CO2-Tag: Deutschlands CO2-Budget ist am 27. März aufgebraucht / Zukunft ERDGAS ruft zum dritten Mal den CO2-Tag aus (FOTO)

Am heutigen Mittwoch ist Deutschlands CO2-Tag. Der Aktionstag
markiert das Datum, an dem Deutschland sein theoretisches CO2-Budget
für das gesamte Jahr verbraucht hat. Auch 2019 wird das CO2-Limit
somit wieder neun Monate früher erreicht als vorgesehen. Die
Brancheninitiative Zukunft ERDGAS fordert anlässlich des CO2-Tags
eine Neuausrichtung der deutschen Klimapolitik hin zu schnell
wirkenden Maßnahmen.

Mit dem Pariser Klimaabkommen hat sich die Weltgemeinschaft Ende
2015 das Ziel gesetzt, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius
im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Um das mit
hoher Wahrscheinlichkeit zu erreichen, dürfen nach einer Studie des
WWF, die sich auf Berechnungen des Weltklimarats (IPCC) stützt,
weltweit nicht mehr als 890 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre
gelangen. Aus dieser Höchstmenge lassen sich mithilfe eines
Pro-Kopf-Schlüssels nationale CO2-Budgets ableiten, die auf die Jahre
bis 2050 verteilt werden: Deutschland steht so im Jahr 2019 ein
CO2-Budget von 198 Millionen Tonnen zur Verfügung. 2018 wurde
hierzulande mit 853 Millionen Tonnen mehr als das Vierfache des
vorgesehenen CO2-Budgets emittiert. Bleibt der CO2-Ausstoß auf
ähnlichem Niveau, ist das Budget für 2019 bereits am 27. März
erschöpft.

„In puncto CO2-Emissionen lebt Deutschland weit über seine
Verhältnisse. Mit jedem Jahr erhöhen wir damit die Hypothek auf
unsere Zukunft“, betont Dr. Timm Kehler, Vorstand der
Brancheninitiative Zukunft ERDGAS. „Den unzähligen Debatten der
vergangenen Jahre müssen daher endlich kraftvolle Taten folgen. Es
ist an der Zeit, dass wir die uns zur Verfügung stehenden Lösungen
für schnellen Klimaschutz nutzen. Gas kann die Emissionen unserer
Kraftwerke, Heizungen und Fahrzeuge schon heute kostengünstig senken.
Hochflexible Gaskraftwerke und das hervorragend ausgebaute Gasnetz
liefern den Erneuerbaren zudem die Startrampe für eine breitflächige
Integration ins Energiesystem.“

Ein Wechsel von Braunkohle zu Gas kann in der Stromerzeugung
erhebliche Mengen CO2 einsparen, nach Angaben des Umweltbundesamtes
bis zu 70 Prozent. Auch im Heizungskeller reduziert eine neue
Gasheizung den CO2-Ausstoß gegenüber einem alten Öl-Kessel um die
Hälfte. Und auf deutschen Straßen ist man aktuell nur mit Bio-Erdgas
wirklich klimaneutral unterwegs. Dennoch wird derzeit diskutiert, die
Förderung der Brennwerttechnik und vieler alternativer Antriebe
einzustellen.

„Der CO2-Tag ist ein Symbol für die verfehlte Klimapolitik. Er
zeigt, dass unsere bisherigen Bemühungen ungenügend sind. Bislang
wurden Klimazielverfehlungen politisch in Kauf genommen. Das ist
nicht nur schlecht für die Umwelt, es kommt uns auch finanziell teuer
zu stehen. Das muss enden. Zudem muss klar definiert werden, bis wann
die einst für 2020 anvisierte CO2-Reduktion nachgeholt werden soll“,
so Kehler. „Mit der derzeit diskutierten Aufgabe der Förderung
emissionsarmer Technologien ist der nächste Akt des Klima-Dramas
bereits eingeläutet – und die Klimaziele drohen in noch weitere Ferne
zu rücken. Wichtig sind daher jetzt ordnungspolitische Maßnahmen, die
schon heute den höchsten Klimaschutz zum kleinsten Preis liefern.
Denn jede heute eingesparte Tonne CO2 kommt uns morgen doppelt
zugute“, fordert Kehler abschließend.

Pressekontakt:
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Christina Heß
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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