Bund überträgt ehemalige Militärflächen – Bundesumweltministerin
   lobt Einsatz
   Mehr Raum für Natur: Nach der heutigen Vertragsunterschrift 
übernimmt die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung 
Umwelt (DBU), die DBU Naturerbe GmbH, mit Wirkung zum 1. Oktober 2017
weitere 23 Flächen des Nationalen Naturerbes mit rund 9.000 Hektar 
vom Bund. Insgesamt ist sie dann als Treuhänderin verantwortlich für 
den Erhalt und die Entwicklung auf 70 vor allem ehemals militärisch 
genutzten Übungsplätzen mit rund 69.000 Hektar. „Das Nationale 
Naturerbe ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte“, betonte 
Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks in Haltern. Über die 
vergangenen zehn Jahre hinweg sei es dem Bund gelungen, rund 156.000 
Hektar dauerhaft für den Naturschutz zu sichern und nicht etwa zu 
privatisieren. „Die DBU spielt als größter Flächenempfänger im 
Nationalen Naturerbe eine tragende Rolle“, erklärte der 
parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Jens 
Spahn. Mit ihren Unterschriften besiegelten Hendricks, Spahn, Cajus 
Caesar als Vorsitzender des DBU Naturerbe-Beirates sowie 
DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann die Übertragung im 
Beisein von Johannes Remmel, Umweltminister von Nordrhein-Westfalen, 
und Halterns Bürgermeister Bodo Klimpel.
Meilenstein für Naturschutz nimmt weiter Gestalt an
   Ein Meilenstein für den Naturschutz in Deutschland nimmt weiter 
Gestalt an: „Auf ehemals militärisch genutzten Flächen finden sie 
urwüchsig wirkende Landschaften, die in Deutschland ihresgleichen 
suchen: Vom Menschen wenig beeinflusste alte Kulturlandschaften und 
Wälder, die oft bis zum Horizont reichen“, betonte Bottermann. Durch 
den geringen Nährstoffeintrag und aufgrund der speziellen 
Militärnutzungen haben sich dort kleinräumige, vielfältige 
Lebensräume etablieren können, die eine besondere Bedeutung für den 
Naturschutz hätten. Auf den DBU-Naturerbeflächen sollen offene 
Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst
ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, 
artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete 
sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Damit 
leistet die DBU-Tochter einen Beitrag, um die Ziele der „Nationalen 
Strategie zur biologischen Vielfalt“ zu erreichen. Darin formuliere 
der Bund beispielsweise das Ziel, fünf Prozent der deutschen 
Waldfläche bis 2020 einer natürlichen Entwicklung zu überlassen.
DBU-Tochter flankiert nationale Naturschutzziele
   „Langfristig werden wir im DBU Naturerbe rund 55.000 Hektar Wald 
aus der Nutzung nehmen und so rund zehn Prozent für die nationale 
Zielerreichung beitragen“, erläuterte Bottermann. Neben der 
Waldrenaturierung sei vor allem auch die Offenlandpflege gerade von 
halboffenen Landschaften wichtig für den Schutz der biologischen 
Vielfalt als Grundlage für das Leben der Menschen und ihrer 
Entwicklung. Das Naturerbe leiste einen Beitrag, dem Rückgang der 
Biodiversität entgegen zu wirken. Auch für Landesumweltminister 
Remmel seien die DBU-Naturerbeflächen „Hotspots“ der Artenvielfalt. 
„Gerade auch die Flächen im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen 
können im Biotopverbund helfen, den Artenverlust in der Region 
einzudämmen“, sagte Minister Remmel.
Flächenkulisse schafft Naturschutzschwerpunkt im Westen
   Aus der Flächenkulisse des dritten Übertragungspaketes nach 2008 
und 2013 ergibt sich für die DBU erstmals auch ein 
Naturschutzschwerpunkt im Westen: 19 der 23 übertragenen 
Liegenschaften liegen in Westdeutschland – zehn davon in 
Nordrhein-Westfalen und fünf in Niedersachsen. Bislang war die 
DBU-Tochter für 47 Flächen mit rund 60.000 Hektar verantwortlich, 
wobei die meisten Flächen in den neuen Bundesländern liegen „Sie 
können auf ihren umfangreichen Erfahrungen in Ostdeutschland aufbauen
und haben mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Sparte 
Bundesforst, einen langjährigen Wegbegleiter und verlässlichen 
Partner bei der Umsetzung vor Ort“, sagte Spahn. Als Staatssekretär 
des Bundesfinanzministeriums als übergeordnete Behörde der 
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und Vertreter der 
Flächengeber freue er sich, dass die DBU-Tochter den bestehenden 
Dienstleistungsvertrag mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben 
erweitern wolle, und so die Bundesförster weiterhin als 
Ansprechpartner vor Ort tätig sein würden. „Naturschutzarbeit kostet 
Geld und ist immer von einem guten partnerschaftlichen Miteinander 
der Akteure vor Ort abhängig“, erklärte Bottermann. Bis zu fünf 
Millionen Euro im Jahr werde die Stiftung ins DBU Naturerbe 
investieren. Das sei für kommende Generationen gut investiertes Geld,
stellte Caesar dar: „Die Entscheidung des Bundes, 156.000 Hektar für 
Naturschutzkernzonen zu sichern, kann gar nicht hoch genug bewertet 
werden“.
Bundesumweltministerin: „Das sind teilweise halbe Nationalparke“
   Die Bundesumweltministerin unterstrich die historische Dimension 
des Nationalen Naturerbes: Für Hendricks sei es ein Geschenk, „das 
uns die Überwindung der deutschen Teilung und die europäische 
Friedensordnung nach dem Ende des Kalten Krieges gemacht haben.“ 
Viele Truppenübungsplätze würden nicht mehr benötigt. „Aber es geht 
nicht nur um Erinnerungs-Landschaften. Die Größe der Flächen ist in 
unserem dicht besiedelten Land von unschätzbarem Wert für die Natur. 
Das sind teilweise halbe Nationalparke“, so die Ministerin. Von den 
Flächen könnten auch die Regionen profitieren.
Naturerbe öffnet Türen zu Landschaften
   So öffne das Naturerbe Türen zu Landschaften, die oft 
jahrzehntelang für die Öffentlichkeit gesperrt waren. Für 
Bürgermeister Klimpel ein wesentlicher Punkt: schließlich stelle die 
Naturerbefläche Borkenberge in Haltern am See einen schönen 
Naherholungsraum dar. „Nach meiner festen Überzeugung ist die 
DBU-Tochter hier genau die richtige Partnerin, um allen Seiten, die 
ihre berechtigten Ansprüche haben, auch gerecht zu werden“, meinte 
Halterns Repräsentant. Bottermann betonte: „Dort, wo es 
naturschutzfachlich möglich ist und es die militärischen Altlasten 
sicherheitstechnisch zulassen, wollen wir Betretungsmöglichkeiten 
anbieten.“ Gegebenenfalls würde die DBU-Tochter auch einzelne Wege 
vom Kampfmittelräumdienst räumen lassen, um für Besucher 
Naturerlebnisse zu schaffen.
Auf drei Flächen wird noch militärisch geübt
   Im aktuellen Rahmenvertrag ist für drei Flächen und für eine 
begrenzte Zeit ein weiterer militärischer Übungsbetrieb 
festgeschrieben. Dies ist bei den Übungsplätzen Schwanewede 
(Niedersachsen/Bremen), Dudenhofen (Rheinland-Pfalz) und 
Paderborn-Lieth (Nordrhein-Westfalen) der Fall. „Im 
Haushaltsausschuss des Bundestages haben wir jedoch großen Wert 
darauf gelegt, dass diese naturschutzfachlich bedeutsamen Flächen 
nach Aufgabe durch die militärische Nutzung umgehend an die 
DBU-Tochter übergeben werden“, erläuterte Caesar als 
Ausschussmitglied eine Besonderheit im Rahmenvertrag.
   Hinweis an die Redaktionen: Weitere Hintergrundinfos, eine 
Flächenliste, eine Übersichtskarte, erste Fotos von den einzelnen 
Flächen sowie aktuelle Bilder von der Veranstaltung finden Sie unter 
www.dbu.de/naturerbe.
Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
– Pressesprecher –
Katja Behrendt
Kontakt
An der Bornau 2
49090 Osnabrück 
Telefon: 0541|9633-521
Telefax: 0541|9633-198
presse@dbu.de
www.dbu.de
www.dbu.de/naturerbe
Fachlicher
Ansprechpartner:
Christian Sürie
Zentrale Bundesforst 
Abteilung Geschäftsliegenschaften 
Telefon : 0511|101-2718
BF-GL@bundesimmobilien.de
Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell
