeräte einen bezahlbaren Einstieg in 
die Energiewende bieten. Durch die verstärkte Kombination mit 
erneuerbaren Energien und die Entwicklung neuer, 
treibhausgasreduzierter Brennstoffe könnte dann in weiteren Schritten
ein zunehmend klimaneutraler Gebäudebestand erreicht werden.
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