Insgesamt seit 1991 über 3.800 Projekte zu 
Energie und Klimaschutz mit 530 Millionen Euro gefördert
   Klimaschutz, Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind seit 
der Gründung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) Schwerpunkte. 
„2012 haben wir unser langjähriges Engagement für die Energiewende 
noch einmal intensiviert“, sagte heute bei der Vorstellung des 
Jahresberichts 2012 DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz 
Brickwedde. Mit der Verleihung des Deutschen Umweltpreises 2012 an 
die Solarenergie-Pioniere Dr. Andreas Bett, Hansjörg Lerchenmüller 
und Günther Cramer sei ein Signal für die Energiewende gesetzt 
worden. Bei der „Woche der Umwelt“ am Amtssitz von Bundespräsident 
Joachim Gauck habe das Thema ebenfalls eine zentrale Rolle gespielt. 
Und bei der 18. Internationalen Sommerakademie seien Lösungen für das
Umsetzen der Energiewende erarbeitet worden. Insgesamt förderte die 
DBU seit 1991 über 3.800 energierelevante Projekte mit über 530 
Millionen Euro. 2012 wurden über alle Förderfelder hinweg 258 
Projekte mit rund 47,6 Millionen Euro bewilligt.
   Brickwedde betonte, dass das Einsparen von Energie gerade in der 
Industrie eine große Rolle spiele. Technische Potenziale für mehr 
Energieeffizienz würden bei weitem noch nicht ausgeschöpft. 
Untersuchungen zeigten, dass über 30 Prozent des aktuellen 
Energieverbrauchs bei gleicher Leistung eingespart werden könnten. 
Auch im Hinblick auf eine dauerhaft wettbewerbsfähige Entwicklung von
mittelständischen Unternehmen sei Energieeffizienz von zentraler 
Bedeutung. Bisher habe die DBU hier etwa 1.000 Projekte mit rund 180 
Millionen Euro unterstützt und damit eine durchschnittliche 
Steigerung der Energieeffizienz von rund 40 Prozent erreicht.
Energieeffizienz in der Industrie
   Als beispielhaft bezeichnete Brickwedde den innovativen Ansatz 
eines DBU-Projektes beim Karosserielackieren in der 
Automobilindustrie. Das Lackieren sei mit einem Anteil von bis zu 70 
Prozent der größte Energieverbraucher bei der Pkw-Herstellung. Die 
Ursache liege in den verschiedenen Lackschichten, die auf Autos 
aufgebracht und jeweils getrocknet werden müssen. Um die dabei 
entstehenden schadstoffreichen Abluftströme zu beseitigen, würden sie
in Thermischen Nachverbrennungsanlagen (TNV) behandelt – jedoch 
produzierten die mehr Wärme als erforderlich. Die Luft- und 
Thermotechnik Bayreuth hat in Zusammenarbeit mit dem Clausthaler 
Umwelttechnik-Institut und der Volkswagen AG eine Methode entwickelt,
mit der die Temperatur der TNV deutlich gesenkt und der 
Energieverbrauch um rund 30 Prozent verringert werden konnte. 
Inzwischen stoße die Technologie bei vielen Unternehmen auf großes 
Interesse.
   Eine entscheidende Voraussetzung für das Umstellen auf eine 
klimafreundliche Stromversorgung aus erneuerbaren Energien seien 
leistungsfähige Speichersysteme, so Brickwedde. Lithium-Ionen-Akkus 
könnten Energie länger speichern, lieferten mehr Leistung und hätten 
eine höhere Lebensdauer als herkömmliche Akkus. Auf der Grundlage der
Lithiumtechnologie habe das Unternehmen ECC Repenning aus Geesthacht 
langlebige und leistungsfähige Lithium-Eisenphosphat-Akkus entwickelt
und produziert. Die Leistungsfähigkeit der Zellen sei um bis zu 20 
Prozent gesteigert, die Herstellungskosten seien um 20 Prozent 
gesenkt worden. Brickwedde: „Hochwertige, langlebige und 
kostengünstige Speichertechnologien für elektrische Energie werden 
dringend benötigt. Die in den DBU-Projekten entwickelten 
Lithium-Akkus sind leistungsstark und erlauben dezentrale Lösungen, 
wie sie gerade auch die Elektromobilität verlangt.“
Energieeffizienz von Gebäuden
   Da viel Einsparpotenzial in Gebäuden stecke, sei es deshalb auch 
ein zentrales Anliegen der DBU, neues Wissen über Gebäudekonzepte zu 
generieren und zu verbreiten – insbesondere im Hinblick auf Schulen, 
da diese Standorte bereits im Licht der Öffentlichkeit stünden und 
komplexe Nutzungsanforderungen aufwiesen. Neben einer gesteigerten 
Energieeffizienz werde Wert auf eine verbesserte Lernsituation gelegt
– dazu zählten Luftqualität, Akustik, Lichtversorgung, eine flexible 
Raumnutzung und gestalterische Aufwertung. Ein energiesparendes 
Vorzeigeprojekt sei das Gymnasium Sonthofen. Durch Effizienzmaßnahmen
in Gebäudehülle und Haustechnik sei der Jahresendenergiebedarf um 90 
Prozent gesenkt worden. Jährlich würden so rund 450 Tonnen 
Kohlendioxid vermieden, das Einsparpotenzial des Energieverbrauchs 
von 40 bis 50 Einfamilienhäusern.
   Auch der Betrieb von Hallenbädern sei mit erheblichen laufenden 
Kosten verbunden, vor allem für die Energie. Sie müsse für das 
Beheizen, Entfeuchten und Bereitstellen von Warmwasser aufgebracht 
werden. Im Zuge des geplanten Neubaus eines Hallenbades in Lünen sei 
vom Passivhaus-Institut Darmstadt untersucht worden, inwieweit sich 
der Passivhausstandard auch für Hallenbäder eigne. Unter Federführung
der Bädergesellschaft Lünen sei ein entsprechendes Konzept entwickelt
worden. Der Primärenergiebedarf des Gebäudes sei um rund 60 Prozent 
gegenüber dem geltenden Standard der Energieeinsparverordnung 
verringert worden. Neben dem Wärmeverlust über die Gebäudehülle 
hätten auch die Verdunstungsverluste des Beckenwassers erheblich 
gesenkt werden können.
Regenerative Energien
   Die Förderung der regenerativen Energien erfolge in allen 
Bereichen, also Windkraft, Wasserkraft, Solarenergie, Geothermie und 
Bioenergie. Im Bereich der Wind- und Wasserkraftnutzung hätten sich 
Schwerpunkte bei deren naturverträglicher Nutzung sowie deren 
Akzeptanzsteigerung zum Beispiel durch bedarfsgesteuerte 
Nachtkennzeichnung von Windkraftanlagen ergeben. Im Bereich der 
Wasserkraft habe die DBU den naturverträglichen Einsatz von 
Wasserkraftanlagen gefördert. Ein Beispiel sei die sehr innovative 
unter- und überstrombare Wasserkraftanlage. Ein weiterer Schwerpunkt 
liege im Bereich solarthermischer Anlagen. Wichtige Entwicklungen in 
der Branche wie beispielsweise die Vakuum-Sputter-Technologie seien 
im Rahmen von DBU-Projekten entwickelt worden. 
Vakuumröhren-Luftkollektoren seien eine weitere neue 
vielversprechende Technologie.
   In der Forschung im Rahmen der DBU-Stipendienprogramme seien 
Schwerpunkte im Bereich der Photovoltaik zu verzeichnen. Dabei sei 
die Entwicklung verschiedener Technologien für höhere Wirkungsgrade 
von Solarzellen, -modulen und Photovoltaik-Gesamtsystemen wie auch 
zum Weiterentwickeln von Brennstoffzellen und Biogassystemen 
behandelt worden. Hinzu kämen verschiedene Themen der 
Windenergienutzung und Entwicklung von Strom-Speichersystemen. Als 
innovativ und herausragend habe sich der Beitrag mehrerer 
DBU-Promotionsstipendiaten zur Entwicklung von Mehrfachsolarzellen am
Fraunhofer-Institut Solare Energiesysteme ISE in Freiburg erwiesen. 
Der Weltrekord: Ein Wirkungsgrad von 41,1 Prozent für das Umwandeln 
von Sonnenenergie in elektrischen Strom.
Bildung und Kommunikation zur Energiewende
   Auf eine Zusammenarbeit zwischen der Berufsbildenden Schule 
Friedenstraße (BBS, Wilhelmshaven) und der regionalen Wirtschaft sei 
beim Aufbau einer nachhaltigen Produktionsschule zum Herstellen 
solartechnischer Anlagen gesetzt worden, so Brickwedde. „In 
schulbegleitenden Praktika konnten Schüler reale Aufträge bearbeiten 
und sich zum Beispiel auch an dem Bau einer solarthermischen Anlage 
für die Warmwasserbereitung auf dem Dach der BBS Friedenstraße 
beteiligen.“ Das Projekt leiste durch eine entsprechende 
Qualifizierung des Fachnachwuchses einen Beitrag zur Energiewende. 
Neben diesem freiwilligen und zusätzlichen Angebot für Berufsschüler 
seien parallel Lehrkräfte in der Lehreraus- und -fortbildung im 
Fachgebiet erneuerbare Energietechnik qualifiziert worden.
   2007 habe die DBU mit dem Deutschen Handwerk die Klimaschutz- und 
Beratungs-kampagne „Haus sanieren – profitieren“ gestartet, um 
Hauseigentümer zur energetischen Gebäudesanierung zu motivieren. Im 
Rahmen der Kampagne seien mehr als 12.200 Handwerker darin geschult 
worden, einen Energie-Check durchzuführen, den Eigentümer von Ein- 
und Zweifamilienhäusern kostenlos in Anspruch nehmen können. 
Hauseigentümerbefragungen des Marktforschungsunternehmens „Produkt + 
Markt“ hätten ergeben: Knapp jeder zweite Energie-Check führe zu 
einem Auftrag im Handwerk. Seit dem Kampagnenstart seien rund 390.000
kostenlose Energie-Checks durchgeführt worden. Brickwedde: „Rund 230 
Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften und Fachverbände bieten 
Seminare für ihre Betriebe an. Es konnten mehr als 4,6 Milliarden 
Euro im Jahr an Investitionen in den Gebäudebereich angestoßen 
werden. Rund 600.000 Tonnen Kohlendioxid werden durch die erfolgten 
Sanierungen jährlich eingespart. Knapp 109.000 Energieberatungen 
wurden durch die DBU-Initiative angestoßen.“
   Das finanzielle Jahresergebnis nach Abschreibungen und 
Verwaltungsaufwendungen habe die DBU auch in 2012 erneut steigern 
können auf 108 Millionen Euro (2011: 100,5 Millionen Euro), 
erläuterte DBU-Finanzchef Michael Dittrich. Dem Stiftungskapital 
seien 60,3 Millionen Euro als Rücklage zugeführt worden. Es betrage 
aktuell zwei Milliarden Euro und sei damit auch im Realwert, also 
unter Berücksichtigung der Inflation, vollständig erhalten. „Durch 
die sehr niedrig gehaltenen Zinsen werden Kapitalvermögen zwar auch 
weiterhin schleichend entwertet, durch eine breite Diversifikation in
der Vermögensanlage und eine kontinuierliche Rücklagenbildung in den 
letzten Jahren steht die Stiftung aber auf einer sehr soliden 
finanziellen Basis“, erklärte Dittrich. Im Jahr 2012 gingen bei der 
DBU insgesamt 989 Anträge und Projektskizzen ein (2011: 895). 
Bewilligt wurden 258 Vorhaben mit rund 47,6 Millionen Euro (2011: 284
Vorhaben mit 47,1 Millionen Euro). Damit hat die Stiftung seit 1991 
bis Ende 2012 rund 1,5 Milliarden Euro an Fördermitteln bewilligt und
damit mehr Geld in den innovativen Umweltschutz investiert als sie 
seinerzeit als Stiftungskapital erhalten hatte (1,288 Milliarden 
Euro).
   Die DBU ist eine der größten Stiftungen Deutschlands, in Sachen 
Umwelt die größte der Welt. Die Broschüren „Innovationen für die 
Energiewende“, „Energiewende zwischen Klimawandel und Atomausstieg – 
Lösungen in die Umsetzung tragen“, „Deutscher Umweltpreis 2012“ und 
der „Jahresbericht 2012“ sind kostenlos erhältlich: An der Bornau 2, 
49090 Osnabrück, Telefon 0541/9633-0, Fax 0541/9633-190, E-Mail 
info@dbu.de.
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